07.02.2023 12:07 Uhr

RB-Kapitän wird zum Lebensretter - Topspiel "zweitrangig"

Willi Orban von RB Leipzig spendet Stammzellen
Willi Orban von RB Leipzig spendet Stammzellen

Willi Orban wird Stammzellenspender. Dafür nimmt der Abwehrchef von RB Leipzig in Kauf, dass er eventuell das Duell mit Union Berlin verpasst.

Keine einzige Bundesliga-Minute hat Willi Orban in dieser Saison verpasst - bis jetzt. Ob der Abwehrchef von RB Leipzig jedoch am Samstag in der Red Bull Arena auf dem Rasen steht, ist fraglich. Und doch musste Orban nicht zweimal überlegen. Denn als Stammzellenspender hat der 30-Jährige nun die Chance, ein Leben zu retten.

Als er die Nachricht erhielt, dass er dafür in Frage komme, sei er "zunächst überrascht" gewesen, sagte Orban. Gezweifelt habe er "aber zu keinem Zeitpunkt". Denn für den ungarischen Nationalspieler war sofort klar: "Das ist die Möglichkeit, mit sehr geringem Aufwand ein Menschenleben zu retten, da gibt es für mich keine zwei Meinungen."

Orban ist seit 2017 bei der Deutschen Knochenmarkspenderdatei (DKMS) registriert und wurde nun laut RB-Mitteilung als passender Spender für eine an Blutkrebs erkrankte Person gefunden. Seit Samstag erhält er Spritzen, die für eine vermehrte Produktion von Stammzellen und deren Ausschwemmung in die Blutbahn sorgen, am Mannschaftstraining nimmt Orban derzeit nicht teil.

Der mehrstündige Eingriff, bei dem die Stammzellen über die Armvenen entnommen werden, soll am Mittwoch in Dresden stattfinden. Im Idealfall kann der Innenverteidiger das Krankenhaus bereits am Abend wieder verlassen. Ob er für das Topspiel gegen Union Berlin am Samstag (18:30 Uhr/Sky) wieder einsatzfähig ist, ist unklar.

Orban: Verpasstes Spiel "zweitrangig"

Es wäre eine Saisonpremiere, denn bislang stand Orban in jedem Bundesligaspiel über die volle Dauer auf dem Platz. Auch in der Champions League verpasste er keine Minute, lediglich einmal wurde der Stammspieler ausgewechselt: Im DFB-Pokal beim 4:0 gegen den Hamburger SV.

Dass er die Partie gegen Union eventuell verpassen könnte, ist für Orban "bei allem sportlichen Ehrgeiz" allerdings "in diesem Fall zweitrangig", betonte er: "Und wer mich kennt, weiß, dass ich alles dafür tun werde, schnell wieder zum Team zu stoßen."

Orban hofft, dass seine Spende "dazu beitragen kann, den Empfänger oder die Empfängerin vollständig zu heilen" und wünscht sich, "dass sich noch viel mehr Menschen registrieren lassen". Sein Beispiel zeige, so der Verteidiger, "dass eine Registrierung absolut Sinn ergibt."

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