05.08.2022 07:32 Uhr

VfB-Boss Wehrle wünscht sich mehr Ausgeglichenheit

Alexander Wehrle hofft auf ein Ende der Bayern-Dominanz
Alexander Wehrle hofft auf ein Ende der Bayern-Dominanz

Klub-Chef Alexander Wehrle vom Fußball-Bundesligisten VfB Stuttgart wünscht sich in der am Freitag beginnenden Saison mehr Ausgeglichenheit und weniger Dominanz durch den Abonnementmeister Bayern München.

"Für den deutschen Fußball ist es wichtig, dass wir eine möglichst ausgeglichene Liga haben, ohne den FC Bayern als Serienmeister", betonte der Vorstandsvorsitzende des VfB im Interview mit der "Stuttgarter Zeitung" und den "Stuttgarter Nachrichten" vor dem Ligastart am Sonntag (15:30 Uhr) gegen RB Leipzig. 

Wehrle, Ex-Finanz-Geschäftsführer des 1. FC Köln, warnt vor möglichen Gefahren: "Wenn die Ergebnisse vorhersehbar werden, sehe ich die Gefahr, dass wir auf Dauer nicht mehr so viele Menschen für unseren Sport begeistern können." 

Der Aufsichtsratsvorsitzende der DFB GmbH & Co. KG macht sich für eine Umverteilung der TV-Gelder aus den internationalen Wettbewerben stark.

Wehrle: FC Bayern finanziell bevorteilt

"Alleine der Sieger der Champions League nimmt 130 Millionen Euro ein. Das ist unser kompletter Umsatz für ein Jahr, und somit bewegt sich ein Champions-League-Teilnehmer in einer völlig anderen Dimension", sinnierte das Präsidiumsmitglied der Deutschen Fußball Liga, "dem Wettbewerb in der Liga tut diese Entwicklung nicht gut. Irgendwas in dem System läuft falsch."

Ihm liegt eine enge Kooperation der Profiklubs mit den Amateurvereinen am Herzen. "Wenn es uns in Zukunft nicht gelingen sollte, junge Menschen für den Fußball zu begeistern, dann werden wir irgendwann auch im professionellen Fußball ein Riesenproblem haben", sagte Wehrle. Es müsse "eine viel engere Verzahnung zwischen den Profiklubs und den Vereinen der jeweiligen Region geben".

Er sieht auch den VfB in der Pflicht: "Wir haben als VfB eine Verantwortung für die Amateurvereine. Für entsprechende Neuerungen werde ich mich als DFB-Aufsichtsratsvorsitzender einsetzen. Die Diskrepanz zwischen 200 Millionen Euro Ablöse für einzelne Topspieler einerseits und den Amateurvereinen andererseits, die aufgrund finanzieller Probleme infolge der Coronakrise keinen neuen Platz bauen können, wird uns ansonsten zerreißen."

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