30.10.2022 11:51 Uhr

Bayer Leverkusens neue Realität: "Wir sind im Abstiegskampf"

Schwere Zeiten für Bayer Leverkusen
Schwere Zeiten für Bayer Leverkusen

Nach der Pleite bei RB Leipzig steigt der Druck für Bayer Leverkusen. Die Lage ist ernst, Xabi Alonso ist um Ruhe bemüht.

Der Blick auf die Tabelle ist alarmierend, aber Xabi Alonso wirkte trotz der angespannten Situation ruhig. "Ich habe das Gefühl, dass die Kabine zusammenhält. Wir sind bereit, zu kämpfen", sagte der Trainer von Bayer Leverkusen nach dem nächsten Rückschlag in der Bundesliga. Denn nach dem 0:2 (0:1) bei RB Leipzig ist die Lage ernst.

Um nicht zu sagen "brutal gefährlich", wie Mittelfeldspieler Robert Andrich es ausdrückte. Nur neun Punkte aus zwölf Spielen und Relegationsrang 16: "Wir sind im Abstiegskampf, das ist ganz klar." Der Tabellen-Dritte der vergangenen Saison kommt auch unter Alonso, der die Werkself vor rund dreieinhalb Wochen übernommen hatte, bislang nicht in Schwung.

"Wir müssen geduldig sein", betonte der frühere Weltmeister, der mit Leverkusen wettbewerbsübergreifend eines seiner bislang sechs Pflichtspiele als Coach gewann. Aber Alonso weiß nur zu gut: "Zeit zu haben, ist im Fußball Luxus". Die Mannschaft gehe jedoch in "die richtige Richtung. Wir werden bessere Sachen zeigen."

Bayer erschreckend harmlos

Auch Sport-Geschäftsführer Simon Rolfes betonte, dass die Mannschaft "viel kontrollierter" spiele und "wieder mehr als Einheit" agiere. Die so dringend benötigten Punkte brachte das in der Red Bull Arena vor 45.598 Zuschauern jedoch nicht ein.

Und das lag vor allem an der Offensive, nach vorne gelang Leverkusen kaum etwas. "Egal in welcher Krise du bist, du musst Chancen vorne kreieren", bemängelte Andrich.

Jedoch war insgesamt wenig Tempo in der Partie, die Belastung durch die Champions-League-Spiele unter der Woche war beiden Mannschaften anzumerken. Während Leverkusen nur drei Tage zuvor bei Atlético Madrid (2:2) gefordert gewesen war, hatte Leipzig am Dienstag einen 3:2-Sieg gegen Real Madrid gefeiert.

Mit der Partie in den Beinen erspielten sich auch die Sachsen wenig Chancen, nutzten diese durch Christopher Nkunku (32.) und Timo Werner (83.) jedoch effizient. Der Freistoß, der zum Führungstreffer führte, sorgte dabei auf Leverkusener Seite für Unmut.

Bayer-Abwehrspieler Piero Hincapie habe bei seinem Einsatz gegen Dominik Szoboszlai den Ball gespielt "und wenn man den Ball spielt, auch wenn es intensiv war, dann ist es kein Freistoß", sagte Rolfes. Auch Andrich war der Meinung, dass man diesen "bei aller Liebe" nicht geben könne, nach dem Spielverlauf habe man aber verdient verloren.

Leverkusen hat Minimalziel Europa League im Blick

Nun hat Leverkusen vor der verfrühten Winterpause nur noch drei Spiele, um aus der Gefahrenzone der Tabelle herauszukommen. Und während in der Liga Abstiegskampf angesagt ist, geht es am Dienstag (18:45 Uhr/DAZN) gegen den FC Brügge auch noch in der Königsklasse weiter.

Den Schalter zwischen diesen Extremen umzulegen, sei "tatsächlich nicht so einfach", sagte Andrich. Zwar ist das Champions-League-Achtelfinale nicht mehr möglich, eine Teilnahme an der Europa League aber schon.

"Für uns und für den Verein wollen wir in Europa bleiben", sagte Alonso: "Wir werden kämpfen". Derzeit könne jedes Spiel "wichtig für das Selbstvertrauen sein."

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