30.10.2022 07:38 Uhr

Salzburg richtet Blick bereits auf Milan

Matthias Jaissle sah einen mühevollen Arbeitssieg seines Teams
Matthias Jaissle sah einen mühevollen Arbeitssieg seines Teams

Wenn am Mittwoch in Mailand die Champions-League-Hymne ertönt, wird das mühevolle 1:0 gegen Hartberg längst vergessen sein. Am Samstag musste sich Salzburg noch etwas mit dem Arbeitssieg über das Bundesliga-Schlusslicht beschäftigen, durfte mit Schlusspfiff aber auch ganz offiziell nur noch ans "Finale" bei AC Milan denken. "Man hat heute eindeutig gemerkt, dass das Spiel bereits in den Hinterköpfen der Spieler ist", resümierte Cheftrainer Matthias Jaissle.

>> Spielbericht: Red Bull Salzburg gegen TSV Hartberg

Die Rotationself der "Bullen" tat sich gegen Hartberg trotz völliger Dominanz gerade in der ersten Hälfte schwer. "Wir wollten konzentrierter und zielstrebiger agieren", sagte Jaissle, der sieben Neue im Vergleich zum jüngsten 1:2 gegen Chelsea aufs Feld geschickt hatte. Regeneration im Hinblick auf das CL-Spiel bei Italiens Meister, der über Aufstieg, Europa-League-Umstieg oder Ausscheiden entscheidet, stand im Vordergrund. "Mit der Leistung und dem Auftreten können wir heute nicht zufrieden sein. Das war nicht das Spiel, das wir uns vorgenommen haben und das wir gewohnt sind", bestätigte Maximilian Wöber, der diesmal - zumindest eine Hälfte lang - die Außenverteidigerrolle einnahm.

Salzburg erwartet "harte Challenge" in Mailand

Jaissle, der das Mittelfeld mit Youba Diarra, Lawrence Agyekum, Benjamin Sesko und Dijon Kameri völlig neu zusammengewürfelt hatte, wollte aber auch Positives erwähnt wissen. "Die Struktur unseres Spiels hat im Großen und Ganzen gepasst. Die Räume wären zur Genüge da gewesen, nur haben wir sie zu wenig genutzt. Der letzte Pass ist nicht so gekommen, wie wir uns das vorgenommen haben", befand der Deutsche, dessen Elf nach drei Heim-Remis gegen Rapid, LASK und Sturm vor eigenem Publikum wieder voll anschrieb und den Zwei-Punktevorsprung auf den ersten Verfolger aus Graz (am Sonntag gegen Ried) zumindest wahrte: "Es war ein Arbeitssieg, ein Pflichtsieg. Das ist alles, was heute zählt."

Der Kontrast zwischen Samstag und Mittwoch könnte größer nicht sein. Jaissle blickte einem "brutalen Spiel, einer harten Challenge" entgegen. "Wir haben es aber geschafft, dass wir dieses Endspiel spielen können. Und das in dieser schweren Gruppe, das macht uns stolz", meinte er im Hinblick auf die Gegner Milan, Chelsea und Dinamo Zagreb. "Deswegen fahren wir mit einer breiten Brust nach Mailand. Wir können diese Weltklassemannschaft mit unserer Art von Fußball ärgern. Wir brauchen aber einen Sahnetag und Milan einen nicht so guten."

Einen solchen Traumtag hätte wohl auch Hartberg benötigt, gerade in der zweiten Hälfte kamen die Gäste, die zuletzt gegen Rapid 1:5 untergegangen waren, sogar zu gewissen Möglichkeiten. "Wir haben einiges gutzumachen gehabt. Wichtig war für uns Stabilität in der Defensive, das ist uns in der ersten Hälfte gut gelungen", sagte Trainer Klaus Schmidt, der in der Innenverteidigung sogar auf den in der bisherigen Saison nie zum Einsatz gekommenen Thomas Rotter setzte.

"In den letzten Partien sind wir nach einem Rückstand total auseinandergefallen, das war heute nicht der Fall. Ganz im Gegenteil, wir konnten sogar Halbchancen kreieren. Die Mannschaft hat bis zum Schluss gefightet. Es ist für uns ein riesiger Schritt nach vorne, eine klare Verbesserung", erklärte Schmidt. Zwei Heimspiele gegen Aufsteiger Lustenau und Rapid bleiben vor der Winterpause noch, um zu punkten. Der Rückstand auf Platz elf wird nach dem Sonntag zumindest zwei Zähler betragen. "Wir müssen schleunigst aus der Scheißgasse raus", meinte Mittelfeldmann Jürgen Heil trocken.

apa

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten