19.09.2022 11:08 Uhr

Griezmann will Vertrags-Eiertanz vergessen

Tanz zwischen den Klauseln: Antonine Griezmann
Tanz zwischen den Klauseln: Antonine Griezmann

Sein Auftritt im Nations-League-Duell mit Österreich am Donnerstag (20.45 Uhr) in Paris ist für Antoine Griezmann ein besonderer. Für den 108-fachen Teamspieler ergibt sich die Möglichkeit zur "Befreiung", schließlich ist der 31-Jährige bei Atlético Madrid ein Gefangener seines Vertrags. Griezmann spielte in dieser Saison mit einer Ausnahme nie mehr als 29 Minuten. "Immerhin ist er ausgeruht", übte sich Frankreichs Teamchef Didier Deschamps in Sarkasmus.

Just am Sonntag durfte Griezmann beim 1:2 im Derby gegen Real über die gesamte Zeit spielen, es reichte trotz einer guten Vorstellung aber nicht zum vierten Saisontor. Die Situation des für zwei Jahre vom FC Barcelona an Atlético verliehenen Mannes ist jedenfalls kurios: Geht es nach spanischen Medienberichten, gibt es im Leihvertrag zwischen den Klubs eine Klausel, gemäß der Atlético den Spieler für 40 Millionen Euro verpflichten muss, wenn dieser in 50 Prozent der Partien mehr als 45 Minuten zum Einsatz kommt. Barça sieht den Vertrag bereits als erfüllt an, da dies bei Griezmann in seiner ersten Leihsaison 2021/22 der Fall war. Gemäß Atléticos Interpretation sind dafür aber beide Saisonen im Durchschnitt relevant.

Um die Einsatzminuten der Vorsaison zu kompensieren, kam Griezmann in der aktuellen Spielzeit stets als Joker verlässlich jeweils nur auf 27 bis 29 Minuten - zumindest bis zum wichtigen Derby. Eine unbefriedigende Situation für den Spieler selbst, aber auch für Atlético-Coach Diego Simeone. Der Argentinier drängt angeblich auf eine Klärung, Klubboss Enrique Cerezo dementierte jüngst aber einschlägige Vorgaben. Und Barça will Griezmann eigentlich nicht mehr zurückhaben. In den Planungen von Trainer Xavi Hernández spielt er keine Rolle, zudem passt der 1,76-Meter-Mann nicht mehr ins neue Gehaltsschema der finanziell geplagten "Blaugrana".

Einigung in Sicht?

Gemäß Medienberichten sollen sich die Vertragspartner bereits auf eine niedrigere Ablösesumme geeinigt haben, das Thema wäre dann vom Tisch. Doch der Fall hat nun auch die internationale Spielergewerkschaft FIFPRO auf den Plan gerufen. Wie der Radio-Sportsender "El Larguero" berichtete, drängt die FIFPRO auf ein Verbot vergleichbarer Klauseln. Diese würden gegen die Rechte der Spieler verstoßen.

In Absenz des verletzten Star-Goalgetters Karim Benzema eröffnet sich Griezmann nun mit Frankreichs Auswahl gegen Österreich und Dänemark (Sonntag) die Chance auf einen weiteren Befreiungsschlag. Schließlich will sich der Weltmeister von 2018, der für "Les Bleus" insgesamt 42 Mal traf, für die WM Ende November in Katar empfehlen. "Er ist noch immer ein Unterschied-Spieler in seinem Verein und will offensichtlich mehr spielen", erklärte Deschamps. "Es könnte eine gute Gelegenheit für ihn sein, mit uns mehr Minuten zu bekommen."

apa

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