05.02.2023 11:22 Uhr

Ein Riese erwacht: Der Betze bebt und Lautern träumt

Der 1. FC Kaiserslautern träumt von der Bundesliga-Rückkehr
Der 1. FC Kaiserslautern träumt von der Bundesliga-Rückkehr

Nach dem fünften Sieg in Folge träumt die Pfalz mehr denn je vom Durchmarsch des 1. FC Kaiserslautern in die Bundesliga.

Die Fans ließen ihre Lieblinge einfach nicht ziehen. Nach minutenlangen Feierlichkeiten waren die Profis des 1. FC Kaiserslautern schon fast im Kabinengang verschwunden, als sie für eine weitere La Ola noch einmal vor die Westkurve zitiert wurden. Zu diesem Zeitpunkt hatte Bernd Neuendorf seinen Tribünenplatz zwar schon verlassen, doch auch dem Präsidenten des Deutschen Fußball-Bundes (DFB) wird die Euphorie rund um den viermaligen Meister nicht entgangen sein.

Spätestens nach dem 2:1 (1:1) am 19. Spieltag der 2. Liga gegen Holstein Kiel träumt die ganze Pfalz vom Durchmarsch des Aufsteigers in die Bundesliga. 39.020 Zuschauer im Fritz-Walter-Stadion erlebten nicht nur klassischen Betzenberg-Fußball mit einem erzwungenen Sieg trotz spielerischer Defizite, sondern auch den fünften Dreier in Folge. Nur ein Punkt trennt den Traditionsklub auf Platz vier noch vom 1. FC Heidenheim auf dem Relegationsrang.

Schuster will vom FCK-Aufstieg nichts wissen

"Ich glaube, dass wir es mehr gewollt haben. Kiel ist eine gute Mannschaft, die wir aber so ein bisschen aufgefressen haben", beschrieb Torhüter Andreas Luthe treffend den Auftritt seiner Mannschaft. Für den Siegtorschützen Terence Boyd war es "ein schönes Gefühl, die Leute zufrieden nach Hause" schicken zu können: "Darum geht es doch."

Dass der schlafende Riese erwacht ist und mittlerweile knapp 38.000 Fans im Schnitt pro Heimspiel in seinen Bann zieht, ist unter anderem das Werk von Trainer Dirk Schuster. Doch der "Durchmarsch-Spezialist", dem dieses Kunststück mit dem aktuellen Zweitliga-Spitzenreiter Darmstadt 98 schon einmal gelungen ist, drückt die Euphorie-Bremse nach wie vor voll durch.

Auch nach dem Kiel-Spiel analysierte Schuster ohne erkennbare Emotionen vor allem die Schwächen seiner Schützlinge - und sprach erneut von nichts anderem als dem Klassenerhalt. "Wir wollen beim nächsten schweren Spiel beim FC St. Pauli den 40 Punkten wieder ein Stück näher kommen", sagte der Coach: "Das ist unsere Aufgabe - und das wollen wir so schnell wie möglich erreichen."

Sensations-Meisterschaft des FCK feiert Jubiläum

Gerade einmal fünf Zähler fehlen Schuster noch zu seinem Glück. Dann braucht der 55-Jährige, neben dem Geschäftsführer Thomas Hengen als zweiter Vater des Aufschwungs nach Jahren des Niedergangs gilt, ein neues Ziel.

Vielleicht hilft Schuster dabei ein Blick in die Klubgeschichte. Im Mai jährt sich die sensationelle Meisterschaft des damaligen Aufsteigers zum 25. Mal. Und wie könnte man das Jubiläum besser begehen als durch einen sensationellen Durchmarsch.

Mit nur einer Rückkehr vor die Westkurve wäre es für die Profis dann aber sicher nicht getan.

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