04.09.2022 12:15 Uhr

"Geiles Turnier": DFB-Frauen heiß auf WM-Titeljagd

Dei DFB-Frauen lösten am Samstag das WM-Ticket
Dei DFB-Frauen lösten am Samstag das WM-Ticket

Nicht geglänzt, aber Mission erfüllt: Die DFB-Frauen können mit dem gebuchten WM-Ticket die nächste Titeljagd planen.

Mit dem WM-Ticket in der Tasche durften die deutschen Fußballerinnen für ein paar Stunden in den Touristenmodus wechseln. Schon vor dem entspannten Schlendern durch die Altstadt von Bursa hatten die Vize-Europameisterinnen ihren Arbeitssieg in der Türkei abgehakt, die Vorbereitung auf die nächste Titeljagd im kommenden Sommer beginnt.

"Wir freuen uns auf ein tolles WM-Turnier in Australien und Neuseeland", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg, die gleich am Tag nach dem glanzlosen 3:0 (0:0) zum Sieg in Gruppe H mit den ersten Besprechungen für die Planung bis zur Endrunde (20. Juli bis 20. August 2023) loslegte.

Auch Felicitas Rauch blickte vor dem sportlich bedeutungslosen Quali-Abschluss am Dienstag (18:30 Uhr) in Bulgarien lieber direkt voraus auf ein "geiles Turnier" in Down Under, in dem der zweimalige Weltmeister wieder weit kommen möchte: "Unser Ziel ist natürlich, dort wieder um Medaillen mitzuspielen."

Die Linksverteidigerin (57.) hatte beim zähen Pflichtsieg mitten in der Saisonvorbereitung per Handelfmeter den Bann gebrochen, Klara Bühl (59.) legte fünf Wochen nach dem verlorenen EM-Finale in England umgehend nach. Auch Lea Schüller (77.) knackte kurz nach ihrer Einwechslung noch das bröckelnde türkische Abwehrbollwerk in der Timsah Arena.

Popp träumt von WM-Teilnahme

"Wir sind froh, dass wir diese zwei Tore noch geschossen haben und verdient nach Australien und Neuseeland fahren, huuu-uuh", jubelte anschließend auch Kapitänin Alexandra Popp. Vor ihrem 120. Länderspiel hatte die 31-Jährige ihre WM-Teilnahme aber noch nicht garantieren wollen.

"Stand jetzt sage ich, ich möchte die WM spielen. Es kann aber auch sein, dass sich im nächsten halben Jahr bei mir irgendwie etwas tut, bei dem mein Bauch sagt, das war's jetzt", betonte Popp bei "Sky": "Es ist also ziemlich offen das Thema."

Klar ist dagegen, dass nun vor allem gegen Topnationen getestet werden soll. Schon fest steht die Neuauflage des EM-Halbfinales gegen Frankreich am 7. Oktober in Dresden zur Primetime. Für November ist ein Gastspiel bei den Weltmeisterinnen in den USA als perfekter Gradmesser in der Planung.

Krebs-Schock bei Chelsea-Torhüterin

Die Vorbereitung in der ersten Jahreshälfte 2023 wird erst nach der WM-Auslosung am 22. Oktober in Auckland festgezurrt. "Final können wir das erst besprechen, wenn wir wissen, wo wir spielen", meinte Voss-Tecklenburg: "Wir werden uns sehr gute Gegner suchen, das ist klar."

Duelle wie das wenig erhellende "Spiel wie ein Kaugummi" (Linda Dallmann) in der Türkei bringen nunmal wenig sinnvolle Erkenntnisse, beim Tabellenschlusslicht in Plowdiw wird daher auch kräftig rotiert. Bemerkenswerter waren an diesem Tag die Zeichen, die die DFB-Frauen rund um die Partie für die erneut an Krebs erkrankte Ann-Katrin Berger setzten.

Die 31 Jahre alte Torhüterin vom FC Chelsea hatte in der vergangenen Woche mitgeteilt, dass ein Rezidiv an der Schilddrüse eine erneute Behandlung erfordere. Mittelfeldspielerin Dallmann schlüpfte nach Abpfiff in das Berger-Trikot mit der Nummer 21 und fand aufmunternde Worte für die Teamkollegin: "Wir glauben an Anne und denken an sie. Und beim nächsten Lehrgang ist sie wieder dabei."

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