10.11.2022 08:27 Uhr

ÖFB-Frauen befinden sich in "Prozessphase"

Feiersinger steht vor ihrem 100. Länderspiel
Feiersinger steht vor ihrem 100. Länderspiel

Auf Österreichs Frauen-Nationalteam wartet am Freitag (17.30 Uhr) die erste Bewährungsprobe nach dem bitteren Ausscheiden im WM-Play-off. Die ÖFB-Auswahl misst sich in einem von zwei Test-Länderspielen zum Jahresabschluss mit dem Weltranglisten-14. Italien. Gespielt wird in Lignano, Quartier bezogen in Jesolo - also zwei Orte an der Adriaküste, die bei den ÖFB-Frauen auch als Urlaubsziel durchaus beliebt sind. Die Österreicherinnen sind im direkten Duell noch sieglos.

Beim jüngsten Aufeinandertreffen gab es am 14. Juni 2021 ein 2:3 in Wiener Neustadt, zuvor eine 1:3-Niederlage (2013) und ein 0:0 im Rahmen des Zypern Cup (2016). "Uns erwartet ein richtig cooles Duell mit einem WM-Teilnehmer. Sie werden uns sicher alles abverlangen", sagte ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann. Ihr Team wolle natürlich jedes Spiel gewinnen, das Ergebnis stehe aber nicht im Vordergrund. "Das Ergebnis ist sicher nicht erstrangig, weil wir in einer Prozessphase sind. Und in der Vergangenheit haben wir auch gesehen, wie wichtig es sein kann, das eine oder andere Mal auch nicht erfolgreich zu sein", verlautete die Wienerin.

Belastungssteuerung beim ÖFB-Team

Priorität hat für sie am Freitag und auch am Dienstag in Wiener Neustadt gegen die Slowakei, viele Spielerinnen zum Einsatz zu bringen. Durch die Champions League viel belastete Akteurinnen wie Kapitänin Carina Wenninger, Sarah Zadrazil, Laura Wienroither oder Manuela Zinsberger werden fix nicht zweimal über 90 Minuten spielen. "Auf sie warten bis Weihnachten hohe Belastungen. Es ist wichtig, dass sie nicht überbelastet zu den Vereinen kommen", so Fuhrmann. Die Startelf in Italien könnte aber ähnlich jener wie bei der Niederlage in Schottland sein. "Wir werden nicht die Startelf sofort komplett verändern."

Wenninger wird das Team auch aufgrund ihres Engagements bei der AS Roma als Kapitänin aufs Feld führen. Die Abwehrspielerin könnte es gleich mit sieben Club-Kolleginnen zu tun bekommen. "Ich freue mich sehr darauf, das wird sicher ein besonderes Spiel gegen einen tollen Gegner", sagte die 31-Jährige, die am Wochenende mit ihrem Team mit dem Supercup-Triumph gegen Juventus Turin einen "Mega-Prestigeerfolg" schaffte. Gegen Italien möchte natürlich jeder ein gutes Ergebnis holen. "Es geht aber in der Phase auch darum, den Spielerinnenpool zu erweitern, um in Zukunft noch konkurrenzfähiger zu werden", ergänzte Wenninger.

Feiersinger vor Einzug in "Hunderter-Club"

Für Laura Feiersinger hat die Partie aus einem anderen Grund einen hohen Stellenwert, tritt sie doch in den "Hunderter-Club" im Nationalteam ein. "Das heißt, dass ich viel spielen und erleben durfte. Es gibt schlechtere Spiele, als gegen Italien seinen 100. Einsatz zu haben, das ist voll cool", schilderte die Offensivspielerin. Fuhrmann weiß, was sie an der Eintracht-Legionärin hat. "Sie ist eine enorm wertvolle Spielerin und obwohl sie schon lange dabei ist, hat sie trotzdem noch immer enormen Ehrgeiz, um noch besser zu werden." Steigern könne sie sich vor allem im Bereich der Torgefährlichkeit.

In diesem Bereich konnte Eileen Campbell im Herbst in der ÖFB-Frauenliga im Altach-Dress überzeugen, führt sie doch die Schützenliste an. Als Belohnung könnte die 22-jährige Vorarlbergerin, die neben dem Fußball einen 42-Stunden-Job in Liechtenstein hat und deren Mutter Nordirin ist, zu ihrem Teamdebüt kommen. Das trifft auch auf Claudia Wenger und Livia Brunmair zu. Letztere wurde anstelle der aufgrund einer Entzündung an der Fußsohle abgereisten Katharina Schiechtl nachnominiert. Das ÖFB-Team reiste am Mittwochnachmittag vom Trainingsquartier in Bad Tatzmannsdorf via Bus nach Italien.

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten