26.07.2022 19:06 Uhr

DFB-Frauen vor EM-Showdown angriffslustig

Die DFB-Frauen wollen ins EM-Finale
Die DFB-Frauen wollen ins EM-Finale

Ihr Traumziel Wembley konnten die deutschen Fußballerinnen schon beim Umzug für den Halbfinal-Showdown gegen Frankreich aus dem Busfenster erspähen - eine allerdings fehlte: Klara Bühl. Die 21 Jahre alte Offensivspielerin von Bayern München wurde positiv auf das Corona-Virus getestet und fällt am Mittwoch (21.00 Uhr/ZDF und DAZN) gegen Les Bleues aus. Sie kann ihre Kolleginnen nur bei Instagram motivieren: "Positiv und trotzdem positiv!", schrieb sie: "Mein Team wird das Stadion zum Feiern bringen!"

Die gute Nachricht: Der Rest der Mannschaft und des Betreuerstabs blieb bei weiteren Tests negativ. Die letzte Ausfahrt vor dem EM-Endspiel hat es dennoch zusätzlich in sich.

Bühl, zweiter Coronafall nach Lea Schüller, war im Turnierverlauf eine Leistungsträgerin. Sie wird durch Jule Brand (VfL Wolfsburg) ersetzt. Die märchenhafte Reise der DFB-Frauen soll dennoch weitergehen bis zum Höhepunkt im legendären Fußball-Tempel Wembley vor fast 90.000 Fans.

"Wir sind taktisch gut vorbereitet, aber es wird Mentalität brauchen und es wird wehtun", sagte Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg vor dem Duell in Milton Keynes: "Wir sind bereit und werden alles reinwerfen, was wir haben." 

Erstmals seit Olympiagold 2016 kämpft der achtmalige Europameister wieder um den Einzug ins Endspiel eines großen Turniers. Im MK Stadium werden DFB-Präsident Bernd Neuendorf und -Geschäftsführer Oliver Bierhoff auf der Tribüne mitfiebern.

"So nah waren wir seit vielen Jahren nicht mehr dran", sagte Rechtsverteidigerin Giulia Gwinn: "Der Traum lebt in uns als Mannschaft. Deswegen ist da pure Vorfreude auf das Halbfinale und alles, was danach kommt."

"Das Viertelfinale war der Knackpunkt"

Das Minimalziel ist sogar ohne ein einziges Gegentor erreicht, der Druck weg - entsprechend befreit kann und will das DFB-Team aufspielen. "Das Viertelfinale war der Knackpunkt", sagte Co-Trainerin Britta Carlson: "Jetzt können wir es einfach genießen. Klar hast du den Druck, du möchtest den nächsten Step machen, aber mit noch mehr Lächeln im Gesicht."

Und mit zwei Tagen mehr Erholung als der Gegner. Die "verwundbaren" Französinnen (Voss-Tecklenburg) mussten im mühsamen Viertelfinale gegen den Titelverteidiger aus den Niederlanden (1:0) sogar über 120 Minuten gehen.

Damit der Traum vom neunten EM-Triumph am Leben bleibt, bringt Sara Däbritz ihr Insiderwissen ein. Nach drei Jahren bei Paris St. Germain geht es für die 27-Jährige nach der EM beim Champions-League-Sieger Olympique Lyon weiter. Die beiden Topklubs stellen das Gros des französischen Kaders.

Bilanz spricht klar für Deutschland

"Ich kann ihnen allen versichern, dass wir bei dem Spiel 1000 Prozent geben wollen und werden", gab Däbritz angriffslustig zu Protokoll. Ihre künftige Teamkollegin Wendie Renard ist das Gesicht des gefühlt ewigen Geheimfavoriten, der erstmals im EM-Halbfinale steht und nach dem ersten großen Titel bei den Frauen lechzt.

Die 1,87 Meter große Kapitänin und Abwehrchefin der Französinnen sorgt bei Standards für Torgefahr, hier muss wohl insbesondere Alexandra Popp gegenhalten. "Ich bin auch recht überzeugt von meinem eigenen Kopfballspiel. Es gab schon die einen oder anderen Duelle, die ich gegen sie gewonnen habe", sagte die DFB-Spielführerin, die in den bisherigen vier EM-Spielen jeweils ein Tor erzielt hat, der "Bild"-Zeitung.

Auch wenn das letzte Länderspiel im Juni 2021 0:1 verloren ging - die Bilanz spricht klar für Deutschland. In bisher 20 Duellen holte der zweimalige Weltmeister elf Siege bei fünf Niederlagen. In bislang vier Begegnungen bei großen Turnieren setzte sich stets die DFB-Auswahl durch.

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