31.01.2023 16:04 Uhr

Isco-Wechsel geplatzt - Union Berlin mit Klartext

Isco wechselt nicht zu Union Berlin
Isco wechselt nicht zu Union Berlin

Union Berlin und Isco: Der Sensations-Transfer des Winters scheiterte auf der Zielgeraden.

Später Schock statt Sensation: Der Medizincheck war bereits absolviert, die Fans freuten sich auf einen nie dagewesenen Glamour-Faktor in der Alten Försterei - doch Isco wird kein Eiserner. Der wohl spektakulärste Bundesliga-Transfer des Winters ist auf der Zielgeraden unerwartet geplatzt.

Der spanische Spielmacher, fünfmaliger Champions-League-Sieger mit Real Madrid, wechselt nicht nach Berlin - und am Abend erklärte Geschäftsführer Oliver Ruhnert zumindest etwas genauer, was vorgefallen war.

"Bevor der Medizincheck durchgeführt wurde, waren alle Dinge besprochen", sagte er bei "Sky" vor dem Anpfiff des DFB-Pokal-Achtelfinals gegen den VfL Wolfsburg: "Dann wurden aber noch mal Änderungen am Vertrag gewünscht." Das ursprüngliche "Paket", so Ruhnert, wäre für Union machbar gewesen - "aber wir lassen uns nicht auf Dinge ein, die nicht zu uns passen."

Berater-Agentur kontert

Erst in den finalen Stunden vor dem vermeintlichen Abschluss des Mega-Deals war es in der Hauptstadt also zu Unstimmigkeiten zwischen beiden Parteien gekommen.

Iscos Berater-Agentur Gestifute stellte die Lage dann auch gegenteilig dar: "Wir mussten im Verlauf der Gespräche feststellen, dass unser Verhandlungspartner nicht mehr bereit war, sich in dem ursprünglich besprochenen Rahmen zu bewegen", zitierte die "Bild".

Der Bundesliga entgeht eine neue Attraktion. Isco war einst bester Nachwuchsspieler Europas, er legte im Bernabeu Tore für Cristiano Ronaldo und Karim Benzema auf. Bis auf Weiteres bleibt der 30-Jährige, der an seine besten Zeiten in Madrid bereits länger nicht mehr anknüpfen konnte, nun vereinslos.

Der technisch beschlagene Offensivspieler ist seit dem 21. Dezember 2022 ohne Klub. Zuletzt stand er vier Monate beim FC Sevilla unter Vertrag. Bei Real Madrid kam der Spanier zwischen 2013 und 2022 auf 353 Einsätze mit 53 Toren und 57 Vorlagen.

Transfer wäre ein Signal gewesen

Seinen sportlichen Wert und seine Eignung für den laufintensiven und kampfbetonten Spielstil der Mannschaft von Trainer Urs Fischer hätte Isco erst noch beweisen müssen. Dennoch wäre der Transfer ein Signal gewesen. Dass es fast zur Einigung mit einem Spieler dieses Kalibers gekommen ist, darf als Beleg für den kometenhaften Aufstieg der Berliner gewertet werden.

"Natürlich entwickeln wir uns auch im Bereich der Transfers. Wir spielen im zweiten Jahr international, wir sind jetzt Tabellenzweiter, daher befassen sich jetzt auch Spieler mit unserem Klub, die sich vor drei, vier Jahren noch nicht mit uns befasst haben", hatte Klubpräsident Dirk Zingler vor dem Derbysieg bei Hertha BSC (2:0) am "Sky"-Mikrofon gesagt.

Wenn ein Spieler wie Isco mit den Eisernen in Verbindung gebracht werde, "dann müssen wir eine Menge richtig gemacht haben. Das ehrt uns."

Fischer und Ruhnert bringen Union Berlin den Erfolg

Richtig machen vor allem Fischer und Geschäftsführer Oliver Ruhnert viel. Das Duo steht für die beiden wichtigsten Erfolgsrezepte der Unioner: Stabilität und Kontinuität. Fischer und Ruhnert führten den Klub gemeinsam in die Bundesliga, definierten ein sportliches Konzept, tätigten entsprechende Transfers.

In beeindruckender Regelmäßigkeit gelingt es dem Gespann, Spieler günstig zu verpflichten. Spieler, die bei anderen Klubs aussortiert wurden, Spieler, die längst nicht alle Klubs auf dem Radar haben. Robin Knoche, Sheraldo Becker oder Julian Ryerson (inzwischen Borussia Dortmund) zählen dazu.

Der sportliche Erfolg hat Union zu einer attraktiven Adresse gemacht. Die Transfers der WM-Teilnehmer Josip Juranovic (Kroatien) und Aissa Laidouni (Tunesien) im Januar belegten das. Mit Isco werden sie nicht zusammenspielen.

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