21.08.2022 13:05 Uhr

Kruse droht unter Kovac das Müller-Schicksal

Max Kruse steht beim VfL Wolfsburg in der Kritik
Max Kruse steht beim VfL Wolfsburg in der Kritik

Die Diskussionen um Max Kruse überlagern den schlechten Saisonstart des VfL Wolfsburg. Mit einem kuriosen Interview nährte Niko Kovac die Spekulationen um einen bevorstehenden Abgang des Exzentrikers.

Max Kruse hier, Max Kruse da - irgendwann wurde es Niko Kovac zu bunt. "Mensch Jens, hör doch mal auf", blaffte der Trainer des VfL Wolfsburg den "Sky"-Reporter Jens Westen an: "Das langweilt doch. Jedes Mal dasselbe."

Nach dem mageren 0:0 gegen Schalke 04, dem dritten Ligaspiel für den VfL ohne Sieg und dem zweiten Heimremis gegen einen Aufsteiger, drehte sich mal wieder vieles um Kruse. Vom Tor-Garanten zum Bankdrücker: Nach drei Spielen, in denen er nicht in der Startaufstellung stand, droht dem exzentrischen Torjäger ein ähnliches Schicksal wie seinerzeit Thomas Müller bei den Bayern - unter Kovac.

"Wir wollen über Fußball reden. Da sind noch neun andere, oder zehn mit Torhüter", sagte der VfL-Coach genervt - konnte aber nicht verhindern, dass bei dem ein oder anderen Erinnerungen wach wurden an seine Zeit in München.

Auch damals als Trainer des FC Bayern, drei Jahre ist es inzwischen her, gab es Knatsch mit einem Führungsspieler. Rücksicht nur auf große Namen nahm Kovac noch nie, der hoch dekorierte Müller durfte wegen schwankender Leistungen unter Kovac nur sporadisch ran, es gab Diskussionen. Doch Kovac blieb stur - bis er im Herbst 2019 entlassen wurde.

Das steht in Wolfsburg natürlich nicht zur Debatte, doch den Start hatten sie sich beim ambitionierten Werksklub anders vorgestellt. "Wir müssen ehrlich zu uns sein: Wir haben uns deutlich mehr vorgenommen. Das ist keine Frage", sagte VfL-Sportdirektor Marcel Schäfer. Und so kamen wieder die bohrenden Fragen, warum Kovac den besten Wolfsburger Torschützen der vergangenen Bundesliga-Rückrunde wieder erst von der Bank aus brachte.

Verlässt Kruse Wolfsburg noch in diesem Transferfenster?

"Ich war auch mal Fußballer, und ich kann mir nicht anmaßen, dass ich jetzt hier noch spiele", führte Kovac aus: "Wir waren damals jung, hübsch vielleicht. Ist nicht mehr. Wir sind jetzt alt."

Kovac, der das Traineramt in Wolfsburg im Sommer mit großen Ambitionen übernommen hatte, wirkte ziemlich genervt. Wohl auch deshalb, weil er bereits vor der Partie im TV mit dem Thema Kruse konfrontiert worden war.

"Diejenigen, die gut und hart trainieren, müssen belohnt werden", hatte Kovac seine Maßnahme begründet: "Wenn man das nicht macht, bestraft man die, die gut arbeiten. Die Vergangenheit zählt nie, ich muss das Jetzt bewerten, das ist im Fußball ganz wichtig." Nicht wenige rechnen inzwischen mit einem Abgang von Kruse noch in dieser Transferperiode.

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