16.10.2022 19:26 Uhr

Harmloser BVB geht in Berlin baden

Für den BVB gab es in Berlin auf die Mütze
Für den BVB gab es in Berlin auf die Mütze

Der sensationelle Spitzenreiter Union Berlin hat an einem weiteren Festtag auch den Härtetest gegen Borussia Dortmund mit Bravour bestanden. Die Überraschungsmannschaft von Trainer Urs Fischer bezwang am Sonntag in der Bundesliga den Vize-Meister dank eines furiosen Starts mit 2:0 (2:0) und festigte damit ihre Tabellenführung. Der BVB liegt nun schon sieben Zähler zurück.

Janik Haberer (8./21.) schoss die wuchtigen Köpenicker zu ihrem siebten Saisonsieg, die Heimserie wuchs auf elf Spiele ohne Niederlage an. Mit 23 Punkten aus zehn Spielen verteidigte Union Platz eins. Dortmund enttäuschte nach dem euphorisch bejubelten Last-Minute-Punktgewinn gegen Bayern München in der Vorwoche (2:2) und fiel mit 16 Punkten auf den achten Rang zurück.

"Wir sind natürlich total unzufrieden", sagte BVB-Nationalspieler Karim Adeyemi bei "DAZN" geknickt, "daraus können wir nur lernen." Im Hintergrund sangen und tanzten die Union-Profis Arm in Arm zu den ganz neuen Meistertönen ("Deutscher Meister wird nur der FCU!"). Auf das Bayern-Spiel gegen den SC Freiburg brauchten sie gar nicht mehr zu gucken.

"Das war wieder sehr gut, intensiv und daher verdient", analysierte Mittelfeldspieler Rani Khedira. Er verriet das Erfolgsrezept seines Trainers Urs Fischer: "Jeder weiß in jeder Situation, was er zu tun hat. Da ist es beinahe egal, wie der Gegner spielt."

Fischer und Terzic rotieren

Nach dem kräfteraubenden 1:0-Erfolg gegen Malmö FF in der Europa League wechselte Fischer in der Startelf nur auf zwei Positionen. Dortmunds Coach Edin Terzic setzte im Angriff auf Sturmjuwel Youssoufa Moukoko, der eine große Chance zum Anschlusstreffer ausließ (79.). Anthony Modeste stand diesmal nicht im Kader.

Nationalspieler Marco Reus saß erstmals nach seiner Verletzung wieder auf der Bank und kam zur zweiten Halbzeit, ohne das Spiel entscheidend zu beleben.

Der Hauptstadtklub startete furios. Angepeitscht von dem Großteil der 22.012 Zuschauer im ausverkauften Stadion An der Alten Försterei überraschten die Hausherren die Borussia mit heftigem Pressing, eine durchdachte Spieleröffnung gelang Dortmund nicht - im Gegenteil.

BVB-Schlussmann Gregor Kobel rutschte mit dem Ball am Fuß aus und legte unfreiwillig für den heranrauschenden Haberer auf, der aus sieben Metern nur noch ins verwaiste Tor einschieben musste. Union blieb in allen Bereichen überlegen, Haberer traf mit einem strammen Schuss ins linke Eck zum bis dato hochverdienten 2:0.

BVB-Joker stechen nicht

Mit dem Selbstverständnis eines Spitzenreiters verteidigten die Berliner ihr eigenes Tor konsequent. Dortmund bemühte sich zwar um Kontrolle, eigene Chancen waren in der ersten Halbzeit aber Mangelwaren. Einzig Moukoko sorgte mit seinen unpräzisen Abschlüssen für ein wenig Gefahr.

Der wütende BVB-Coach Terzic tauschte zu Beginn der zweiten Hälfte dreimal. Reus und Julian Brandt sowie Donyell Malen sollten neuen Schwung in die schwache Offensive bringen. Doch etwaige Angriffsbemühungen prallten immer wieder an der resoluten Union-Abwehr um Robin Knoche ab.

Gefährlicher blieb der Tabellenführer. Timo Baumgartl scheiterte mit einem Kopfball an Kobel (52.), weitere ausgezeichnete Kontergelegenheiten ließ das Fischer-Team gegen aufrückende Gäste aber ungenutzt.

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