02.12.2022 11:47 Uhr

Messi als Anführer der hungrigen Argentinien-Youngstars

Lionel Messi ist die argentinische WM-Hoffnung
Lionel Messi ist die argentinische WM-Hoffnung

Lionel Messi hat wieder einmal alles zu verlieren. Doch im WM-Achtelfinale gegen den Underdog Australien hat Argentiniens Superstar unverhoffte Hilfe von der jungen Garde.

Als plötzlich der große Lionel Messi vor ihm stand, schoss Alexis Mac Allister das Blut in die Wangen. "Ich war rot, ganz rot. Ich wollte nicht einmal 'Hallo' sagen", erinnert sich Argentiniens Jungstar.

So nervös sei der heute 23-Jährige damals gewesen, "einen der besten Spieler der Welt zu treffen". Und jetzt könnte Mac Allister in Katar an seiner Seite Weltmeister werden.

Natürlich müssen sie dafür am Samstag (20:00 Uhr MEZ/ARD und MagentaTV) im Achtelfinale, Messis 1000. Spiel, erst einmal den Außenseiter Australien aus dem Weg räumen. Und Kapitän Messi hatte bereits gewarnt: "Jeder kann hier gegen jeden gewinnen. Jetzt beginnt die WM erst richtig."

Aber immerhin umgibt den 35-Jährigen ein ganzes Bataillon an jugendlichen Adjutanten bei seinem "Ultimo Baile", dem letzten Tanz auf der WM-Bühne, der mit dem ultimativen Triumph enden soll.

Allister und Messi verbindet besondere Geschichte

Wie auch Mittelfeld-Talent Enzo Fernandez (21) und Sturm-Juwel Julian Alvarez (22) gehört Mac Allister freilich dazu, mit seinem Tor beim 2:0-Sieg im Gruppenfinale gegen Polen hatte er sich in den Fokus gespielt.

Für die Nummer zehn von Brighton & Hove Albion dürfte es kaum einen größeren Ansporn geben, als Altmeister Messi zum größtmöglichen Triumph zu verhelfen. Das war seinem Vater Carlos, der einst mit Diego Maradona in der Albiceleste gespielt hatte, nicht vergönnt gewesen.

Dabei verbindet Mac Allister auch eine ganz persönliche Geschichte mit Messi. Er, aufgrund seiner irischen Wurzeln mit rötlichem Haar gesegnet, war recht neu im Team, als ihn alle nur "Colo" nannten, was so etwas wie "Rotschopf" bedeutet.

Doch Messi, dessen Bart selbst wie Kupfer schimmert, sprang ihm zur Seite. "Er sagte: Er mag es nicht, Colo genannt zu werden, also nennt ihn nicht so", berichtete Mac Allister im Interview mit The Athletic.

Messi wandelt zwischen den Extremen

Und jetzt, bei Messis fünfter und letzter WM, liegt es an Mac Allister, für den bislang durchwachsen agierenden Messi in die Bresche zu springen.

Bei der Auftakt-Blamage gegen Saudi-Arabien abgemeldet, beim wichtigen Erfolg gegen Mexiko dank eines Traumtores der Heilsbringer und gegen die Polen der Pechvogel vom Elfmeterpunkt - der argentinische Anführer verfällt in der Wüste von einem Extrem ins nächste. Und kassierte in der Vorrunde durchaus Kritik.

Nationalmannschafts-Manager Cesar Luis Menotti, Weltmeistertrainer von 1978, fasste es treffend zusammen. "Jedes Mal, wenn Messi spielt, muss er ein Maradona von 1986 sein", sagte der 84-Jährige. Auch gegen die aufmüpfigen Australier, nach 2006 erst zum zweiten Mal im Achtelfinale, wird die Erwartungshaltung kaum anders sein.

Folglich ist Menotti "natürlich ein bisschen besorgt, denn in einer einzigen Partie steht die gesamte Arbeit und Hingabe auf dem Spiel." Doch auf Mac Allister und Co. wird sich Lionel Messi verlassen können.

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