06.08.2022 17:29 Uhr

Hertha geht im Stadtderby gegen Union unter

Union Berlin hat Hertha BSC verdient geschlagen
Union Berlin hat Hertha BSC verdient geschlagen

Union Berlin zementiert durch das 3:1 über Hertha BSC den Status als Nummer eins in der Hauptstadt.

Sandro Schwarz war sichtbar bedient, er sammelte sich kurz und animierte seine Spieler zum Gang in die Kurve - während die Derby-Helden von Union Berlin mit Gesängen und Spruchbändern wieder als "Stadtmeister" gefeiert wurden. Auch mit Schwarz auf der Trainerbank scheint Hertha BSC vor einer schwierigen Saison zu stehen: Dem frühen Pokal-Aus folgte ein in der Höhe verdientes 1:3 (0:1) beim "kleinen" Stadtrivalen zum Bundesliga-Auftakt.

"Das war heute nicht genug. Wir bekommen die Gegentore zu einfach. Genau diese Dinge müssen wir abstellen", sagte Hertha-Verteidiger Marvin Plattenhardt bei "Sky": "Die Fans sind enttäuscht. Wir haben wieder das Derby verloren, das gefällt keinem hier." Schwarz sagte: "Es ist extrem wichtig, jetzt keine Untergangsstimmung aufkommen zu lassen."

Von einem Fehlstart wollte auch der frühere Nationalspieler Plattenhardt trotz Pokal- und Derbypleite nichts wissen. "Abhaken und weiter gehts", sagte der Linksfuß und ergänzte leicht genervt: "Wir freuen uns." Immerhin: Die Hertha-Fans bewiesen Geduld, riefen der Mannschaft das klassische "Ha-Ho-He" entgegen.

Zu Unions neuen Derby-Helden krönten sich Jordan Siebatcheu (31.) beim Bundesliga-Debüt, Sheraldo Becker (50.) und Robin Knoche (54.). Hertha-Offensivspieler Dodi Lukebakio (85.) gelang nicht mehr als Ergebniskosmetik. In der vergangenen Saison hatten die Unioner sowohl die beiden Begegnungen in der Liga als auch das Aufeinandertreffen im DFB-Pokal für sich entschieden.

Vor dem Bundesliga-Start hatte Herthas Sport-Geschäftsführer Fredi Bobic den eigenen Klub, der sich den Klassenerhalt in der vergangenen Saison erst in der Relegation gesichert hatte, gegen den Europa-League-Teilnehmer aus Köpenick als "Außenseiter" bezeichnet: "Wir können uns nicht hinstellen und sagen, dass wir die Favoriten sind."

Hertha BSC zu passiv gegen Union Berlin

Und es dauerte keine Minute, da wurde es vor dem Tor der Gäste schon brenzlig. Der Versuch von Rani Khedira, der im Strafraum zum Schuss kam, wurde jedoch geblockt. Danach entwickelte sich ein ausgeglichenes Spiel, in dem beide Mannschaften zunächst kaum gefährlich vor das Tor kamen.

Julian Ryerson probierte es aus der Ferne, der Schuss ging jedoch klar vorbei (18.). Mit seinem zweiten Versuch aus der Distanz zwang der 24-Jährige kurze Zeit später Hertha-Keeper Oliver Christensen zu einer starken Parade (27.). Siebatcheu gelang per Kopf schließlich der Führungstreffer für die Eisernen, die in der Folge wieder etwas mehr vom Spiel hatten.

Hertha kam durch den neuen Kapitän Plattenhardt noch einmal zu einer Gelegenheit, dessen Freistoß stellte für Union-Torhüter Frederik Rönnow jedoch kein Problem dar (36.).

Nach der Pause starteten die Gastgeber mit Tempo. Becker erhöhte, Knoche legte wenig später nach, der Treffer zählte nach Videobeweis. Schwarz versuchte die bis dahin eher harmlose Offensive zu beleben und wechselte gleich dreifach. Erst in der Schlussphase machte sich dies wirklich bemerkbar.

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