06.08.2022 21:42 Uhr

Werder-Boss kritisiert Polizei - Sommer spricht über Vertrag

Werder-Präsident Hess-Grunewald (re.) fand deutliche Worte
Werder-Präsident Hess-Grunewald (re.) fand deutliche Worte

Nach dem Kantersieg des FC Bayern am Freitag gab es auch am Samstag jede Menge torreiche Spiele. Während sich Gladbach-Coach Daniel Farke über seinen Debüt-Sieg in Überzahl freute, war Werder-Boss Hubertus Hess-Grunewald trotz des sportlichen Punktegewinns beim VfL extrem sauer auf den Einsatz der Wolfsburger Polizei, der dazu führte, dass eine Vielzahl von SVW-Anhängern dem Spiel fernblieb. Das sind die Stimmen:

Die Stimmen zum 1. Spieltag der Fußball-Bundesliga


Borussia Dortmund - Bayer Leverkusen 1:0

Edin Terzic (Trainer Borussia Dortmund): "Wir hatten einen sehr nervösen Start. Das Wichtigste ist, dass wir mit allem, was wir haben, verteidigen. Heute haben wir gezeigt, dass wir das können."

Gerardo Seoane (Trainer Bayer Leverkusen): "Am Schluss ragt die Enttäuschung heraus. Wir haben in der ersten Halbzeit den einen oder anderen Fehler zu viel begangen, in der zweiten haben wir dann aber eine klare Leistungssteigerung gezeigt. Angesichts dessen hätten wir uns ein besseres Ergebnis gewünscht."


VfL Wolfsburg - Werder Bremen 2:2

Niko Kovac (Trainer VfL Wolfsburg): "In der ersten Halbzeit hat es nicht gepasst, da gab es defensiv zu viele Mängel. Danach wurde unsere Zweikampfführung stabiler, insofern kann ich mit dem Unentschieden gut leben. Ich weiß natürlich, dass wir jetzt zu den Bayern müssen, aber jedes Spiel ist anders."

Josuha Guilavogui (Torschütze VfL Wolfsburg) zu seinem Tor: "Ich bin nicht bekannt dafür, Tore zu schießen. Das freut mich sehr, weil meine Zeit in Bordeaux sehr schwer für mich war. Ich habe eine kleine Depression gehabt. Heute bin ich wieder lachend auf dem Platz. Das zählt nicht nur im Fußball, sondern auch im Leben: Wir müssen kämpfen und immer positiv bleiben. Es gibt viel Schatten, aber es gibt auch viel Licht."

Ole Werner (Trainer Werder Bremen): "Die Leistung in der ersten Halbzeit war wirklich gut. Deshalb geht das Resultat unter dem Strich auch in Ordnung. Wir konnten auf jeden Fall zeigen, dass wir grundsätzlich in der für uns neuen Liga zurecht kommen können."

Niclas Füllkrug (Torschütze SV Werder Bremen) zur Bremer Bundesliga-Rückkehr: "Die erste Halbzeit war ein Topspiel von uns. Auf dieser Leistung lässt sich aufbauen und ich glaube, man sieht, dass wir kein Problem haben, in der Bundesliga mitzuhalten."

Hubertus Hess-Grunewald (Präsident SV Werder Bremen) ... zu den Problemen zwischen Werder-Fans und der Wolfsburger Polizei: "Es war so, dass unsere Fanszene hier angereist ist und am Bahnhof von der Wolfsburger Polizei festgesetzt worden ist. Es wurden Durchsuchungsmaßnahmen und Personenidentitätsfeststellungen angeordnet. Selbst unsere Fanbetreuer hatten am Anfang keine Möglichkeit, für die Kommunikation zu sorgen, weil auch sie sich immer wieder Kontrollen unterwerfen mussten. Das hat dann am Ende dazu geführt, dass relevante Teile unserer Fanszene sich entschieden haben, nach Hause zu fahren. Das ist eine Entwicklung, die wir nicht gutheißen können. Beide Klubs hatten im Vorfeld eine Einschätzung der Sicherheitslage vorgenommen und hatten dieses Spiel als grün eingeschätzt. Dass die Wolfsburger Polizei dann zu der Einschätzung kommt, das ist ein Rotspiel und im Vorfeld - ohne, dass irgendetwas passiert ist - solche gravierenden, freiheitsentziehenden Maßnahmen trifft, da muss ich sagen, das ist außerordentlich bedenklich. Wir müssen uns ernsthaft fragen: Was wollen wir für eine Fankultur? Wir sind stolz darauf, in Deutschland eine lebendige Fanszene in allen Stadien zu haben, Auswärtsfans zu haben. Wenn wir Gäste dann so willkommen heißen und so behandeln, dann kann das nicht im Sinne des Zuschauersports Fußball sein. Ich erwarte da eigentlich eine politische Korrektur von den Entscheidungsträgern, denn das kann so nicht stehenbleiben und darf sich nicht wiederholen."

