13.08.2022 19:29 Uhr

Glasner kritisiert Schiedsrichter, Willenborg kontert

Eintracht-Trainer Oliver Glasner war mit dem Unparteiischen nicht zufrieden
Eintracht-Trainer Oliver Glasner war mit dem Unparteiischen nicht zufrieden

Großer Ärger in Frankfurt, Riesenfreude in Augsburg: Am 2. Spieltag der Bundesligasaison hätten die Gefühlswelten nach den Samstagsspielen kaum unterschiedlicher sein können. Die Stimmen zu den Spielen:

Schalke 04 - Borussia Mönchengladbach 2:2

Frank Kramer (Trainer Schalke 04): "Wir waren von Anfang an aggressiv und griffig. Mit zunehmender Spielzeit wurde es dann weniger bei uns, das haben die Gladbacher genutzt. Es war extrem wichtig, dass wir aufgestanden sind und es erzwingen wollten. Die Stimmung war geil. Diese Wucht brauchen wir. Ab morgen heißt es: Mund abputzen und weiter."

Daniel Farke (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Schalke hat eine sehr emotionale und gute Leistung gezeigt. Trotz des späten Ausgleichs war die Leistung meiner Jungs hervorragend. Es ist wichtig, die Kirche im Dorf zu lassen. Wir sind ein Team, dass in der letzten Saison lange im Abstiegskampf gespielt hat. Wir haben dazu nicht gerade Leichtgewichte verloren."

  • Hertha BSC - Eintracht Frankfurt 1:1

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Am Ende war es ein gerechtes Ergebnis. Wir sind gut reingekommen, hatten gute 25, 30 Minuten und die Riesenmöglichkeit zum 2:0. Leider waren wir danach zu passiv, die Eintracht wurde feldüberlegen und hatte viel mehr Ballbesitz. Nach der Pause war es ein offenes Spiel mit vielen Ballverlusten. Wir haben eine sehr gute Reaktion auf die vergangene Woche gezeigt."

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Wir werden beide sagen, dass jeder das Spiel hätte gewinnen können. Es war für mich ein klarer Elfmeter. Der Schiedsrichter hat einen Fehler gemacht, so wie beide Teams Fehler gemacht haben. Wir sind nicht ganz glücklich, aber müssen das so akzeptieren. Der Schiedsrichter hat gesagt, für ihn sei es kein Elfmeter, ich habe gesagt, für mich schon. So einfach ist Fußball."

Frank Willenborg (Schiedsrichter Hertha - Frankfurt) ...

... zu seiner Entscheidung, die Elfmeterentscheidung zu revidieren: "Meine Wahrnehmung auf dem Spielfeld war die, dass der Torwart dem Stürmer den Fuß wegzieht. Die Wahrnehmung war im Stadion da - es schien eine klare Sache zu sein. Diese Wahrnehmung deckte sich allerdings nicht mit den Bildern des Videoschiedsrichters. Dann habe ich entschieden, mir die Situation erneut anzuschauen. Kurz vor Schluss ist es eine wichtige Entscheidung. Ich sehe dann in den Bildern, dass es zwar eine Berührung ist, diese aber nicht ursächlich für das Fallen des Spielers ist. Für mich ist es ein Streifen. Meine Wahrnehmung auf dem Spielfeld wurde widerlegt und daher habe ich den Strafstoß nicht gegeben."

... zu den Vorwürfen der Eintracht, die Entscheidung hätte zu lange gedauert: "Mir ist wichtig, dass die richtige Entscheidung dabei rauskommt. Daher nehme ich mir die Zeit, um die Situation zu bewerten. Es gibt mehrere Kameraperspektiven und ich möchte nicht die richtige Einstellung nicht gesehen haben. Am Ende sollte die Entscheidung rauskommen, die zum Spielmanagement passt. Ich habe das Spiel großzügig laufen lassen und diese kleine Berührung hätte ich im Mittelfeld auch nicht gegeben. Daher habe ich den Elfmeter zurückgenommen."

Kevin Trapp (Torwart Eintracht Frankfurt) zur strittigen Elfmeterentscheidung: "Er trifft ihn - am Ende weiß ich nicht, ob es für einen Elfmeter reicht. Der Videoschiedsrichter ist dafür da, um klare Fehlentscheidungen dem Schiedsrichter zu melden. Wenn es zehn Minuten dauert, um die Entscheidung zu revidieren, dann ist es für mich keine klare Fehlentscheidung."

  • Bayer Leverkusen - FC Augsburg 1:2

Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen): "Mangelnde Chancenauswertung heute. Wir hatten zu Genüge Chancen, auch wenn wir kein gutes Spiel gemacht haben. Uns haben die Flüssigkeit und der Rhythmus im Spiel gefehlt. Es passiert auch den besten Stürmern, dass man die Chancen auslässt."

Enrico Maaßen (Trainer FC Augsburg): "Wir sind sehr glücklich, dass wir dieses Spiel gewinnen konnten. Wir wollten frech Fußball spielen, dass ist uns insbesondere in den ersten 25 Minuten gelungen. Dann wurde Leverkusen dominanter und hat das Tor gemacht. In der zweiten Halbzeit hatte Leverkusen das eine oder andere dicke Brett, aber wir hatten einen überragenden Torwart. Das Quäntchen Glück war auf unserer Seite. Ich bin sehr, sehr stolz und rundum zufrieden mit dem Ergebnis."

Jonathan Tah (Kapitän Bayer 04 Leverkusen) ...

... zum Spiel: "Das ist nicht unser Anspruch. Egal, was am Ende passiert und wie viele Dinger wir nicht reinmachen: Wir kriegen auch zwei Dinger und das darf nicht passieren."

... zur Frage, was der Fehlstart für die Mannschaft bedeuten würde: "Es bedeutet, dass wir noch enger zusammenrücken müssen und probieren müssen, positive Energie in die Mannschaft zu bekommen. Die Möglichkeiten sind da, wir müssen sie nur nutzen. Wir müssen in die Köpfe kriegen, was unser Anspruch ist und dies auch auf den Platz bringen."

Kerem Demirbay (Bayer 04 Leverkusen): "Wir müssen selbstkritischer sein. Wir machen das ganze Spiel über Druck, in der zweiten Halbzeit viel besser als in der ersten. Wenn man immer den Ball hat, ist es umso gefährlicher, dass man Fehler macht. Mit unserer Qualität müssen wir es hinkriegen, dass wir uns Torchancen erspielen und diese auch verwandeln. Es war nicht gut."

  • RB Leipzig - 1. FC Köln 2:2

Domenico Tedesco (Trainer RB Leipzig): "Es waren schon ein paar Schicksalsschläge für uns. Wir haben heute viel einstecken müssen. Aber ich glaube, dass viele Mannschaften das Spiel heute verloren hätten."

Steffen Baumgart (Trainer 1. FC Köln): "Aus meiner Sicht war es ein gutes Spiel. Wir haben in der ersten Halbzeit viele Sachen gut gemacht. Wir hatten einige Male das nötige Quäntchen Glück. Beim Tor ist Marvin ein bisschen unglücklich. Wie er uns aber bei der Chance von Nkunku im Spiel hält, dann 'Hut ab'."

Timo Werner (Torschütze RB Leipzig) ...

... zu seinem Comeback für RB: "Der Tag war sehr emotional. Es war etwas Besonderes für mich, nach zwei Jahren zurückzukommen. Nach den Höhen und Tiefen, mit denen Chelsea verbunden war, wieder so aufgenommen zu werden und direkt zu treffen - im Großen und Ganzen, mit Ausnahme des Ergebnisses, ein erfolgreicher Tag für mich."

... zu den Faktoren, die ihn zurück zu RB gezogen haben: "Es war eine zeitliche Komponente - man wollte irgendwo ins Spielgeschehen eingreifen. Wenn man am Ende der Transferperiode wechselt, ist es immer ein wenig blöd. Auf der anderen Seite war Leipzig immer ein Teil von mir, hier bin ich groß geworden und Nationalspieler geworden. Vor allem die Konstellation aus Trainer, Mannschaft und Fans, die mich immer unterstützt haben, hat es mir einfach gemacht, zurückzukommen."

