19.10.2022 14:06 Uhr

Weiter große Sorgen um iranische Kletterin Elnaz Rekabi

Athleten Deutschland sorgen sich um Rekabi
Athleten Deutschland sorgen sich um Rekabi

Die iranische Sportkletterin Elnaz Rekabi befindet sich nach Einschätzung der Aktiven-Vereinigung Athleten Deutschland auch nach der Rückkehr in ihre Heimat in Gefahr.

Die Organisation ruft deswegen in einer Mitteilung "das Internationale Olympische Komitee und den Weltsport auf, sich für die Freiheit und Sicherheit von Elnaz Rekabi einzusetzen".

Rekabi war am Mittwoch in Teheran gelandet. Vor dem Hintergrund der anhaltenden Proteste in Iran gegen das herrschende Mullah-Regime hatte ein Wettkampf der 33-Jährigen am vergangenen Wochenende in Südkorea für Aufsehen gesorgt, weil die Athletin entgegen der Gesetze ihres Landes ohne die Hidschab genannte Kopfbedeckung in der Öffentlichkeit in Erscheinung getreten war.

Auf Rekabis Instagram-Kanal wurde der Vorgang schon vor ihrer Heimreise als Versehen in der Hektik des Wettbewerbs dargestellt, nach ihrer Ankunft in Teheran beschrieb die vorübergehend für Freunde nicht erreichbar gewesene Kletterin selbst die Situation in einer Erklärung für das Staatsfernsehen mit fast gleichen Worten.

"Der Weltverband und das IOC müssen nun alles in ihrer Macht Stehende tun"

Kritiker der iranischen Machthaber gehen davon aus, dass beide Statements auf Druck der Behörden erfolgt sind.

"Der Weltverband und das IOC müssen nun alles in ihrer Macht Stehende tun, um Rekabis Schutz und Freiheit zu gewährleisten", sagte Athleten-Deutschland-Geschäftsführer Johannes Herber und rief außer Menschenrechtsverletzungen auch frühere Verbrechen des iranischen Regimes an heimischen Sportlern in Erinnerung: "Spätestens die grausame Hinrichtung des Ringers Navid Afkari vor zwei Jahren verdeutlichte, dass das iranische Regime auch an Athletinnen und Athleten Exempel statuiert."

Den "Fall Rekabi" wertet Athleten Deutschland als weiteren Beleg dafür, dass Iran die Menschenrechte auch von Aktiven "seit langem mit Füßen tritt".

Entsprechende Verstöße gegen die Menschenrechte "müssen unabhängig aufgearbeitet werden", hieß es in der Mitteilung des Vereins weiter: "Eine ehrliche Auseinandersetzung mit roten Linien und damit auch mit Sanktionskriterien im internationalen Sportsystem ist überfällig." Demnach müsse auch der Fußball-Weltverband FIFA "konsequent handeln und einen Ausschluss Irans von der WM prüfen".

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