11.03.2023 10:34 Uhr

Matarazzo: TSG-Talfahrt soll "online" enden

Pellegrino Matarazzo glaubt an den Klassenerhalt
Pellegrino Matarazzo glaubt an den Klassenerhalt

Fußball-Bundesligist TSG Hoffenheim befindet sich im freien Fall in Richtung 2. Liga. Vor dem Spiel beim SC Freiburg spricht nicht viel für den Klassenerhalt.

Pellegrino Matarazzo präsentierte sich eigentlich aufgeräumt. Trotz der prekären Lage blieb der Trainer der TSG Hoffenheim auch bei kritischen Fragen ruhig und sachlich - sogar ein Lächeln war hier und da zu sehen. Doch dann gab Matarazzo mit ernster Mine etwas zu Protokoll, was angesichts seiner Bilanz und der seines Klubs als ungewollte Ironie im Raum stehen blieb. "Ich gehe jedes Spiel an, um es zu gewinnen", sagte der 45-Jährige mit Blick auf die richtungweisende Partie am Sonntag beim SC Freiburg (15:30 Uhr/DAZN).

Wie es ist, zu gewinnen - das wissen Matarazzo und seine Schützlinge nur noch aus Erzählungen. Der Fußball-Bundesligist befindet sich im freien Fall Richtung 2. Liga. Die Kraichgauer warten seit 14 Pflichtspielen auf einen Sieg, in der Liga sind sie seit 13 Partien ohne Dreier und holten in diesem Zeitraum gerade einmal zwei Punkte. Zuletzt setzte es sechs Punktspielpleiten in Folge. Der Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp rutschte durch den Bochumer Erfolg beim 1. FC Köln (2:0) am Freitagabend auf einen direkten Abstiegsplatz.

Erschreckend ist auch die persönliche Bilanz Matarazzos in der laufenden Spielzeit. Der US-Amerikaner mit italienischen Wurzeln hat in zwölf Ligapartien keinen Dreier geholt. Bis zu seiner Entlassung beim VfB Stuttgart im Oktober standen fünf Unentschieden und drei Niederlagen für ihn zu Buche. Seine ersten vier Spiele als Nachfolger von Andre Breitenreiter bei der TSG hat Matarazzo verloren, seinen bisher letzten Sieg in der Bundesliga feierte der Trainer am 14. Mai 2022.

Um so überraschender war das, was Matarazzo am Freitag über seine Stimmung verriet. "Ich hätte gern ein paar Punkte mehr - aber mir geht es sehr gut", sagte der Coach: "Ich bin voll drin. Ich bin aktiv, ich bin lebendig und ich bin zuversichtlich."

Woraus Matarazzo seine Zuversicht schöpft, ist vielen Beobachtern angesichts der Leistungen seiner Profis zwar schleierhaft - doch der Coach hat seine eigene Betrachtungsweise. "Ich glaube weiterhin, dass wir auf dem richtigen Weg sind", sagte Matarazzo: "Aus meiner Sicht ist es stabiler geworden in den letzten drei Spielen. Die Jungs machen einen guten Eindruck."

"Es geht um Leistung, die da sein muss für einen Sieg"

Dass Matarazzo diese Einschätzung mit eher bedeutungslosen Statistiken stützen musste, kratzte allerdings an der Souveränität, die er zur Schau stellen wollte. Matarazzo sprach aber ohnehin lieber davon, wie er am Sonntag bei "einer der komplettesten Mannschaften der Bundesliga" zum Erfolg kommen will.

"Wir müssen in allen Phasen des Spiels extrem online sein", sagte der Trainer, der in Freiburg den gesperrten Leistungsträger Christoph Baumgartner schmerzlich vermissen dürfte: "Es geht um Leistung, die da sein muss für einen Sieg."

Da waren sie also wieder, die Erzählungen vom Gewinnen.

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