05.02.2023 20:07 Uhr

Zehn Bayern zocken Wolfsburg bei Torfestival ab

Viermal durfte der FC Bayern in Wolfsburg jubeln
Viermal durfte der FC Bayern in Wolfsburg jubeln

Bayern München hat seine Bundesliga-Krise beendet und nach dem 4:2 in Wolfsburg wieder die Tabellenführung übernommen.

Julian Nagelsmann ballte nach dem Schlusspfiff die Faust und lächelte kurz, dann schickte er die Münchner Spieler zu den Fans in der Gästekurve. Nach dem Wirbel um das kritische Interview von Kapitän Manuel Neuer und der Bundesliga-Krise durfte der Bayern-Trainer aufatmen: Das Imperium hat zurückgeschlagen und die Überflieger von Union Berlin wieder vom Thron gestoßen.

"Ich finde es immer gut, wenn sich um den FC Bayern was rührt", sagte Torschütze Thomas Müller nach dem 4:2 (3:1)-Sieg beim VfL Wolfsburg, der spektakulär begann und mit viel Arbeit endete: "Aber wenn wir dann auf ganz seriös und ehrlich umschalten, wollen wir natürlich über die sportlichen Dinge die Medien dominieren."

Nach drei Bundesliga-Unentschieden eroberte der Rekordmeister wieder die Tabellenführung - und antwortete auch auf die Aufregung um die Neuer-Kritik an Coach und Klub wegen des Rauswurfs seines Torwarttrainers. "Wenn wir Spiele gewinnen, wird die Unruhe drumherum deutlich geringer", meinte Joshua Kimmich, der mit einem Platzverweis die Partie nach Münchner Blitzstart noch einmal spannend gemacht hatte. Für den Höhepunkt sorgte Jamal Musiala mit einem Traumtor gegen fünf (!) Wolfsburger (73.).

In der Auftaktviertelstunde gelang dem Rekordmeister nahezu alles. Eine Hereingabe von Kingsley Coman fand in der neunten Minute den direkten Weg ins Tor der Niedersachsen, fünf Minuten später legte der Franzose mit einer sehenswerten Direktabnahme nach. In der 19. Minute war Müller, der mit seinem 427. Bayern-Einsatz mit Gerd Müller gleichzog, per Kopfball erfolgreich.

Wie versteinert stand VfL-Coach Niko Kovac an der Seitenlinie, nach einer halben Stunde reagierte er auf den bis dahin desolaten Auftritt der Norddeutschen. Für den überforderten Maxence Lacroix kam Jakub Kaminski in die Partie. Und tatsächlich war es der Pole, der in der 44. Minute per Flachschuss die erste klare Torchance des Bundesliga-Siebten verwertete. Zudem traf Mattias Svanberg (81.) für den VfL.


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Vor der Partie war Nagelsmann bemüht, die Wogen um das Neuer-Interview ein wenig zu glätten. Er habe schon vor längerer Zeit "ein sehr gutes Gespräch" mit dem Torwart geführt, "und die Dinge erklärt". Allerdings, so der Coach bei "DAZN" weiter, habe diese Veröffentlichung "nicht gerade zur Ruhe beigetragen". Neuer hatte die Entlassung seines Vertrauten und Torwarttrainers Toni Tapalovic kritisiert.

VfL Wolfsburg belohnt sich nicht für Drangphase

Der Torerfolg kurz vor dem Seitenwechsel schien die Platzherren zu beflügeln. Svanberg (52.) verpasste zunächst den Anschlusstreffer, zwei Minuten später sah Kimmich die Gelb-Rote Karte nach wiederholtem Foulspiel. Die Bayern-Dominanz war erst einmal dahin, die Gastgeber übernahmen mehr und mehr das Kommando.


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Und die Wölfe wurden bissiger. Ridle Baku prüfte Yann Sommer mit einem Kopfball (62.). Doch diese Überlegenheit hielt nicht lange an. Die Bayern fanden auch in Unterzahl wieder besser in die Begegnung, ihnen gelang durch Konter auch immer wieder Entlastung. Musialas Sensationstreffer war der Lohn.

Dennoch wurde es noch einmal spannend. Das vermeintliche 3:4 durch Yannick Gerhardt (84.) wurde nach Videobeweis wegen eines Wolfsburger Fouls aber aberkannt.

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