16.10.2022 10:46 Uhr

Trotz vakantem Trainerposten: Aufbruchsstimmung beim VfB

Beim VfB Stuttgart herrscht Aufbruchsstimmung
Beim VfB Stuttgart herrscht Aufbruchsstimmung

Der VfB Stuttgart hat das Kellerduell der Fußball-Bundesliga gewonnen. Auch einen neuen Trainer soll es bald geben.

Der Befreiungsschlag auf dem Platz soll dem neuen Coach die Angst vor der Konfusion in der Chefetage nehmen.

"Wir werden einen Trainer haben, der richtig Bock hat", versprach Sportchef Sven Mislintat vollmundig nach dem 4:1 (2:1) des VfB Stuttgart gegen den VfL Bochum - um mit seinem Nachsatz dann doch das Dilemma bei den Schwaben zu offenbaren: "Und dem es scheißegal ist, ob ich Sportdirektor bin oder nicht."

Mit dieser Aussage machte Mislintat klar, dass die Erleichterung über den ersten Saisonsieg nur eine Seite der VfB-Medaille ist. Denn neben der bisher ergebnislosen Suche eines Nachfolgers für den entlassenen Trainer Pellegrino Matarazzo beschäftigen auch die Fragezeichen hinter Mislintats Zukunft den Klub. Der Sieg im Kellerduell der Fußball-Bundesliga unter der Regie von Interimscoach Michael Wimmer wird die Lage nicht endgültig beruhigen.

Dass angeblich schon mehrere Kandidaten wegen der unübersichtlichen Lage im Verein abgesagt haben sollen, passt da ins Bild - auch wenn Alexander Wehrle das ganz anders beurteilt. "Fakt ist, dass viele dieser Namen überhaupt nicht auf unserer Liste standen", sagte der Vorstandsvorsitzende bei "Sky".

Wehrle kündigte die "zeitnahe" Verpflichtung eines neuen Übungsleiters an. "Wir werden zwei Gespräche führen mit den Kandidaten, von denen wir überzeugt sind, dass sie die Situation annehmen und den VfB weiterentwickeln", sagte der Vorstandsboss - und erklärte mit Blick auf die Spekulationen um Mislintat erneut, dass es bis Mitte November Klarheit geben soll.

Auch Mislintat, dessen Vertrag am Saisonende ausläuft, war um eine Beruhigung der Lage bemüht. "So heiß, wie es bei allen draußen gekocht wird, ist es im Klub nicht", sagte der Sportchef, der sich einen "rauchigen Whiskey" auf das Verlassen der Abstiegsplätze gönnen wollte.

Hinsichtlich des neuen Trainers versicherte Mislintat, dass beide Kandidaten "top" sind. Vergnügungssteuerpflichtig sei der Job aber nicht. "Klubs unserer Art haben Power wie Sau", sagte der 49-Jährige: "Die Positionen des Trainers und des Sportdirektors sind da der Hitze ausgesetzt."

Bochum-Sieg als "richtiger Löser"?

Ob der neue Coach schon am Mittwoch im Pokalspiel gegen Arminia Bielefeld auf der Bank sitzen wird, ist laut Mislintat ("Beide Kandidaten wurden bisher nicht in den Medien gehandelt") noch offen. Sicher dagegen sei, dass Wimmer auf den Fall im Trainerstab bleiben werde.

Wimmer kann sich also weiter an dem gegen Bochum überragenden Silas erfreuen. Zwei Tore (3., Foulelfmeter/64.) und eine Vorlage steuerte der Kongolese zum Sieg bei. Neben dem Außenstürmer trafen Naouirou Ahamada (22.) und Wataru Endo (71.) vor 45.400 Zuschauern. Auch der Treffer von Simon Zoller (29.) änderte nichts daran, dass der VfL seit mehr als 35 Jahren nicht mehr beim VfB gewonnen hat.

"Es ist ein befreiendes Gefühl. Wir sind froh, dass wir einen Durchbruch haben", sagte Mislintat: "Das war ein richtiger Löser für uns."

Und die Ankunft des "Problemlösers" auf dem Trainerstuhl steht ja auch bevor.

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