25.09.2022 12:32 Uhr

England vor Klassiker im Panikmodus

Bei England herrscht Alarmstimmung
Bei England herrscht Alarmstimmung

In England herrscht vor dem Klassiker gegen Deutschland Untergangsstimmung. Gareth Southgate sieht sich trotz der Misere als richtigen Coach für die WM.

Ausgepfiffen von den Fans, zerrissen in den heimischen Medien - doch Gareth Southgate strotzt weiter vor Selbstsicherheit: "Ich denke, ich bin die richtige Person, um die Mannschaft ins Turnier zu führen", betonte der englische Nationaltrainer, "ohne Zweifel". Doch die Skepsis ist enorm, das Mutterland des Fußballs befindet sich knapp acht Wochen vor WM-Start im Panikmodus.

Das rein sportlich eigentlich bedeutungslose Heimspiel gegen Deutschland wird am Montag (20:45 Uhr/RTL) zum Charaktertest. "Im Fußball gibt es manchmal diese Momente, in denen man tief in sich gehen muss, als Spieler, als ganzes Team, als Trainer, um zu sehen, wo wir uns verbessern können. Dies ist definitiv ein solcher Moment für uns", sagte Kapitän Harry Kane.

Mit dem 0:1 in Italien war der Abstieg aus der ersten Liga der Nations League am Freitag besiegelt, nur ein Punkt aus fünf Spielen sind der schlechteste Lauf seit 30 Jahren. "Eine dunkle Phase" titelte der Guardian, die Sun schrieb von einem "trostlosen Abend". In einer Umfrage des Boulevardblatts votierten gar 83 Prozent der Fans für eine Entlassung Southgates noch vor der Wüsten-WM.

Am Freitag hatten die mitgereisten Anhänger ihren Teamchef ausgebuht und mit Pfiffen bedacht. Die Medien spekulieren bereits über Nachfolgekandidaten wie Mauricio Pochettino oder Newcastles Eddie Howe.

Doch Southgate gibt sich betont gelassen, strahlt vor dem Klassiker im ausverkauften Wembley-Stadion zum Abschluss der Nations League Ruhe aus. "Es gibt viele positive Signale von uns als Mannschaft", meinte er: "Wir werden das zurechtrücken."

Auch Kane sieht in der Mannschaft anders als in der Öffentlichkeit noch "keine Panik", so der Starstürmer: "Als Gruppe wissen wir, worum es uns geht, und wir werden uns durch diese schwierige Phase kämpfen." Noch kein einziger Treffer gelang den Three Lions in der Nationenliga aus dem Spiel heraus, einzig Kane traf im Hinspiel in Deutschland vom Punkt.

"Eine exakte Begründung, warum wir nicht treffen, ist schwierig. Wir kommen in die richtigen Zonen, aber wenn wir liefern müssten, fehlt das letzte Stück Qualität", sagte Southgate.

Die Probleme der Engländer ähneln also jenen der Deutschen, die sich zuletzt ebenfalls deutlich zu harmlos zeigten. Das Duell mit der DFB-Elf ist für den Vize-Europameister die Generalprobe für das WM-Auftaktspiel gegen den Iran am 21. November.

"In der Vergangenheit hatten wir eine Reihe von Freundschaftsspielen oder was auch immer, und dann sind wir in Turniere gegangen, und das war das erste Mal, dass wir auf hochklassige Gegner getroffen sind, und das hat uns ziemlich oft ins Gesicht geschlagen", meinte Southgate. Nun habe der EM-Zweite gegen einige Spitzenmannschaften gespielt und werde bei der WM "dadurch besser sein".

So wirklich dran glauben, mag die breite Masse im Fußball-Mutterland allerdings noch nicht.

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