05.02.2023 10:40 Uhr

Schalkes "Büffel" lassen die Belohnung liegen

Der FC Schalke braucht für den Klassenerhalt dringend Siege
Der FC Schalke braucht für den Klassenerhalt dringend Siege

Thomas Reis klang nach der zweiten Nullnummer in Folge fast wie Schalkes Jahrhunderttrainer Huub Stevens. "Ich bin froh, dass wir die Null wieder gehalten haben", sagte der S04-Coach. Anders als beim 1:0-Spezialisten Stevens, der mit seiner "stehenden Null" einst ein geflügeltes Wort geprägt hatte, folgte allerdings ein großes Aber: "Leider haben wir die Null auch vorne gehalten."

Und so war Reis nach dem eigentlich achtbaren 0:0 bei Borussia Mönchengladbach hin- und hergerissen. Eine Woche nach dem torlosen Remis gegen den 1. FC Köln zeigte das abgeschlagene Liga-Schlusslicht erneut eine gute Leistung, war in der zweiten Halbzeit sogar dem Siegtreffer näher. "Aber leider hat sich die Mannschaft nicht belohnt", sagte Reis und klang ein wenig verzweifelt.

Zu Recht. 90 Minuten lang ackerten und rackerten die Schalker "Büffel", wie Gladbach-Coach Daniel Farke die bulligen Knappen anerkennend bezeichnete. Auch der Wechsel im Tor machte sich bezahlt, Schalke-Urgestein Ralf Fährmann hielt wie schon bei seinem Comeback gegen Köln seinen Kasten sauber. Richtig glücklich war aber auch der Schlussmann nicht. "Es war ein gutes Spiel, aber uns läuft die Zeit davon. Wir müssen punkten", sagte Fährmann.

Weil die Konkurrenz genau das macht, hat sich die Lage sogar eher verschlechtert, der Rückstand auf Rang 15 ist auf acht Punkte angewachsen. Den Klassenerhalt zu erreichen werde "nicht ganz einfach", gab Reis zu, er habe aber weiter Hoffnung.

"Wenn die Mannschaft so auftritt, musst und wirst du dich irgendwann belohnen. Das ist die Art und Weise, wie wir die nächsten Spiele gestalten wollen - hoffentlich mit einem besseren Ergebnis", sagte der Schalke-Coach.

Reis-Lob für Schalke-Fans

Immerhin: Die Stimmung in der Mannschaft stimmt. Verteidiger Cedric Brunner etwa hatte nach dem Spiel trotz blutiger Lippe und abgebrochenem Zahn seinen Humor nicht verloren. In der Kabine habe er sich "ein bisschen Botox" spritzen lassen, sagte der Schweizer und wurde dann doch wieder ernst: "Natürlich müssen wir anfangen, Dreier zu holen. Ansonsten wird es ganz, ganz eng."

Schon am Freitag bietet sich im Heimspiel gegen den VfL Wolfsburg die nächste Gelegenheit. Zumindest die Fans werden dann hinter Schalke stehen, auch in Gladbach feierten die 5000 Anhänger den Punkt wie einen Sieg. "Die Fans haben uns wieder fantastisch unterstützt. Da wächst was zusammen", sagte Reis. Nur die Belohnung fehlt noch.

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