... zur Aufarbeitung: "Jeder muss sich fragen: Was wollen wir für einen Fußball und was wollen wir für ein Land sein? Ein freiheitliches Land oder eins, das sich mit anderen Ländern messen muss, die wir nicht so freiheitlich sehen?"


Union Berlin - Hertha BSC 3:1

Urs Fischer (Trainer Union Berlin): "Für mich war die Reaktion fast wichtiger als der Sieg. Die haben wir von uns selbst gefordert und nach dem Pokal auch erwartet. Die Mannschaft hat gezeigt, zu was sie fähig ist, wenn sie für die Aufgabe bereit ist. Wir waren sehr kompakt, die Ketten haben gut verschoben und harmoniert, und wir waren auf dem Weg zum Tor sehr zielstrebig."

Sandro Schwarz (Trainer Hertha BSC): "Es war definitiv ein verdienter Sieg für Union. Sie waren in vielen Bereichen besser, griffiger und galliger. Dementsprechend haben sie schon zur Halbzeit verdient geführt. Wir hatten nur in einer kurzen Phase in der ersten Halbzeit eine gute Kontrolle. Trotz des Treffers war das im Großen und Ganzen kein guter Auftritt. Wir haben es in den Zweikämpfen an Kompromisslosigkeit vermissen lassen."


Borussia Mönchengladbach - TSG Hoffenheim 3:1

Daniel Farke (Trainer Borussia Mönchengladbach): "Wir haben etwas nervös angefangen. Die Gelb-Rote Karte hat uns in die Karten gespielt. Wir waren bis zur Pause aber etwas zu ungeduldig. In der zweiten Halbzeit haben wir es sehr gut gemacht. Es war ein verdienter Sieg und ein sehr guter Auftakt."

Jonas Hofmann (Borussia Mönchengladbach) zu der Vertragsverlängerung von Alassane Plea: "Spieler machen sich schon Gedanken, wenn man sieht, dass Leistungsträger verlängern. Das ist immer ein positives Zeichen, wenn das auch in den Medien direkt so aufgenommen wird. Es freut mich für ihn, es freut mich für den Verein, weil wir einen sehr guten Spieler langfristig gebunden haben. Er ist ein echt super Junge und tut uns echt gut."

Yann Sommer (Kapitän Borussia Mönchengladbach) zu einer möglichen Vertragsverlängerung: "Wir sind in sehr offenen Gesprächen. Ich bin acht Jahre hier, wir setzen uns an den Tisch, quatschen, schauen uns in die Augen. Wir haben uns in den vergangenen Wochen ganz offen unterhalten und unsere Gedanken ausgetauscht. Schauen wir mal, wie es weitergeht."

André Breitenreiter (Trainer TSG Hoffenheim): "Die Geschichte ist kurz erzählt. Wir haben uns leider dezimiert. Man kann die Karte geben. Da muss er sich geschickter anstellen. Er ist der traurigste Junge heute. Trotz Unterzahl haben wir gut verteidigt. Mit der Zeit wurde es immer schwieriger. Am Ende hat die Kraft nicht mehr gereicht, um das Spiel noch einmal zu drehen."


VfL Bochum - FSV Mainz 05 1:2

Thomas Reis (Trainer VfL Bochum): "Wir sind sehr gut in die Partie reingekommen, waren sehr aktiv, hatten ein, zwei Gelegenheiten. Danach war es ein bisschen fahrlässig, wir hatten viel Glück, dass wir nicht höher in Rückstand geraten und durch einen Sonntagsschuss zum Ausgleich gekommen sind. In der zweiten Halbzeit hat uns das letzte Quäntchen gefehlt. Ich bin maßlos sauer, dass wir durch einen Standard so ein Spiel verlieren. Wir sind noch in der Findungsphase."

