05.03.2023 11:30 Uhr

Torflaute und Rasenfrust: Union verliert den Schwung

Union Berlin blieb erneut ohne Torerfolg
Union Berlin blieb erneut ohne Torerfolg

Union Berlin wertete den Punktgewinn gegen den 1. FC Köln als Erfolg. Dennoch offenbarten die Köpenicker Schwächen.

Urs Fischer war unzufrieden und er wurde deutlich. "Gut war das sicherlich nicht", sagte der Trainer von Fußball-Bundesligist Union Berlin: "Ich wünsche mir schon eine andere Qualität." Nicht mit seinen Spielern ging der Schweizer hart ins Gericht. Der zwei Tage vor dem 0:0 gegen den 1. FC Köln verlegte neue Rasen im Stadion An der Alten Försterei war der Grund für Fischers Frustration.

"Es waren ein paar Löcher drin", beschrieb Union-Kapitän Christopher Trimmel das "schwierig zu bespielende" Geläuf. Köln-Coach Steffen Baumgart, der als zweimaliger "Unioner des Jahres" einen warmen Empfang in seiner Wahl-Heimat Köpenick erlebt hatte, urteilte diplomatisch: "Der Rasen war für alle gleich stumpf."

Den Zustand des Grüns wollte niemand als Ausrede für das durchwachsene spielerische Niveau gelten lassen. Union, mit 44 Punkten weiterhin erster Verfolger des Spitzenduos Bayern München und Borussia Dortmund (beide 49), zeigte eine Woche nach der Pleite in München (0:3) ja auch wieder die gewohnten läuferischen und kämpferischen Tugenden. "Am Schluss bin ich mit dem Punkt zufrieden", sagte Fischer.

Defizite, die nicht nur mit dem Zustand des Rasens zu erklären waren, wurden aber dennoch deutlich. "Das Spiel mit dem Ball war heute sicher ungenügend", sagte Fischer. Zu selten kamen die Berliner zu gefährlichen Abschlüssen. Am Ende blieben sie zum dritten Mal nacheinander in der Bundesliga ohne Torerfolg. Fischer fehlte die "letzte Konsequenz, die letzte Gier auf den letzten 30 Metern."

Union Berlin hat Europa League vor Augen

Zudem schlichen sich ungewohnte Aussetzer in der Defensive ein. In der zweiten Hälfte häuften sich Fehlpässe im Spielaufbau, die erste Heimniederlage der Saison verhinderte letztlich der starke Rückhalt Frederik Rönnow. Der dänische Torhüter strahlte Ruhe aus und parierte wie gegen Florian Kainz (59.) und Jonas Hector (66.) mehrfach herausragend.

"Es gab Phasen in der zweiten Hälfte, in denen wir fast um ein Gegentor gebettelt haben", sagte Fischer: "Da können wir uns bei Freddi bedanken, dass er uns im Spiel gehalten hat. Er musste schon den ein oder anderen guten Abschluss halten. Es war mir ein bisschen zu viel heute."

Beim nächsten Auftritt soll Rönnow wieder weniger im Fokus stehen. Im Achtelfinale der Europa League empfängt Union am kommenden Donnerstag Union Saint-Gilloise (18:45 Uhr/ Live bei RTL+).

Die Belgier, bereits Gegner in der Gruppenphase, sind das einzige Team, das in der laufenden Spielzeit in der Alten Försterei gewonnen hat.

Beim erneuten Aufeinandertreffen hofft Union Berlin auf ein besseres Ergebnis - und einen besseren Zustand des Rasens.

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten