03.09.2022 17:34 Uhr

Bochums Sieglos-Serie geht weiter - Reis unter Druck

Thomas Reis gerät beim VfL Bochum unter Druck
Thomas Reis gerät beim VfL Bochum unter Druck

Tief im Keller: Nach dem Wirbel um Trainer Thomas Reis verlor der VfL Bochum gegen Werder Bremen mit 0:2.

Thomas Reis verfolgte mit den Händen in den Hosentaschen die letzten Minuten und schüttelte immer wieder den Kopf. Nach dem Schlusspfiff verschwand der Trainer des VfL Bochum, der nach fünf Spieltagen Bundesliga-Negativrekorde jagt und Negativschlagzeilen produziert, schnell in der Kabine.

Durch das 0:2 (0:0) gegen Werder Bremen sind die Westfalen punktloser Tabellenletzter - schlechter waren bislang nur zwei Klubs.

"Die Fans haben uns gesagt, dass sie hinter uns stehen, diese Unterstützung brauchen wir in unserer Situation, wo gar nichts für uns läuft", sagte VfL-Kapitän Anthony Losilla bei Sky. Die Gerüchte um den Schalke-Flirt von Reis tangierten ihn nicht, meinte der Franzose weiter: "Wir halten den Fokus auf das, was auf dem Platz passiert und versucht, positiv zu bleiben, der Rest ist nicht unsere Sache."

Positiv zu bleiben ist nicht leicht, nur der Karlsruher SC 1963 und der 1. FC Köln 2017 standen in der Bundesliga nach dem fünften Spieltag schlechter da als der VfL, der null Punkte und 3:15 Tore auf dem Konto hat. Rückkehrer Werder liegt dagegen nach dem Doppelpack durch Niclas Füllkrug (86./90.+2, Foulelfmeter) mit acht Zählern aus fünf Spielen im Mittelfeld voll im Soll.

Reis, der am Donnerstag jegliche Gespräche mit Schalke abgestritten hatte, wurde mit Applaus begrüßt. Statt verbaler Attacken gegen den Aufstiegstrainer, der auch den Klassenerhalt schaffte, gab es Schmähgesänge gegen den Nachbarn aus Gelsenkirchen, der am kommenden Samstag (18:30 Uhr) der nächste Gegner ist.

Reis beim VfL Bochum unter Druck

Auch wenn niemand beim VfL von einem Ultimatum sprechen wollte, stand der 48-Jährige erstmals als Bochumer Trainer enorm unter Druck. Reis selbst hatte erklärt, das, was nach dem Spiel passiere, interessiere ihn "einen Feuchten".

Takuma Asano prüfte schon nach 44 Sekunden Werder-Torhüter Jiri Pavlenka, eine Minute später verfehlte Kevin Stöger mit einem Schlenzer knapp das lange Eck. Die Gäste, die zuvor zehn Gegentore kassiert hatten, brauchten gut 20 Minuten, um ins Spiel zu finden.

Nach einer missglückten Bochumer Abwehraktion tauchte plötzlich Füllkrug allein vor dem Tor auf, scheiterte aber an Schlussmann Manuel Riemann (22.). Auch sein Sturmpartner Marvin Ducksch kam nicht am VfL-Torhüter vorbei (26.). Werder wurde immer dominanter, kombinierte flüssig.

Hofmann trifft mit der Hand

Pech hatten die Bremer, als Niklas Schmidt mit einem Freistoß aus fast 30 Metern den Pfosten traf (41.). Auf der Gegenseite scheiterte Philipp Förster an Pavlenka (44.).

Auch nach dem Seitenwechsel blieb Werder zielstrebiger. Bochum versuchte, mit kämpferischen Mitteln dagegenzuhalten - weiter unermüdlich angefeuert von 25.000 Fans, die bei Chancen von Simon Zoller (62.) und Losilla (70.) schon den Jubelschrei auf den Lippen hatten.

Richtig laut wurde in der 81. Minute, doch der eingewechselte Philipp Hofmann beförderte den Ball mit der Hand über die Linie. Kurz darauf schlug Werder zu.

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