Wie Fabian Hürzeler das Millerntor rockt

Drei Spiele, drei Siege und noch kein Gegentor: Der gebürtige Texaner Fabian Hürzeler, erst 29 Jahre alt, hat den FC St. Pauli wieder sportlich auf Kurs gebracht.
Geboren im texanischen Houston, einen Vater aus der Schweiz und eine deutsche Mutter - schon die multikulturelle Familiengeschichte von Fabian Hürzeler passt zum "bunten" FC St. Pauli. Doch viel wichtiger ist für die Fans des Kiez-Klubs, dass es sportlich wieder aufwärts geht, seit der erst 29 Jahre alte Trainer einen Tag vor Heiligabend offiziell vom Assistenten zum neuen Chefcoach befördert wurde.
Drei Spiele, drei Siege und noch kein Gegentor, die Startbilanz Hürzelers ist makellos. Zum Jahreswechsel trennte die Hamburger nur die bessere Tordifferenz von einem direkten Abstiegsplatz, mittlerweile aber sind die Hanseaten vor der Partie beim 1. FC Magdeburg (Samstag, 13:00 Uhr/Sky) bis auf den neunten Tabellenplatz geklettert.
"Der Coach gibt uns Struktur, aber er lässt uns auch Freiheiten", fasst der australische WM-Teilnehmer Jackson Irvine das Erfolgsrezept Hürzelers zusammen. Unter dessen Vorgänger Timo Schultz agierten die Norddeutschen besonders auswärts chronisch erfolglos und konnten 13-mal in Serie nicht gewinnen.
Neu-Trainer Hürzeler: "Es ist ein Privileg"
Hürzeler hingegen startete gleich mit einem 1:0-Erfolg beim 1. FC Nürnberg. "Es ist ein Privileg, bei einem Verein wie dem FC St. Pauli arbeiten zu dürfen. Ich habe riesige Lust auf diese Arbeit", sagt der einstige deutsche Junioren-Nationalspieler, der von der U15 bis zur U19 vier DFB-Nachwuchsmannschaften durchlief.
Doch der erhoffte Schritt in den Profikader des deutschen Rekordmeisters Bayern München erwies sich als zu groß. Aber Hürzeler durfte gelegentlich unter Jupp Heynckes, Pep Guardiola und Louis van Gaal mittrainieren und für seine zweite Fußballkarriere lernen: "Jede Minute habe ich ein Stück aufgeschnappt. Und aus all den Komponenten und Philosophien macht man sich dann sein eigenes Bild."
Nur einen Auftrag seines aktuellen Arbeitgebers konnte Hürzeler noch nicht in die Tat umsetzen. Schultz wurde auch beurlaubt, weil es seinen Schützlingen zu selten gelang, Spiele noch zu drehen. Doch ohne Gegentore kann man ja bekanntlich gar nicht in Rückstand geraten...