20.11.2022 11:49 Uhr

Kehrer und Gnabry spüren Vertrauen von Flick

Thilo Kehrer spürt Vertrauen von Hansi Flick
Thilo Kehrer spürt Vertrauen von Hansi Flick

Thilo Kehrer sprach gerade über sein besonderes Vertrauensverhältnis zu Hansi Flick, als das Geräusch hart auf den Hallenboden aufschlagender Basketbälle seinen Auftritt übertönte.

"Die Lautsprecher funktionieren leider nicht auf der anderen Seite", sagte der Nationalspieler mit Blick auf die schwarz-weißen Pappwände, die in der DFB-Turnhalle den PK-Raum von einem Sportfeld trennen, "sonst würde ich denen eine Ansage machen".

"Denen", das war eine Gruppe von zehn Kehrer-Kollegen, die sich am Sonntag zwischen verschiedenen Interviews die Zeit vertrieben - und das recht laut. Immer wieder drangen Kommandos und das besagte Bälle-Prellen herüber. Neben Basketball können die Stars auf der "anderen Seite" auch Tischkicker spielen.

Kehrer nahm die Störung mit einem Lächeln hin und erzählte von seinem Sommer-Transfer zu Premier-League-Klub West Ham United. In der "besten Liga der Welt" sei "jedes Spiel eine große Herausforderung", sagte er - "das ist genau das, was ich gesucht habe".

Kein Nationalspieler absolvierte unter Flick mehr Minuten als der 26 Jahre alte Defensivallrounder. Die Abwehrarbeit sei "von Natur aus meine Hauptstärke", sagte er - egal, auf welcher Position ihn Flick einsetze. "Ich spüre das Vertrauen von Hansi", sagte Kehrer, "und gebe alles, um das zurückzugeben".

Spielt Gnabry auch unter Flick immer?

"Serge Gnabry spielt bei mir immer!" Dieser berühmte Satz von Joachim Löw, sagte der Profi von Bayern München am Sonntag, "zieht wahrscheinlich nicht mehr" unter dessen Nachfolger Hansi Flick. Er spüre aber "auf jeden Fall sehr viel Vertrauen" vom Bundestrainer: "Er weiß, was er an mir hat."

Was genau? Einen torgefährlichen Außen? Einen Zehner? Oder doch einen Spieler für die offene Position des Neuners? "Es ist bekannt, dass ich am liebsten hinter der Spitze spiele", sagte Gnabry bei der Pressekonferenz des DFB in Al-Shamal, "ich fühle mich aber auch auf den Außen sehr wohl."

Und ganz vorne? Flick sucht vor dem deutschen WM-Auftaktspiel gegen Japan am Mittwoch noch die Idealbesetzung fürs Sturmzentrum. Timo Werner ist verletzt nicht dabei, Thomas Müller gerade erst zurück, Niclas Füllkrug kränkelt. Und Gnabry? Der 27-Jährige macht kein Hehl daraus, dass er sich woanders besser aufgehoben fühlt.

Die Neun, sagte er immerhin, "wäre für mich auch eine Option - bevor ich auf der Bank sitze." Gelächter. Gnabry genoss den Moment und ergänzte mit einem Schmunzeln: "Kleiner Spaß."

In 36 Länderspielen hat er stolze 20-mal getroffen, kein DFB-Profi in Katar hat eine bessere Quote. Sein Herbst-Tief beim FC Bayern hat Gnabry überwunden, in elf Pflichtspielen seit Anfang Oktober kommt er auf sieben Tore und sechs Vorlagen.

"Irgendwann hat's den Schalter einfach wieder umgehauen", sagte er. Wie? Es habe ihm geholfen, sich mehr "aufs Team zu konzentrieren", nicht mehr so sehr auf sich selbst und seine Rolle.

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