20.08.2022 20:29 Uhr

RB Leipzig wartet weiter auf den ersten Sieg

RB Leipzig kassierte eine Niederlage gegen Union Berlin
RB Leipzig kassierte eine Niederlage gegen Union Berlin

Der Fehlstart von RB Leipzig in die neue Saison der Fußball-Bundesliga ist komplett.

Domenico Tedesco steckte nachdenklich beide Hände in die Hosentaschen, seine Spieler diskutierten noch auf dem Platz kopfschüttelnd die Anzeichen einer Krise. Der vermeintliche Bayern-Herausforderer RB Leipzig hat nach einem 1:2 (0:2) bei Union Berlin nur zwei Punkte aus drei Bundesligaspielen auf dem Konto - viel, viel zu wenig für die Starbesetzung der Mannschaft und die hohen Ansprüche des mit Millionen gepushten Red-Bull-Projekts.

13:1 Eckbälle und ein riesiges Plus beim Ballbesitz (74:26 Prozent) reichten dem Pokalsieger am Samstagabend nicht aus, um die hervorragend verteidigenden Unioner nachhaltig in Not zu bringen. Auch Trainer Tedesco gerät unter Druck.

"Wir hatten das Ziel, viel zu verlagern und immer wieder über die Flügel zu kommen. Zwanzig Minuten lang haben wir das nicht gemacht und irgendwas gespielt, da kriegen wir sofort die zwei Buden", klagte er bei "Sky". "Da geben wir zu leicht den Ball her. Das ist jammerschade."

Der effiziente Europa-League-Teilnehmer aus Köpenick kann nach dem zweiten Saisonerfolg hochzufrieden sein. Dank der Treffer von Jordan Siebatcheu (32.) und Sheraldo Becker (38.) schien sogar lange der Sprung an die Tabellenspitze möglich - Willi Orban (84.) verhinderte dies.

Bei RB fehlte Torwart und Kapitän Peter Gulacsi wegen einer Muskelverletzung im rechten Adduktorenbereich. Für den Ungarn stand Zugang Janis Blaswich im Tor. Der zuletzt angeschlagene Konrad Laimer kehrte in die Startelf zurück. Union-Trainer Urs Fischer konnte personell aus dem Vollen schöpfen.

Verzichten musste Union vor 21.056 Zuschauern im ausverkauften Stadion an der Alten Försterei die ersten 15 Minuten weitgehend auf die Unterstützung seiner Fans. Aus Protest gegen das "Konstrukt" RB schwiegen die Berliner Anhänger, auf mehreren Bannern wurde die Kritik am Leipziger Fußball-Projekt zum Ausdruck gebracht.

Leipzig zeigte sich unbeeindruckt und hatte in der Anfangsphase Vorteile. RB hielt den Ball lange in den eigenen Reihen, stieß jedoch kaum bis ins letzte Drittel vor. Auch lange, hohe Pässe auf den schnellen Timo Werner erwiesen sich zumeist als wirkungsloses Mittel.

Erstmals für Gefahr sorgte Union. Kurz vor dem Ende der selbst auferlegten Stille der Fans, die von regelmäßigen Schmähgesängen gegen RB-Angreifer Werner unterbrochen wurde, schloss Julian Ryerson aus dem Rückraum ab. Mohamed Simakan rettete auf der Linie (15.). Bei Werners Pfostentreffer (19.) waren die Berliner im Glück.

Unions schnelles Umschaltspiel funktioniert bestens

Leipzig bestimmte weiter das Geschehen - doch es traf Union. Die Köpenicker spielten einen Konter über Becker und Siebatcheu perfekt aus. RB war schockiert. Unions schnelles Umschaltspiel nach Balleroberungen funktionierte derweil weiterhin bestens. Becker erhöhte nach starker Einzelleistung. Die Führung war nicht unverdient, in der Höhe aber schmeichelhaft.

Nach dem Seitenwechsel änderte sich wenig am Spielverlauf - und Union verdiente sich den Sieg. Leipzig hatte zwar weiter mehr Ballbesitz, es fehlten jedoch die Ideen gegen die kompakt gestaffelte und mit viel Einsatz verteidigende Berliner Defensive. Union war durch Konter gefährlich. Siebatcheu (59.) hatte die Entscheidung auf dem Fuß.

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