... zur Integration auf dem Spielfeld: "Ich hatte das Gefühl, dass die Mannschaftskollegen mich suchen. 70 Prozent der Spieler kennen mich noch, mit denen habe ich mindestens ein Jahr zusammengespielt. Daher war es nicht so schwer. Dadurch, dass ich in der Vorbereitung nicht so viele Spiele absolviert habe, waren die 65 Minuten genau richtig. Ab nächster Woche kann man die 90 anpeilen."

... zur Spielweise der Bundesliga verglichen mit der Premier League: "In der einen oder anderen Situation war der Moment, wo ich dachte, es würde jemand kommen, aber es kam keiner. Dennoch ist die Intensität sehr hoch, ich musste viele Sprints machen. So wie Köln spielt, spielen mittlerweile viele Mannschaften in der Bundesliga. Daher sind die Attraktivität und das Niveau der Liga sehr hoch."

... zum Spiel: "Wenn man sieht, wie wir die Punkte verloren haben, ist es sehr bitter. Wir haben vor dem 1:1 die Chance auf das 2:0. Dann führen wir in Unterzahl, sind die Mannschaft mit den besseren Möglichkeiten. Wenn man allerdings so lange in Unterzahl spielt, ist ein 2:2 akzeptabel. Für unsere Ansprüche ist ein Unentschieden allerdings zu wenig."

  • Werder Bremen - VfB Stuttgart 2:2

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Wir sind sehr gut ins Spiel gekommen und verdient in Führung gegangen. Dann standen wir zu tief und zu passiv, der Ausgleich war die Folge. In der zweiten Halbzeit haben wir das besser gemacht. Unterm Strich steht, dass wir nach dem Rückstand dran geblieben sind. Am Ende wurden die Jungs für ihre gute und kämpferische Leistung belohnt. Das Unentschieden war unterm Strich nicht unverdient."

Pellegrino Matarazzo (Trainer VfB Stuttgart): "Es tut weh, wenn man in letzter Sekunde den Ausgleichstreffer kassiert. Nach einer schläfrigen Anfangsphase in den ersten 20, 25 Minuten haben wir das Spiel gedreht und Chancen auf ein 3:1 und 4:1 gehabt. Ein Sieg wäre nicht unverdient gewesen. Jetzt müssen wir schauen, wie wir eine Führung noch besser ins Ziel bringen, wie man cleverer agiert in der Schlussphase."

Niclas Füllkrug (Torschütze SV Werder Bremen): "Wir sind vollkommen verdient mit 1:0 in Führung gegangen, waren die gefährlichere Mannschaft. Wir haben eine intensive Spielweise, irgendwann hat man die Temperaturen gemerkt - auch bei mir, ich war nicht bei 100 Prozent. Es war Wahnsinn - ich bin vollkommen am Arsch."

  • TSG Hoffenheim - VfL Bochum 3:2

Andre Breitenreiter (Trainer TSG Hoffenheim): "Nach 20 Minuten habe ich nicht geglaubt, dass das was mit dem Sieg heute wird. Wir haben uns sehr viel vorgenommen und uns auf Bochum gut eingestellt. Am Anfang haben wir überhaupt nicht das gemacht, was wir uns vorgenommen haben, wir waren passiv und haben nach hinten verteidigt. Aber ab der 20. Minute haben wir unser anderes Gesicht gezeigt, das schnelle 1:2 hat uns dabei in die Karten gespielt."

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): "Es ist bitter, wenn man ähnlich wie in der vergangenen Woche da sitzen muss und den gegnerischen Trainer beglückwünschen darf zum Sieg über uns. Wir haben ganz gut in die Partie reingefunden und gehen 2:0 in Führung. Aber dann ist es ärgerlich, dass du den Gegner sehr, sehr schnell wieder zurückholst. Das Gegentor war zu schnell und zu einfach."

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