BVB ist von eigener Abwehrschwäche genervt

Der BVB wollte in der langen Winterpause seine eklatanten Abwehrprobleme in den Griff bekommen. Das vogelwilde 4:3 gegen den FC Augsburg macht dem Fußball-Bundesligisten aus Dortmund aber wenig Hoffnung.
Nico Schlotterbeck wirkte ziemlich ratlos. "Das zu erklären, ist sehr schwer. Ich weiß nicht, ob ich mich riesig freuen oder ruhig sein soll, weil wir drei Dinger kassiert haben", sagte der Nationalspieler im Anschluss an das wilde 4:3 von Borussia Dortmund gegen den FC Augsburg bei "DAZN": "Es war heute Qualität vorne und keine Qualität hinten."
Pressing, Standards, Restverteidigung: Die lange Winterpause wollten sie in Dortmund eigentlich nutzen, um an ihren Mängeln zu arbeiten. Doch der abenteuerliche Start ins neue Fußballjahr gegen den Abstiegskandidaten sorgte für Ernüchterung.
Innenverteidiger Schlotterbeck steht dabei symbolisch für die allzu wechselhaften Leistungen des BVB - und erinnerte mit seinem Auftritt am Sonntag schmerzhaft an die Weltmeisterschaft in Katar. Damals hatte Schlotterbeck bei der letztlich vorentscheidenden Niederlage im Gruppenspiel gegen Japan gepatzt und war anschließend nur noch zu einem Kurzeinsatz gekommen.
Der BVB-Abwehr unterlaufen gegen Augsburg "zu viele individuelle Fehler"
Auch in Dortmund passierten nun wieder "zu viele individuelle Fehler", gestand Schlotterbeck, der mit seinem Ballverlust vor dem 1:1 durch Augsburgs Arne Maier selbst sein Päckchen zu tragen hatte. Die Probleme des Tabellensechsten der Bundesliga in der laufenden Saison sind hausgemacht. Immer wieder bringt sich der BVB unnötig selbst in Schwierigkeiten.
Am Sonntag machte der 23 Jahre alte Schlotterbeck seinen eigenen Fehler wenig später mit einem Kopfballtor immerhin selbst wieder gut und trug seinen Teil dazu bei, dass der BVB noch mit einem blauen Auge davonkam. Jude Bellingham sowie die Joker Jamie Bynoe-Gittens und Giovanni Reyna schossen neben Schlotterbeck den knappen Erfolg in einem äußerst unterhaltsamen Spiel heraus.
Doch die drei Punkte und auch die emotionale Rückkehr des nach seiner Hodenkrebs-Diagnose genesenen Sebastien Haller auf den Bundesliga-Rasen konnten nicht über die Probleme hinwegtäuschen: "Wir können nicht davon ausgehen, dass wir jedes Spiel gewinnen, wenn wir drei Gegentore kassieren. Das haben wir schon häufiger angesprochen", sagte Trainer Edin Terzic genervt.
Für den 40-Jährigen gilt es nun, seine Defensive schnellstmöglich in den Griff zu bekommen. Schon am Mittwoch (18:30 Uhr/Sky) geht es beim FSV Mainz 05 weiter - die Englische Woche in der Bundesliga macht's möglich.