12.09.2022 08:19 Uhr

Sturm Graz baut den Flow auf

Emegha ließ die Muskeln spielen
Emegha ließ die Muskeln spielen

Sturm Graz baut vor der Reise nach Rotterdam den von Christian Ilzer oft beschworenen "Flow" auf. Dreimal in Folge haben die Steirer nach dem 2:0 in Klagenfurt nun keinen Gegentreffer zugelassen, in der Offensive ist Emanuel Emegha drauf und dran, zum nächsten Publikumsliebling zu avancieren. Nach durchwachsenem Saisonbeginn scheint der Vizemeister in Schwung zu kommen. Dem Europa-League-Duell mit Feyenoord am Donnerstag (18.45 Uhr) darf Sturm optimistisch entgegenblicken.

Ilzer konnte am Wörthersee zufrieden Bilanz ziehen. Markus Pink hätte die Kärntner Austria zwar voran bringen müssen, danach sah der Trainer der Grazer aber einen dominanten Auftritt einer Elf. "Die Klagenfurter waren permanent im Verteidigungsmodus und haben es nicht geschafft, uns ihr Spiel aufzuzwingen", meinte ein merkbar heiserer Ilzer. "Mit den vielen Spielen werde ich langsam Probleme mit meiner Stimme bekommen", scherzte er.

Allzu viel beanstanden musste der 44-Jährige nicht. Sturm war nach der Pause mit dem eingewechselten Emegha im Sturmzentrum am Drücker. Dass mit Ivan Ljubić ein weiterer Wechselspieler das 1:0 (66.) erzielte, sah Ilzer nicht als seinen Verdienst an. Klagenfurt habe dem Dauerdruck nicht standgehalten. "Man kann ein Spiel nie nur mit guten Startern gewinnen. Wenn der Käse ein wenig löchriger wird, braucht es welche, die reinkommen und die Löcher finden", scherzte der Sturm-Coach auf "Sky".

Die Frage der Rotation stellte sich vorerst nicht. Das Mittelfeld begann im Vergleich zum Sieg über Midtjylland unverändert, Grund für Wechsel gab es trotz breitem Kader offenbar keinen. Der im Transfersommer-Finale geholte Albian Ajeti hatte bei seinem 45-Minuten-Einsatz noch leichte Anpassungsprobleme. Der Schweizer sei aber durch ein im Spiel früh erlittenes muskuläres Problem gehandicapt gewesen, so Ilzer. "Wenn wir ihn fit bekommen, dann wird er ein super Spieler für uns sein."

Wird der von Celtic Glasgow ausgeliehene Ajeti seinen Vorschusslorbeeren gerecht, ergibt sich wohl ein harter Konkurrenzkampf um die Position des Højlund-Nachfolgers. Der Niederländer Emegha zeigte erneut Speed und Durchsetzungsfähigkeit, wie sein Treffer zum Endstand (94.) bewies. Die gelbe Karte, die sich der 19-Jährige für seinen Torjubel ohne Trikot abholte, war zwar nicht nach Geschmack der Sturm-Bank, wurde dem Angreifer aber nachgesehen. "Er hat ein sehr großes Temperament, das muss man hin und wieder bremsen versuchen", meinte Ilzer mit einem Schmunzeln.

Klagenfurt-Trainer Pacult gesteht: "Heute hat einiges gefehlt"

Gar nicht zum Lachen war seinem Gegenüber. Peter Pacult verlor mit der Austria auch das fünfte Bundesligaduell mit Sturm. Anders als zur Vorsaison war man am Sonntag abgesehen von Pinks Chance nicht wirklich nahe an einem Punktgewinn. Pacult wollte sich auf Ursachenforschung begeben. "Wenn man bedenkt, dass Sturm am Donnerstag gespielt hat und wir genug Pause hatten ...", ließ der Wiener leise Kritik an der Vorstellung seiner Mannschaft durchklingen. "Vorige Woche im Derby gegen den WAC (4:3) hat es geklappt, heute hat einiges gefehlt."

Mit acht Punkten aus acht Runden liegt Klagenfurt nun auf Rang sieben der Tabelle. Pacult mahnte zur Vorsicht. "Punktemäßig dürfen wir aufgrund der Auslosung zufrieden sein. Aber es wird ein hartes Jahr." Nächste Woche tritt Klagenfurt bei Schlusslicht Altach an.

apa

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