Wirtz-Comeback kommt "noch zu früh"

Trainer Xabi Alonso braucht mit Bayer Leverkusen dringend Punkte für die Trendwende in der Fußball-Bundesliga. Der Hinrunden-Endspurt beginnt mit dem Spiel gegen Spitzenreiter Union Berlin aber denkbar schwierig.
Xabi Alonso hat schon einen "sehr intensiven" Monat bei Bayer Leverkusen hinter sich, doch die anstehende Woche hat es noch einmal in sich. Am Sonntag (15:30 Uhr/DAZN) kommt Spitzenreiter Union Berlin in die BayArena, es folgt das rheinische Derby beim 1. FC Köln und das Kellerduell mit dem VfB Stuttgart.
"Zeit zum Denken", gab der Bayer-Coach mit Blick auf die brenzlige Lage zu, gebe es erst nach der WM-Pause, "gerade müssen wir uns fokussieren. Wir brauchen den Sieg am Sonntag." Denn Alonsos Bilanz unter dem Bayer-Kreuz fällt bislang ernüchternd aus.
Die triste Nullnummer unter der Woche beim Gruppenfinale der Königsklasse gegen den FC Brügge reichte dank Schützenhilfe zwar für den Trostpreis Europa League - doch unter dem Weltmeister von 2010 gelang in sieben Partien nur ein Dreier. Seit sechs Pflichtspielen ist die hochveranlagten Werkself sieglos.
Wann genau Florian Wirtz sein Comeback gibt, ist noch unklar
Vor allem das biedere und harmlose Offensivspiel bereitet arge Sorgen. In den vergangenen beiden Spielen gelang dem Tabellen-16., der neun Punkte vorweist kein Treffer. Top-Stürmer Patrik Schick steht nach elf Liga-Einsätzen bei zwei Toren. Für Hoffnungsträger Florian Wirtz kommt das Duell mit dem Spitzenreiter "noch zu früh".
"Wir müssen kämpfen, laufen, verteidigen, aber auch in der Offensive besser werden," forderte Alonso, dazu will der Spanier eine Balance aus "Kontrolle und ein bisschen Chaos beim Angriff" finden. Sein Mittelfeldmotor Robert Andrich analysierte indes vor dem Duell mit seinem Ex-Klub: "In den Räumen genau zu spielen, das fehlt uns häufig, um gefährlich zu werden."
Trotzdem beharrte Leverkusens Geschäftsführer Sport Simon Rolfes nach dem Brügge-Remis auf einen Hauch von Aufwärtstrend und appellierte ans Team: "Es ist noch ein harter Weg, aber so müssen wir da raus, geschlossen als Mannschaft, auch mit viel defensiver Stabilität."
Die wird es auch gegen die Überflieger von Union brauchen. "Sie haben einen guten Teamspirit, sind zweikampfstark und machen es jedem Gegner schwer", lobte Alonso. Von Meisterreife wollte er bei den Köpenickern zwar noch nicht sprechen, dafür sei es "noch zu früh". Aber: "Es gibt einen Grund, warum sie vorne sind, sie kämpfen sehr gut jedes Spiel. Wir bereiten uns auf ein intensives Duell vor."