05.09.2022 11:42 Uhr

LASK-Siegeslauf von Ried in OÖ-Derby gestoppt

LASK-Coach Kühbauer sah eine kuriose Partie
LASK-Coach Kühbauer sah eine kuriose Partie

Das erste Oberösterreich-Derby in dieser Bundesligasaison hat den Siegeslauf des LASK am Sonntag gestoppt. Das 1:1 im ausverkauften Paschinger Stadion gegen die SV Ried sorgte zudem für den Verlust der Linzer Tabellenführung an Salzburg. "Ich weiß nicht, ob ich mich freuen soll oder verärgert bin, aber ich glaube die Leute haben ein rassiges Derby gesehen", resümierte LASK-Coach Dietmar Kühbauer nach einer kuriosen Partie mit zwei Platzverweisen.

Kurios war das Derby schon deswegen, weil die favorisierten Linzer in Unterzahl - Stürmer Marin Ljubičić hatte wegen einer Tätlichkeit schon in der zehnten Minute Rot gesehen - verdient durch Keito Nakamura (45.+2) in Führung gegangen waren. Ried wiederum bekam erst Zugriff auf die Partie, als die Innviertler Verteidiger David Ungar nach schwerem Foulspiel ebenfalls mit Rot verloren (65.) und keine Viertelstunde später den Ausgleich durch Philipp Pomer (77.) erzielten.

Der Gegentreffer - der dem Rieder Underdog einen Punkt, den erst fünften in Runde sieben, bescherte - bei zehn gegen zehn wurmte Kühbauer. "Wir haben dann den einen oder anderen Meter gespart und nicht früh genug gestört. Da haben wir uns um die eigenen Früchte gebracht." Nach fünf Pflichtspielsiegen in Folge gab es daher diesmal nur ein Remis für die Athletiker.

Kritik an Ljubičić wegen des Platzverweises wollte der LASK-Trainer nicht öffentlich üben. Vielmehr missfiel ihm das Verhalten von Gegenspieler Markus Lackner, der den Linzer Goalgetter zuvor mit einem Rempler provoziert hatte und nach dem Revanche-Ellbogencheck des Kroaten sehr leicht zu Boden gegangen war. "So theatralisch hinfliegen, das ist für mich ein bissl mager und ich verstehe es nicht, weil den 'Lacki' kenne ich schon lange. Von meiner Seite hätte ich das nicht gut gefunden, wenn ich sein Trainer wäre. Aber natürlich, es ist eine Tätlichkeit, wo aber in Wahrheit nichts passiert wäre", sagte Kühbauer.

Dass es ein überhartes Derby gewesen sei, stellte der 51-Jährige in Abrede: "Ein Derby ist anders und da ist eine gesunde Härte in Ordnung, aber nie eine brutale Härte. Ich glaube nicht, dass überhart gespielt wurde. Ich täte mir wünschen, dass es manchmal härter wäre." Dass die Tabellenführung dahin ist, beschäftigte LASK-Aktivposten René Renner wenig. "Ich glaube, dass man auf das so früh in der Saison gar nicht schauen braucht. Sicher hätten wir das Derby gerne gewonnen, aber es ist auch nichts verloren dadurch. Wir sind super gestartet in die Saison, so kann es weitergehen."

Ried-Trainer Heinle: "Richtig gute Werbung für den Fußball"

Bei den Riedern, die immerhin 55 Minuten lang einen Mann mehr auf den Platz hatten, war die Freude über den einen Punkt eher schaumgebremst. "Auf die ganze Partie gesehen musst du es wahrscheinlich gewinnen. Summa summarum müssen wir uns schon vorwerfen, dass wir in Überzahl zu wenig zwingend waren", fasste Trainer Christian Heinle zusammen. Ähnlich sah das Sommerzugang Luca Kronberger: "Da muss unser Anspruch einfach sein, dass wir das über 90 Minuten durchbringen und dann mit drei Punkten heimfahren."

Am Ende hatte SVR-Stürmer Seifedin Chabbi sogar noch zwei ausgezeichnete Chancen auf den "lucky punch", was den Innviertlern etwas Luft im Tabellenkeller gegeben hätte. "Was Ausschlüsse und Torschüsse betrifft, das war richtig gute Werbung für den Fußball", zeigte Heinle trotz allem Gefallen am Derby. Ried ist mit fünf Punkten Zehnter, ein Zähler trennt den Klub vom Tabellenletzten Altach. Als nächstes wartet am Samstag Meister Salzburg, während der LASK ins Ländle zu Austria Lustenau reist.

apa

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