19.07.2022 11:14 Uhr

Trade nach Vancouver: Gressels Welt "auf den Kopf gestellt"

Schwere Tage für Julian Gressel
Schwere Tage für Julian Gressel

Julian Gressel war "wirklich sauer und mental am Boden". Der gebürtige Franke wurde Opfer des nordamerikanischen Trading-Systems und ohne sein Wissen von Bayern Münchens Testspiel-Gegner DC United zu den Vancouver Whitecaps transferiert.

Auf die andere Seite des Kontinents, rund 3800 km Luftlinie entfernt von dem Haus, das er sich in Washington gekauft hatte, in ein anderes Land.

"Deine ganze Welt wird auf den Kopf gestellt", sagte der 28-Jährige bei "The Athletic", "ich habe das Gefühl, dass ich für all das, was ich für den Klub geleistet habe, keinen Respekt bekomme."

Für 73 Pflichtspiele mit vier Toren und 16 Vorlagen, die der offensivstärkste defensive Außenspieler der Liga seit 2020 bestritt.

Gressels Frau erfuhr durch einen Freund vom Wechsel

"Du bist kein Spieler von DC United mehr, du bist jetzt ein Spieler der Vancouver Whitecaps", habe General Manager Lucy Rushton zu ihm gesagt, das Angebot aus Kanada über 900.000 US-Dollar sei einfach zu gut gewesen.

Der neue Trainer, das englische Idol Wayne Rooney, saß achselzuckend daneben und meinte nur, auch er sei kein großer Freund des Tradens.

Wenn United am Donnerstag (1:30 Uhr MESZ) auf den deutschen Rekordmeister trifft, ist Gressel schon weg. Nach dem Gespräch mit den Bossen habe er überstürzt zusammengepackt und sich gar nicht mehr richtig verabschiedet, berichtete er.

Nicht einmal seiner Frau Casey, die im November 2020 in Washington das erste gemeinsame Kind Sophie zur Welt gebracht hatte, konnte er unterrichten: Weil der Klub den Trade unmittelbar nach dem Gespräch mit Gressel an die Presse gegeben hatte, erfuhr sie es per Telefon von einem Freund.

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