04.09.2022 17:28 Uhr

Richter bei Hertha-Sieg im Mittelpunkt

Marco Richter (l.) traf für Hertha BSC
Marco Richter (l.) traf für Hertha BSC

Hertha BSC gelingt im fünften Spiel endlich der erste Sieg. Beim 2:0 in Augsburg steht Marco Richter im Mittelpunkt.

Marco Richter nahm die Gratulationen seiner Hertha-Kollegen freudig entgegen, die mitgereisten Berliner Fans feierten ihn überschwänglich. Eine Woche nach dem Comeback nach seiner Hodenkrebs-Erkrankung stand der 24-Jährige wieder sportlich im Mittelpunkt in der Fußball-Bundesliga: Mit seinem ersten Tor seit der Schock-Diagnose besiegelte Richter in der Nachspielzeit den ersten Saisonsieg von Hertha BSC.

"Ich habe irgendwie das i-Tüpfelchen gemacht mit dem Tor", sagte der Stürmer nach dem 2:0 (0:0) bei seinem Ex-Klub FC Augsburg bei "DAZN": "Es ist extrem schön. Nach so einer Diagnose muss man erstmal den Kopf frei bekommen und wieder hochfahren. Ich hatte sehr große Unterstützung."

Vor knapp acht Wochen hatte Richter von seiner Erkrankung erfahren, kurz darauf wurde der bösartige Tumor operativ entfernt, eine Chemotherapie war nicht notwendig gewesen. Beim 0:1 vor einer Woche gegen Borussia Dortmund, seinem ersten Spiel nach der Hodentumor-OP, hatte die Latte noch sein erstes Bundesligator seit Dezember 2021 verhindert.

"Wir sind froh, dass Marco alles gut überstanden hat"

"Wir sind froh, dass Marco alles gut überstanden hat und wieder bei uns ist", sagte Kapitän Marvin Plattenhardt, "er ist ein wichtiger Spieler." Richter beseitigte mit seinem Treffer (90.+3) die letzten Zweifel am ersten Hertha-Sieg im fünften Spiel, Dodi Lukebakio hatte das Führungstor erzielt (57.). Damit überholten die Berliner mit nun vier Punkten auch den FCA, der bereits die vierte Niederlage hinnehmen musste.

Für Augsburg war es auch die dritte Heimpleite der Saison. Der neue Trainer Enrico Maaßen steht vor der Partie in Bremen bereits unter Druck. Die Hertha wendete dagegen den schlechtesten Saisonstart seit 1990 (vier Niederlagen, ein Remis) ab und kann vor dem Heimspiel gegen Leverkusen etwas durchatmen.

Beim FCA stand der von Fenerbahce kurz vor Transferschluss ausgeliehene Stürmer Mergim Berisha gleich in der Startelf. Und der U21-Europameister erlebte bei seiner Bundesliga-Premiere von Beginn an eine umkämpfte Partie. Die Berliner wirkten spielerisch etwas reifer, Kapital konnten sie aus ihrer Überlegenheit aber zunächst nicht schlagen. Nach vorne agierte die "Alte Dame" zu harmlos.

Lukebakio verwertet Plattenhardt-Flanke zur Führung

Der FCA hatte in der Offensive zunächst auch nichts zu bieten - bis zur 23. Minute: Nach feinem Pass von Berisha steuerte Ermedin Demirovic alleine auf das Berliner Tor zu, Filip Uremovic riss ihn als letzter Mann aber um. Die Hertha hatte ganz viel Glück, dass Schiedsrichter Harm Osmers nur Gelb zeigte. Der VAR griff nicht ein.

Immerhin wachte Augsburg nun etwas auf. Berisha traf aber nur den Außenpfosten (28.). Auf der anderen Seite verfehlte Chidera Ejuka (35.) bei der besten Hertha-Chance nur knapp das Ziel. Das war's in einer ereignisarmen ersten Hälfte auch schon.

Nach dem Wechsel änderte sich erst einmal wenig. Die Berliner Führung fiel deshalb fast aus dem Nichts, als Lukebakio per Kopf eine Flanke von Kapitän Marvin Plattenhardt verwertete. Die Hertha hatte die Partie danach weitgehend im Griff. Der limitierte FCA schaffte es trotz offensiver Einwechslungen kaum, Druck zu machen.

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