Bo Svensson (Trainer FSV Mainz 05): "Es war das erwartet schwere Spiel. Bochum war in den ersten 20 Minuten die bessere Mannschaft, dann hatten wir Riesentorchanchen, kriegen aber durch einen Lucky Punch den Ausgleich. In der zweiten Halbzeit war nicht viel los, wir waren einen Tick zu passiv. Dann machen wir auch einen Lucky Punch - mit einem Standardtor zur Entscheidung. Dass wir besser spielen müssen, aktiver sein müssen, ist auch klar."


FC Augsburg - SC Freiburg 0:4

Enrico Maaßen (Trainer FC Augsburg) zum Doppelschlag nach der Pause: "Dass die Köpfe dann ein wenig heruntergehen, ist ganz normal, wenn man sich viel vorgenommen hat. Das habe ich der Mannschaft gesagt, dass wir da bei uns bleiben, das sauber aufarbeiten und diese Dinge viel besser machen müssen. Dann wäre das Spiel sicherlich viel offener gewesen. Somit haben wir verdient verloren, das ist sehr ärgerlich."

Felix Uduokhai (FC Augsburg) zur deutlichen Niederlage: "Bei einem 0:4 ist man schon geknickt und enttäuscht, dass man so gestartet ist. In der ersten Halbzeit hat man gesehen, dass schon einige Dinge aufgegangen sind und den Freiburgern mit dem Ball nicht so viel eingefallen ist. Aber die zwei Tore nach der Pause haben uns das Genick gebrochen."

Christian Streich (Trainer SC Freiburg): "Schwieriges Spiel. Wir sind davon ausgegangen, dass Augsburg viel eins gegen eins auf dem Platz spielen wird, und es ist so gekommen, das ist sehr unangenehm. Die erste Halbzeit war schwierig. Es hat uns dann geholfen, dass wir gleich zwei Tore gemacht haben. Ich bin zufrieden, weil sich alle in den Dienst der Mannschaft gestellt hat. Gregerl (Anm: Michael Gregoritsch) hat gut gespielt, nicht nur weil er weil er ein Tor geschossen und eines vorbereitet hat."

Michael Gregoritsch (Torschütze SC Freiburg) ... zu seinem starken Debüt: "Ich bin in die Mannschaft gekommen und sie haben mich vom ersten Moment an so aufgenommen, als wäre ich schon ewig da. Dann war es eigentlich sehr einfach. Vor allem auf dem Platz ist es eine super eingespielte Mannschaft, gefühlt spielen sie mit Ruhepuls hinten den Ball raus. Dann ist es als Stürmer natürlich einfacher. Heute hat es super geklappt und viel Spaß gemacht."

... zum Tor gegen seinen alten Arbeitgeber: "Ich wusste gar nicht, wie ich reagieren werden, ein Tor ist natürlich immer etwas Besonderes. Ich hatte hier fünf sehr schöne Jahre und eine wundervolle Zeit gehabt. Ich bin mit der ganzen Mannschaft noch gut in Kontakt. Die Fans haben mich vor dem Spiel toll verabschiedet. Deswegen ist es glaube ich normal, dass man da nicht jubelt. Einfach aus Respekt vor der langen Zeit, die man zusammengearbeitet hat."

... zum erfolgreichen Saisonstart: "Jetzt muss es natürlich weitergehen. Ich freue mich unglaublich auf die Saison. Wir haben wirklich eine gute Mannschaft, wir haben es heute auf dem Platz gezeigt. Jetzt müssen wir nächste Woche direkt nachlegen."


Eintracht Frankfurt - FC Bayern München 1:6

Oliver Glasner (Trainer Eintracht Frankfurt): "Natürlich ein völlig verdienter Sieg für Bayern. Mit den zwei schnellen Gegentoren haben wir den Kopf verloren. Wir haben gedacht, wir müssen unmittelbar den Anschlusstreffer erzielen. Die Bayern haben den Raum, den wir ihnen gegeben haben, knallhart ausgenutzt. Mit ihrem Tempo waren wir einfach überfordert. Jetzt haben wir am Mittwoch die Gelegenheit gegen Real Madrid, es besser zu machen."

Julian Nagelsmann (Trainer Bayern München): "Ich bin mit der ersten Halbzeit sehr zufrieden, ein unheimlich gutes Spiel mit toller Energie. Zweite Halbzeit hat Frankfurt tiefer gestanden, wir hätten trotzdem mehr Tore machen können. Aber insgesamt war es ein sehr gutes Spiel. Wenn wir so energetisch spielen, ist es sehr schwer gegen uns."

Online-Wettanbieter: bet365 | Interwetten | sportingbet | Tipico Sportwetten