26.05.2022 19:53 Uhr

Magath rechnet mit Hertha ab: "Ich hatte keine Hilfe"

Felix Magath rettete Hertha BSC vor dem Abstieg
Felix Magath rettete Hertha BSC vor dem Abstieg

Der scheidende Trainer Felix Magath hat seinen Noch-Arbeitgeber Hertha BSC heftig kritisiert.

Wenige Tage nachdem er mit den Berlinern in der Relegation den Klassenerhalt in der Fußball-Bundesliga geschafft hatte, fand der 68-Jährige im Interview mit dem "kicker" deutliche Worte.

"Ich hatte in den neun Wochen das Gefühl keine Hilfe zu haben", sagte Magath über seine Zeit als Interims-Coach bei der Hertha: "Die Stimmung war eher: Paragraph eins - jeder macht seins."

Die Mannschaft, so Magath, habe er am Ende dazu bekommen, zusammenzuhalten, anders sei dies jedoch im Umfeld gewesen: "In der Breite hatte ich nie das Gefühl, dass sich der Klub gegen den Abstieg wehrt", sagte der Coach und fügte an: "Es gab kein größtes Problem. Es gab nur Probleme."

Hertha BSC: Fredi Bobic "hat Probleme übernommen"

Dem Geschäftsführer der Berliner gab Magath allerdings keine Schuld an der Misere. Fredi Bobic sei ebenfalls "einer der Leidtragenden" im Klub: "Er hat Probleme übernommen, die nicht erst seit letzter Woche da sind. Dieser Verein war jetzt das dritte Jahr hintereinander in der Nähe des Abstiegs. Das kam nicht plötzlich, sondern muss ein strukturelles Problem sein."

Auch Investor Lars Windhorst nahm der Trainerfuchs ein Stück weit aus der Schusslinie: "Ich habe den Eindruck, dass er viel Geld zur Verfügung gestellt hat, ausgegeben haben es andere. Deswegen weiß und verstehe ich auch nicht, warum man Herrn Windhorst Vorwürfe macht. Die Entscheidungen, welche Spieler gekauft wurden, hat nicht er getroffen", argumentierte der Hertha-Retter. 

Nichtsdestotrotz sieht Magath die Berliner nun vor einem größeren Umbruch, bei dem alles verändert werden müsse. "Es gibt Vereine, die von der Struktur her besser aufgestellt sind als Hertha. Es ist überraschend, dass man in so einer Stadt den Verein über Jahre nicht in die Spur bekommt", zeigte sich der einstige Hamburger verwundert.

Magath hatte Mitte März die Nachfolge des glücklosen Tayfun Korkut bei der Hertha angetreten.

Den Absturz in die 2. Bundesliga konnte das Team in der Relegation gegen Magaths Herzensklub Hamburger SV, für den er als Spieler 306 Bundesliga-Partien absolviert hatte, knapp verhindern.

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