17.07.2022 08:45 Uhr

DFB-Teamchefin ziegt Respekt vor Österreich

Voss-Tecklenburg will auch nach dem Viertelfinale jubeln
Voss-Tecklenburg will auch nach dem Viertelfinale jubeln

Im Lager des deutschen Frauen-Nationalteams hat man nicht zwingend damit gerechnet, im EM-Viertelfinale auf Österreich zu treffen. Der Respekt von DFB-Teamchefin Martina Voss-Tecklenburg vor dem Klassiker am Donnerstag (21 Uhr) in Brentford ist aber vorhanden. "Ich finde es total verdient, dass sie weitergekommen sind. Das ist kein Zufall, es wird kein Spaziergang in irgendeine Richtung", betonte die 54-jährige Deutsche nach dem 3:0 gegen Finnland.

Dadurch beendeten die Deutschen die Gruppe B mit drei Siegen und 9:0-Toren makellos. "Wenn jemand vorher darauf gewettet hätte, hätte er viel Geld damit verdient", verlautete Voss-Tecklenburg. Der letzte Auftritt in der Gruppenphase sei nicht super-brillant gewesen, aber sehr seriös. Wie auch schon beim 4:0 gegen Dänemark und glücklichen 2:0 gegen Spanien gab es keinen Gegentreffer. "Das gibt uns extreme Sicherheit, defensiv sind wir aber nicht so gefordert worden wie zuletzt", wusste die DFB-Trainerin.

Das sollte sich im Kampf um den Halbfinaleinzug ändern, der Trumpf des kommenden Gegners liegt ganz klar in einer starken Defensive. "Der Spirit, der schon 2017 absolut zu spüren war, den zeichnet das Team aus. Es ist ein eingeschworener Haufen. Sie wissen, was sie zu tun haben, sind taktisch gut eingestellt, geben alles und glauben an sich, da gibt es ein bisschen vielleicht eine Parallelität zu uns", analysierte Voss-Tecklenburg die ÖFB-Truppe mit sehr positiven Worten.

Deutschland wird Österreich nicht unterschätzen

14 ÖFB-Kaderspielerinnen stehen bei deutschen Bundesligisten unter Vertrag, bei den Deutschen sind es 20. "Das ist ein Statement für die Liga, weil dort auch viele Österreicherinnen spielen", so die ehemalige DFB-Teamspielerin. Auch deshalb wird der Weltranglisten-21. keinesfalls auf die leichte Schulter genommen. "Wir denken überhaupt nicht daran, was danach ist. Es ist jetzt Österreich, eine Herausforderung, die wir annehmen wollen. Und wir tun gut daran, uns ganz seriös auf den Gegner vorzubereiten, mit allem was dazugehört", sagte Voss-Tecklenburg ganz klar.

Sie hat selbst noch eine Rechnung mit der ÖFB-Truppe und irgendwie auch mit ÖFB-Teamchefin Irene Fuhrmann offen. Bei der EM in den Niederlanden kassierte sie noch als Teamchefin der Schweiz im Gruppen-Auftaktspiel gegen Österreich am 18. Juli 2017 eine 0:1-Niederlage, die das Out nach der Gruppenphase einleitete. Fuhrmann war damals beim ÖFB-Team als Co-Trainerin von Dominik Thalhammer tätig.

Verbindungen zu Österreich hat Voss-Tecklenburg, ist sie doch regelmäßig mit ÖFB-Teammanagerin Isabel Hochstöger in Kontakt, der sie auch zum Aufstieg schnell gratulierte. Im Nachbarschaftsduell am Donnerstag will aber die DFB-Teamchefin am Ende Glückwünsche entgegennehmen. Die Voraussetzungen dafür sind auch aus personeller Sicht nicht schlecht. Die gelbgesperrten Lena Sophie Oberdorf und Felicitas Rauch kehren zurück, zudem wohl auch die an Corona erkrankte Lea Schüller. "Bei ihr sieht es gut aus, dass sie morgen vielleicht schon einen negativen Test hat", sagte Voss-Tecklenburg am Samstagabend.

Sie rechnete auch damit, die zuletzt angeschlagenen Lina Magull und Sydney Lohmann rechtzeitig spielfähig zu bekommen. "Es wäre cool, wenn alle 23 einsatzbereit wären."

apa

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