23.10.2022 10:47 Uhr

FC Bayern will "schnellstmöglich auf Platz eins"

Der FC Bayern findet immer mehr in die Spur
Der FC Bayern findet immer mehr in die Spur

Bayern München kommt immer besser in Fahrt. Mit dem vierten Pflichtspielsieg in Folge macht der Rekordmeister Druck auf die Spitze.

Diesmal gab Oliver Kahn den Ruhepol anstatt das Rumpelstilzchen und applaudierte wohlwollend von der Tribüne herunter. Der Vorstandsboss von Bayern München wirkte dabei zwar etwas gelangweilt, doch so wie beim unspektakulären 2:0 (2:0) bei der TSG Hoffenheim stellt sich die Chefetage den Bundesliga-Alltag vor. Für Julian Nagelsmann ist das eine Erkenntnis, die er offenbar erst zuletzt gewonnen hat.

"Bei Bayern musst du einfach nur gewinnen - dann ist alles super", beantwortete der Trainer ungewohnt pragmatisch die Frage, warum beim Fußball-Rekordmeister derzeit alles viel besser läuft als in den holprigen ersten Saisonwochen: "Generell haben wir gar nicht viel verändert."

Doch obwohl Nagelsmann trotz der aufgekommenen Kritik kaum etwas anders gemacht haben will, stehen mittlerweile vier Pflichtspielsiege in Folge zu Buche. Mit dieser Erfolgsserie im Rücken ist auch das gewohnte Anspruchsdenken zurückgekehrt. "Wir wollen schnellstmöglich auf den ersten Platz", gab Nagelsmann zu Protokoll.

Der Sprung an die Spitze ist für Serge Gnabry nur noch eine Frage der Zeit. "Wir sind gerade im Flow. Hoffentlich bleiben wir da drin in den nächsten Spielen bis zur WM - die wollen wir alle gewinnen", sagte der Nationalspieler, der auch eine Erklärung für die zurückgekehrte Souveränität parat hatte: "Mit jedem Sieg wächst das Selbstvertrauen, das uns ein bisschen gefehlt hat. Die gewisse Leichtigkeit ist zurück, der Zweifel ist aus den Köpfen raus."

Bayerns Chancenausbeute als Manko

Bei Nagelsmann stimmt das allerdings nicht zu 100 Prozent. Der Coach machte keinen Hehl daraus, dass er hinsichtlich der Konstanz zumindest vor dem Anpfiff an seiner alten Wirkungsstätte noch Fragezeichen hatte. "Das war ein Spiel, wo du als Mannschaft die Entscheidung treffen musst, ob du die Schritte weiter machst oder einen Tick weniger, weil es jetzt wieder gut war", beschrieb der 35-Jährige seine Befürchtungen.

Die bewahrheiteten sich nicht. Vor 30.150 Zuschauern in der ausverkauften Sinsheimer Arena dominierten die Bayern trotz der Ausfälle von Manuel Neuer, Thomas Müller und Leroy Sané in den ersten 40 Minuten nach Belieben. Fünf Treffer wären in dieser Phase locker drin gewesen, doch "nur" Jamal Musiala (17.) und der neue Torgarant Eric Maxim Choupo-Moting (38.) waren erfolgreich.

Dass die Gäste danach zwei Gänge zurückschalteten, sah Nagelsmann unkritisch. "Wir haben Gas rausgenommen - was erwachsen ist bei unserem Programm", sagte der Trainer mit Blick auf das Spiel in der Champions League am Mittwoch beim FC Barcelona um den früheren Münchner Stürmerstar Robert Lewandowski: "Das wird ein prestigeträchtiges Duell."

In dem vielleicht auch Sadio Mane zurück in die Spur findet. In Sinsheim saß der Senegalese zunächst eine Stunde auf der Bank - und in den 30 Minuten auf dem Platz agierte der Außenstürmer unglücklich.

Ganz anders präsentierte sich Choupo-Moting, der zum vierten Mal in den zurückliegenden drei Pflichtspielen traf. Da die Bayern in der Königsklasse bereits das Achtelfinale erreicht haben, freut sich der Mittelstürmer vor allem auf das Treffen mit seinem Vorgänger: "Er ist ein Weltklasse-Spieler und ein klasse Typ."

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