28.08.2022 08:15 Uhr

Salzburg schießt sich für Champions League warm

Dijon Kameri gab eine Talentprobe ab
Dijon Kameri gab eine Talentprobe ab

Red Bull Salzburg hat sich am Samstag in der heimischen Meisterschaft für die nahende Champions League warm geschossen. 48 Stunden nach der Auslosung der Gruppen in der Königsklasse sowie zehn Tage vor dem ersten Heimspiel gegen den AC Milan fertigte das Team von Trainer Matthias Jaissle in Vorarlberg den bisher so erfolgreich auftretenden Aufsteiger Austria Lustenau mit 6:0 ab. "Das war von uns die bisher beste Saisonleistung", wusste Jaissle.

>>Zum Spielbericht: Lustenau gegen Salzburg

"Wir haben den Fußball auf den Platz gebracht, den wir uns vorgenommen haben", freute sich der Salzburger Meister-Coach. Das war den Bullen in den bisherigen fünf Runden nicht immer gelungen. Neben der 1:2-Niederlage gegen Sturm Ende Juli waren auch die Siege in Hartberg (2:0) sowie daheim gegen den WAC (2:1) und Austria Klagenfurt (2:0) maximal glanzlose Arbeitssiege. Das änderte sich nun im Ländle, wo sich die Jaissle-Truppe in Hälfte eins effizient präsentierte und in Halbzeit zwei die Lustenauer zerlegte.

"Das haben wir die vergangenen Jahre schon gezeigt, wenn wir einmal ins Rollen kommen, dann wird es schwierig, uns zu stoppen. Heute ist uns ein bisserl der Knoten aufgegangen in Richtung Champions-League-Performance", erklärte RBS-Verteidiger Maximilian Wöber nach der Partie im Sky-Interview. Dass er in Lustenau in der Innenverteidigung spielte und die linke Flanke wieder an Andreas Ulmer abgeben musste, störte den 24-jährigen ÖFB-Teamspieler nicht. "Mir machen wirklich beide Positionen Spaß."

Kameri spielt sich ins Rampenlicht

Das halbe Dutzend Tore wurde durch sechs verschiedene Spieler erzielt. Einer davon war der erst 18-jährige Dijon Kameri, dem kurz nach der Einwechslung sein Premierentreffer in der Bundesliga zum 6:0 gelang. Das 5:0 durch Junior Adamu hatte der Mittelfeldspieler zudem vorbereitet und damit eindrücklich sein Talent unter Beweis gestellt. "Der Trainer vertraut auf meine Stärken, das ist wichtig für mich. Hoffentlich spiele ich dann auch in der Champions League, das wäre etwas ganz Großes für mich", erklärte Kameri, ein Bullen-Talent aus dem eigenen "Stall". Jaissle war jedenfalls zufrieden mit seinem Schützling. "Er ist auf einem richtigen Weg."

Die Vorfreude auf die Matches gegen AC Milan, Chelsea und Dinamo Zagreb ist jedenfalls bereits jetzt groß. "Wahnsinnsgruppe, geile Mannschaften, geile Städte, geile Fans", fasste Kameri zusammen. Dass sich aus dem Wechsel zwischen großer europäischer Fußballbühne und dem Liga-Alltag Anpassungsprobleme für seine Elf ergeben könnte, glaubt Jaissle nicht. "Wir als Trainerteam werden schauen, dass wir die Mannschaft für jedes Spiel schärfen, egal wo und gegen wen."

Nach dem Hoch der letzten Wochen sind derweil die Lustenauer mit der Sechser-Packung unsanft geerdet worden. Bei der zweiten Saisonniederlage fiel das Team von Markus Mader in der zweiten Hälfte auseinander. Der Trainer hatte extra das Spielsystem gegen den Meister umgestellt und die Salzburger Raute gespiegelt. Das funktionierte zumindest phasenweise vor der Pause. "Ich war im Großen und Ganzen zufrieden. Wir hatten da Zugriff und auch Möglichkeiten zum Anschlusstreffer. Billig waren die ersten zwei Gegentore."

Das frühe 0:3 in der zweiten Hälfte beendete alle Comeback-Hoffnungen im Ländle. "Das war dann ein Genickbruch für uns. Zum Schluss sind die Köpfe ein bisschen unten gewesen", konstatierte Lustenau-Keeper Domenik Schierl, der die Niederlage aber auch einzuordnen wusste. "Salzburg spielt Champions League, wir sind Aufsteiger. Ich glaube an unsere Mannschaft, das haut uns nicht um."

Ähnlich sah das auch sein Coach. "Das 0:6 wird für die Mannschaft keine großen Auswirkungen haben. Wir wissen das genau einzuordnen, deswegen mache ich mir auch keine Sorgen für die Zukunft", meinte Mader. Die unmittelbare Zukunft bringt die Vorarlberger am Dienstag nach Wien zum Sportclub, wo die 2. ÖFB-Cup-Runde zu absolvieren ist. Die Salzburger gastieren im Innviertel bei Union Gurten.

apa

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