05.02.2023 10:50 Uhr

Hoffenheims bitteres Déjà-vu: Muss Breitenreiter gehen?

Die TSG Hoffenheim befindet sich im freien Fall
Die TSG Hoffenheim befindet sich im freien Fall

Nach dem zehnten Pflichtspiel ohne Sieg am Stück und dem Absturz in der Bundesliga stellt sich die strauchelnde TSG Hoffenheim nicht nur die T-Frage. Denn: Die Geschichte wiederholt sich.

Bleibt er Cheftrainer? Oder war es das für Andre Breitenreiter bei der TSG Hoffenheim? Eine Job-Garantie klingt anders, doch den branchenüblichen Mechanismen der Fußball-Bundesliga wollte Alexander Rosen nicht verfallen. "Es ist zu einfach, nur den einen zu nehmen", sagte der Sportchef nach dem nächsten Tiefschlag für die seit Monaten kriselnden Kraichgauer: "Dann schiebt man die Verantwortung weg. Und genau das möchte ich nicht tun."

Seit Mitte Oktober warten die ambitionierten Hoffenheimer auf einen Dreier, sind seit nunmehr zehn Pflichtspielen sieglos. Nach dem zehnte Spieltag auf Rang vier, rutschte die Breitenreiter-Elf tief in den Tabellenkeller ab. Beim VfL Bochum sollte der ersehnte Befreiungsschlag folgen, doch nach der "indiskutablen" (Rosen) 2:5 (0:3)-Klatsche schrillen auch die letzten Alarmglocken im Kraichgau. Denn Hoffenheim steckt im Abstiegskampf - und inmitten einer elementaren Sinnkrise.

Hoffenheims bitteres Déjà-vu

Das Besondere? Der Absturz ist nicht neu. "In einem Zeitraum von zwölf Monaten erleben wir die gleiche Situation zum zweiten Mal", betonte Rosen. Im Vorjahr hatte die TSG unter Sebastian Hoeneß noch am 25. Spieltag auf Champions-League-Kurs gelegen, ehe sie komplett einbrach. Nach neun Spielen im Saisonendspurt ohne Sieg musste Hoeneß seinen Posten räumen.

Diesmal greife die T-Frage laut Rosen jedoch zu kurz. Denn trotz Trainerwechsel sei ein Teil gleichgeblieben, "und das ist der Klub. Das sind Protagonisten, das ist eine Geschäftsleitung, wie ich es bin". Sich selbst nehme er "voll mit rein", denn: "Wenn es in diesen Extremen passiert, müssen wir uns vielleicht größere Fragen stellen."

"Ich habe keine Antwort"

Wie vergangene Spielzeit haben die Hoffenheimer erneut mit langatmigen Personalsorgen zu kämpfen, seit Wochen fallen immer wieder Leistungsträger wie Abwehrchef Kevin Vogt aus. Woran das liegt? "Ich habe keine Antwort", gab sich der Sportchef (noch) ratlos: "Wir haben ein anderes Setting, wir haben andere Spieler. Warum passiert das?"

Klar ist: Zu lange schon lässt die Mannschaft unter dem angezählten Coach Breitenreiter die Basics vermissen, agiert zu selten auf "einem erwartbaren Grundniveau", ruft seine nicht abzusprechenden Qualitäten kaum ab. Seit dem 3:0 bei Schlusslicht Schalke 04 holte das Team nur zwei mickrige Pünktchen, schied zudem im DFB-Pokal in Leipzig (1:3) aus.

Zeigte die TSG wie im Vorjahr zunächst ihr schönstes "Champions-League-Gesicht", stolpert sie nun wie ein Absteiger durch die Liga. "Irgendwo dazwischen", mutmaßte Sportdirektor Rosen, "muss es eine Wahrheit geben - und da muss es Antworten geben."

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