17.03.2023 11:39 Uhr

Flaute, Frust und Karneval: BVB und Köln mit Sturmproblem

Anthony Modeste enttäuscht beim BVB
Anthony Modeste enttäuscht beim BVB

Der BVB und 1. FC Köln haben im Sommer die Stürmer getauscht - ein Sturmproblem haben sie vor ihrem Duell dennoch beide.

Am 8. Oktober war es, als würde der Korken donnernd von einer heftig geschüttelten Champagnerflasche fliegen. Anthony Modeste traf für Borussia Dortmund in letzter Sekunde zum 2:2 gegen Bayern München, der Signal Iduna Park sprudelte komplett über. Der große Knotenplatzer? Nein.

Es folgten vor dem Wiedersehen mit dem 1. FC Köln am Samstagabend (18:30 Uhr/Sky) acht weitere Modeste-Einsätze ohne jeden Scorerpunkt - und der FC wurde mit dem ehemaligen BVB-Stürmer Steffen Tigges im Tausch auch nicht glücklich.

So treffen sich also zwei Mannschaften, die einigermaßen heftige Angriffsprobleme haben. In Köln erklärt sich dies damit, dass Tigges (fünf Saisontore) und Davie Selke (null) kein Duo von gehobener Bundesligaklasse bilden.

Beim BVB sind die Nationalstürmer Youssoufa Moukoko und Karim Adeyemi verletzt, Trainer Edin Terzic hält auch deshalb notgedrungen an Sebastien Haller fest. Der allerdings hatte zuletzt in drei enorm wichtigen Spielen gegen RB Leipzig (2:1), beim FC Chelsea (0:2) und bei Schalke 04 (2:2) keine einzige Torchance.

"Ich habe mitbekommen, was über ihn gesagt, geschrieben und erzählt wurde", betont Terzic. "Ich werde nicht vergessen, dass ich (...) gesagt habe, dass das die schönste Geschichte des Jahres ist. Dabei bleibe ich." Selbstverständlich ist jeder Auftritt des Ivorers nach dessen Krebserkrankung im Lichte der Rekonvaleszenz zu sehen, als kleines Wunder. Dennoch wäre eine Pause angeraten, die ihm Terzic bisher kaum geben konnte.

Modeste fehlt beim BVB das Selbstvertrauen

"Er ist einen außergewöhnlichen Weg gegangen, dabei werden wir ihn auch weiterhin unterstützen. Natürlich würde er sich wünschen, dass er schon 20 Tore erzielt hat", sagt der Trainer: "Das würden wir uns auch wünschen." Bisher ist es eines in rund 500 Bundesliga-Minuten, beim 5:1 gegen den SC Freiburg Anfang Februar. Die derzeit einzige Sturm-Alternative zu Haller ist Donyell Malen, der allerdings beim BVB auch noch nicht angekommen ist. Wie, siehe oben: Anthony Modeste.

Wer den Franzosen spielen sieht, fragt sich, wie er in Köln in der Vorsaison (20 Tore) dermaßen dominant und erfolgreich sein konnte. Da fehlt einerseits das Selbstvertrauen, springen Bälle weit vom Fuß, andererseits kommen wenige Flanken an geeignete Stellen.

Es scheint, als müsse das gesamte Umfeld perfekt auf ihn zugeschnitten sein - das ist in Dortmund nicht der Fall. Ein weiteres Problem: Der beste Saison-Torschütze Julian Brandt (acht), ein Mittelfeldspieler, ist verletzt.

1. FC Köln wartet auf Stürmertor

Die Kölner haben seit 789 Minuten, also mehr als achteinhalb Spielen, kein Stürmertor erzielt. Auch damit erklärt sich die jüngste Ergebniskrise mit nur einem Punkt aus vier Spielen.

Trainer Steffen Baumgart liefert allerdings auch eine ungewöhnliche Begründung: den Karneval, den er selbst und seine Spieler ausgiebig feierten. Das, sagt Baumgart, werde er im kommenden Jahr "anders machen".

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