12.03.2023 13:24 Uhr

Eberl wehrt sich gegen Vorwürfe: "Ich hatte keine Wahl"

Max Eberl ist seit Dezember bei RB Leipzig
Max Eberl ist seit Dezember bei RB Leipzig

Max Eberl hat den Schritt zu seinem neuen Arbeitgeber RB Leipzig vehement verteidigt und die Schauspielerei-Vorwürfe aus der Gladbacher Fanszene zurückgewiesen.

"Ich habe nicht aufhören wollen, ich musste aufhören. Das ist ein Riesenunterschied – das wird völlig negiert", sagte der Sport-Geschäftsführer von RB Leipzig am Sonntag im "Sport1-Doppelpass" und ergänzte: "Das ist eine Lüge. Ich war krank." 

Eberl hatte Gladbach im Januar 2022 nach 23 Jahren als Spieler und Sportdirektor wegen gesundheitlichen Problemen verlassen und im vergangenen Dezember bei Bundesliga-Rivale RB angeheuert.

Beim ersten Wiedersehen mit der Borussia in seiner neuen Funktion war der 49-Jährige am Samstag von einzelnen Gladbach-Fans scharf attackiert und auch übel beleidigt worden. Leipzig gewann die Partie 3:0.

"Es gab für mich als Menschen keine Wahl. Ich hatte keine Wahl", sagte Eberl zu seinem Abschied aus Gladbach vor rund einem Jahr. Diesen hatte er damals unter Tränen auf einer Pressekonferenz verkündet. Die nun im Raum stehenden Vorwürfe und Beleidigungen beschäftigen ihn sehr: "Das trifft mich als Menschen. Ja, das tut schon weh."

Eberl weist Vorwurf zurück

Er habe natürlich gewusst, "was auf mich zukommt", ergänzte er. Den Vorwurf, seine Glaubwürdigkeit verspielt zu haben, wies Eberl zurück.

"Mit der Unterstellung, die im Raum steht, kann ich nicht leben. Glaubwürdigkeit ist ein hohes Gut für mich als Menschen", sagte der frühere Defensivspieler und ergänzte: "Es stört jeden Menschen, wenn seine Grundtugenden angepackt werden und Werte, für die man steht, nicht ernst genommen werden."

Angesprochen auf seine frühere Kritik an der Transferpolitik der Leipziger, speziell was die Spielerwechsel von Schwesterklub RB Salzburg zu den Sachsen angeht, argumentierte Eberl, dass sich der Fußball in der Zwischenzeit weiterentwickelt habe.

"Ich habe nie gesagt, dass ich der Hüter des heiligen Grals bin. Ich habe nie gesagt, dass ich ein Traditionalist bin", ergänzte er.

Schröders Schalke-Abgang aus gesundheitlichen Gründen? Eberl winkt ab

Auch zum künftigen Leipziger Sportdirektor Rouven Schröder bezog Eberl Stellung. Dieser habe den FC Schalke 04 nicht aus gesundheitlichen Gründen verlassen.

"Fakt ist, dass es nicht gesundheitliche Gründe waren, die bei Rouven dazu geführt haben", so Eberl. Schröder war Ende Oktober auf Schalke von seinem Sportdirektor-Posten zurückgetreten. Der Klub hatte damals offiziell von "persönlichen Gründen" gesprochen, ohne diese genauer zu benennen. Am 1. April fängt Schröder in Leipzig an.

Wenige Tage nach Schröders Rückzug hatte Sportvorstand Peter Knäbel noch betont, er glaube nicht an eine baldige Rückkehr des 47-Jährigen. Es "würde mich wundern", sollte Schröder "zeitnah wieder irgendwo einsteigen" wollen, sagte Knäbel in einem Interview der "Bild am Sonntag". "Ich hoffe, dass er es jetzt erst einmal schafft, etwas Ruhe zu finden."

Allerdings gab es bereits damals Spekulationen, Schröder würde nach Leipzig wechseln wollen. Wenige Wochen später konkretisierte sich der Wechsel, in dieser Woche wurde er offiziell verkündet.

In Leipzig ist Schröder für alle Themen der Profi-Mannschaft zuständig. Das sportliche Sagen hat künftig das Dreigestirn aus Eberl, Schröder und Trainer Marco Rose. "Klar ist, dass ich die Verantwortung trage", sagte Eberl.

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