06.09.2022 11:11 Uhr

FC Bayern bei Henkelpott-Mission "zum Erfolg verdammt"

Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann
Trainer des FC Bayern: Julian Nagelsmann

Bayern Münchens Mission Istanbul beginnt in Mailand: Der Rekordmeister steht beim italienischen Topklub Inter gleich vor der ersten großen Herausforderung.

Neue Stars, neue Gier - das alte Ziel: Der FC Bayern startet 148 Tage nach der Blamage gegen den FC Villarreal im legendären San Siro einen erneuten Angriff auf Europas Fußball-Thron. Die Sehnsucht bei den Münchnern nach dem Henkelpott ist groß, genau wie der Druck vor dem Auftakt in die Champions League am Mittwoch (21:00 Uhr/DAZN) bei Inter Mailand.

"Wir müssen schon liefern, liefern und noch mal liefern", sagte Thomas Müller vor dem Abflug nach Italien am späten Dienstagnachmittag. Auch Vorstandschef Oliver Kahn weiß nach dem nicht einkalkulierten Viertelfinal-K.o gegen Außenseiter Villarreal in der Vorsaison: "Wir sind beim FC Bayern zum Erfolg verdammt."

Ex-Sportvorstand Matthias Sammer macht sich trotz der herausfordernden Gruppe mit dem FC Barcelona und Inter "überhaupt keine Sorgen" um die Bayern. Er sieht den Rekordmeister auf dessen Mission Istanbul, wo am 10. Juni 2023 im Atatürk-Stadion das Finale stattfindet, gar als "Top-Favorit" auf den Titel. Die Mannschaft von Trainer Julian Nagelsmann vermittle "diesen Hunger, diese Gier". Sie sei trotz der Erfolge "inspiriert und nicht satt".

Dies unterstreicht auch Müller vor den brisanten und schweren Auftaktduellen beim italienischen Pokalsieger und danach gegen Barca mit Ex-Bayern-Torjäger Robert Lewandowski (13.9.). Die Champions League sei "das Salz in der Suppe und einfach immer wieder etwas Besonderes. Auch nach all den Jahren", betonte Müller.

Allerdings sind die Bayern nach zuletzt zwei mageren Unentschieden in der Liga gewarnt. "Wir müssen von Beginn an voll da sein", forderte Nagelsmann vor den Wochen der Wahrheit. Man dürfe in dieser "spektakulären Gruppe" nicht mit einer Niederlage starten, nahm auch Müller sein Team in die Pflicht, "da läuft man erst mal der Musik hinterher".

Dies soll keineswegs passieren. "Inter wird nicht einfach, aber wir sind heiß. Die Energie ist beeindruckend", sagte Sportvorstand Hasan Salihamidzic. "Wir werden bereit sein", betonte auch Superstar Sadio Mane, auf dem neben dem neuen Abwehrchef Matthijs de Ligt gerade international große Hoffnungen ruhen.

Mane soll im Zusammenspiel mit Müller, Jamal Musiala, Leroy Sane, Kingsley Coman oder Serge Gnabry den Abgang von Torgarant Lewandowski kompensieren. Gegen Gladbach (1:1) und Union (1:1) hatte das nach einem beeindruckenden Saisonstart nicht geklappt - und das trotz 56 (!) Abschlüssen.

Schon kam die Diskussion um Lewandowski auf, der gerade bei Barca glänzt. "Die Frage gibt es nur, weil ihr sie stellt", antwortete Nagelsmann in Berlin genervt. Auch Müller hatte nach dem Gladbach-Spiel zur gleichen Frage die Augen verdreht: "Das war ja klar, dass das jetzt kommt." Um das Gerede im Keim zu ersticken, wären Tore und ein Sieg in Mailand umso wichtiger.

Bei Inter ist gerade die Abwehr das zentrale Thema nach dem schmerzhaften 2:3 im 232. Mailänder Stadtderby. "Wir kassieren zu viele Tore und müssen uns wesentlich verbessern", betonte Trainer Simone Inzaghi, der auf Mittelstürmer Romelu Lukaku verzichten muss.

Immerhin hat Inter ganz gute Erinnerungen an die Münchner: Bei den letzten Spielen 2011 setzten sich die Mailänder im Achtelfinale durch, 2010 gewannen sie gar das Finale gegen die Bayern. 

Die voraussichtlichen Mannschaftsaufstellungen:

Mailand: Handanovic - Skriniar, de Vrij, Bastoni - Brozovic - Dumfries, Barella, Calhanoglu, Darmian - Dzeko, Martinez. - Trainer: Inzaghi

München: Neuer - Pavard, de Ligt, Hernandez, Davies - Kimmich, Sabitzer - Müller, Coman - Gnabry, Mane. - Trainer: Nagelsmann

Schiedsrichter: Turpin (Frankreich)

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