10.01.2023 12:10 Uhr

"Wut in Energie umwandeln": FC Bayern ist bereit für PSG

In Doha bereitet sich der FC Bayern auf die zweite Saisonhälfte vor
In Doha bereitet sich der FC Bayern auf die zweite Saisonhälfte vor

Die zahlreichen Nationalspieler von Bayern München sollen ihren WM-Frust in zusätzliche Energie umwandeln. Fixpunkt ist das Achtelfinale in der Champions League.

Es ist nicht mehr lange hin und deshalb ein beherrschendes Thema im Trainingslager des FC Bayern. Während nicht nur die deutschen Nationalspieler in der Aspire Academy in Doha ihren Rest-Frust von der WM in Katar abbauen, geht der Blick bereits ein paar Wochen voraus: Am 14. Februar und am 8. März spielen die Münchner schließlich gegen Paris St. Germain, gegen Messi, Mbappe und Neymar. "Diese Paarung wäre auch ein schönes Endspiel gewesen", sagt Leon Goretzka.

Es ist freilich schon das Achtelfinale der Champions League, und nicht nur Thomas Müller weiß, was auf dem Spiel steht: "Diese Spiele werden elementar sein, wie geschichtsträchtig diese Saison wird".

Und viel wird deshalb davon abhängen, ob alle Bayern gleich wieder jene Form finden, in der sie zur WM fuhren. "Die Wochen vor der WM waren schon fulminant, da haben wir wie aus einem Guss gespielt", sagt Goretzka, "wir hoffen, dass wir da direkt wieder anknüpfen."

FC Bayern: Profis können mit dem Druck umgehen

Der WM-Frust der insgesamt 16 Münchner Katar-Fahrer soll da keine Rolle mehr spielen. Warum auch? Den FC Bayern zeichne schließlich so eine Art "Überlebenswille" aus, betont Thomas Müller, "das Immer-Weitermachen ist in uns drin".

Spieler des FC Bayern könnten mit Kritik und Druck umgehen - "sonst wären wir nicht hier". Mentales Aufbautraining sei also nicht nötig. "Ich habe nicht das Gefühl, dass es bei uns jemanden gibt, um den man sich da speziell kümmern muss."

Speziell Joshua Kimmich äußerte nach dem Ausscheiden der deutschen Mannschaft die Befürchtung, dass er "in ein Loch" fallen könne. So weit ist es allem Anschein nach aber nicht gekommen.

"Ich habe nicht das Gefühl", sagte Trainer Julian Nagelsmann, "dass jemand in ein extremes Loch gefallen ist." Tatsächlich setzt er darauf, dass die durch die WM ausgelöste "Wut oder Enttäuschung" ein Ansporn ist: "Eine Niederlage ist der beste Motivator, eine gute Leistung zu bringen."

Müller blickt zuversichtlich in die Zukunft

Müller ist von seiner Frau wieder aufgebaut worden, Goretzka hat "auch dank meines privaten Umfelds" Abstand gewonnen von der deutschen Blamage, und einer wie Dayot Upamecano, der für Frankreich einen beachtliche WM spielte, hat sich sogar schon vor dem Trainingsauftakt in München mit einem Privatcoach in die Arbeit gestürzt.

"Am Ende ist es Fußball", betonte Müller, "wenn du ein Turnier mit 32 Teams spielst, sind 31 dabei, die am Ende nicht gewinnen."

Auch diese Müller'sche Erkenntnis hat sich offenbar bei allen Münchner schon durchgesetzt. "Ich hatte das Gefühl, dass sie gut drauf sind, sie trainieren sehr gut", sagte Nagelsmann nach den ersten Trainingstagen in Doha entspannt und merkte an: "Mit den Inhalten sind sie noch sehr gut vertraut."

Und davon abgesehen: "Nach jedem Schatten kommt immer auch wieder Licht", am Ende hätten es die Spieler auch selbst in der Hand, "dass sie wieder erfolgreicher sind als bei der WM."

Ob sie das werden, wird sich wohl bereits am 14. Februar und am 4. März entscheiden. Bis dahin, sagt Müller, wollen sie "Wut und Schmerz in Energie umwandeln".

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