26.11.2022 11:21 Uhr

Löst das "Chamäleon" Japan schon das Achtelfinalticket?

Löst Deutschland-Besieger Japan am Sonntag das Ticket zum WM-Achtelfinale?
Löst Deutschland-Besieger Japan am Sonntag das Ticket zum WM-Achtelfinale?

Nach dem historischen Sieg gegen Deutschland könnte Japan mit einem weiteren Erfolg gegen Außenseiter Costa Rica schon vorzeitig die K.o.-Runde der Fußball-WM 2022 in Katar erreichen.

Bundestrainer Hansi Flick überraschte der japanische Nationalcoach Hajime Moriyasu beim sensationellen WM-Auftaktsieg gegen den viermaligen Weltmeister mit einer Systemumstellung - seine Spieler sind seine taktische Kniffe inzwischen gewohnt. "Wir sind ein Team geworden, in dem es nicht komisch aussieht, wenn jeder auf jeder Position spielt", sagte Abwehrroutinier Yuto Nagatomo, "wir sind schwer zu analysieren, fast wie ein Chamäleon."

Beim "historischen" 2:1 gegen die DFB-Elf hatte Moriyasu bei 0:1-Rückstand in der Halbzeit auf eine Fünferabwehrkette umgestellt - eine Maßnahme, auf die Flick keine Antwort fand und die das Spiel letztlich drehte.


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Die taktische Variabilität soll im weiteren WM-Verlauf das große Plus des viermaligen Asienmeisters sein - so auch am Sonntag (11:00 Uhr MEZ/ZDF und MagentaTV) gegen den Außenseiter Costa Rica. "Wir sind für unsere Gegner schwer zu verstehen", meinte Linksverteidiger Nagatomo, der in Katar seine vierte WM bestreitet.

Japan setzt bei der Fußball-WM 2022 in Katar auf zahlreiche Bundesliga-Legionäre

Ein weiterer Sieg könnte Japan bereits vorzeitig in die K.o.-Runde führen, zumindest aber die deutsche Nationalmannschaft, die neun Stunden später gegen Spanien antritt, enorm unter Druck setzen. Doch damit will sich niemand zufriedengeben. Das Achtelfinale haben die Blue Samurai bei ihren vergangenen sechs WM-Teilnahmen schon dreimal erreicht. Diesmal soll es - auch nach dem 2:3-Drama nach 2:0-Führung gegen Belgien vor vier Jahren - endlich weitergehen.

"Noch haben wir die Geschichte nicht verändert", sagte der Freiburger Ritsu Doan, der gegen Deutschland zum Ausgleich getroffen hatte, "unser Minimalziel ist das Viertelfinale. Das ist es, worüber wir sprechen."

Verlassen kann sich Trainer Moriyasu, der als Spieler vor der WM 1994 im letzten Qualifikationsspiel - ausgerechnet in Doha - gescheitert war, auf seine Bundesliga-Fraktion: Neben Doan und dem Bochumer Takuma Asano, der zum Auftakt den Siegtreffer erzielte, stehen in Daichi Kamada von Eintracht Frankfurt, Ko Itakura von Borussia Mönchengladbach, Hiroki Ito und Wataru Endo vom VfB Stuttgart, Maya Yoshida vom FC Schalke 04 und Ao Tanaka von Fortuna Düsseldorf noch sechs weitere Spieler aus den ersten beiden deutschen Ligen im Kader.

Was sie in Deutschland - auch taktisch - gelernt haben, nutzt Moriyasu jetzt für seine Zwecke. Nicht nur um den Bundestrainer zu überraschen, sondern auch um die "Tragödie von Doha", das späte Vor-WM-Aus im Oktober 1993, endlich zu verarbeiten.

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