15.05.2022 05:00 Uhr

Finale im Abstiegskampf - vier Teams zittern

Nuhiu-Tor als Dosenöffner für Altach
Nuhiu-Tor als Dosenöffner für Altach

Der Abstiegskampf der Bundesliga steuert auf ein spektakuläres Finale zu. Vor der letzten Runde am Freitag müssen mit Altach, Admira, Hartberg und Ried gleich vier Clubs um den Klassenerhalt zittern. Die laut Papierform schlechteste Ausgangsposition haben die letztplatzierten Vorarlberger, die jeweils zwei Punkte Rückstand auf die drei Rivalen aufweisen. Allerdings können alle vier Vereine den Liga-Verbleib aus eigener Kraft schaffen.

Die Altacher wären bei einem Heimsieg über die WSG Tirol definitiv gerettet. "Wir haben jetzt unser Schicksal in der eigenen Hand, aber es ist noch ein großer Schritt zu machen", erklärte Trainer Ludovic Magnin. Seine Mannschaft schien in der Südstadt schon dem Abstieg entgegenzusteuern, doch dann gelang Atdhe Nuhiu praktisch aus dem Nichts das vorentscheidende 1:0 für die Gäste. "Das war heute ein Zurückgeben vom Fußballgott, dass wir uns noch im Spiel bis zum letzten Spieltag halten", jubelte der Stürmer im Sky-Interview.

Als dann noch Dominik Reiter und Stefan Haudum im Finish nachlegten, war die Begeisterung bei den Altachern groß - und Magnin trat sofort auf die Bremse. "Euphorie ist gut und schön, aber ich muss daran arbeiten, dass alle am Boden bleiben und wir gegen WSG Tirol die gleiche Aggressivität auf den Platz bringen", sagte der Schweizer.

Sein Team trifft nun auf einen Gegner, der möglicherweise nicht in Bestbesetzung einlaufen wird. Aufgrund des drei Tage nach der letzten Runde stattfindenden Europacup-Play-offs wird die als Qualigruppen-Erster feststehende WSG rotieren. Die Admira hingegen bekommt es zum Abschluss mit einem Kontrahenten zu tun, der unbedingt siegen muss. Der LASK benötigt drei Punkte, um Platz zwei zu fixieren und ebenfalls ins Play-off einzuziehen.

Herzog warnt

Daher schwant Admira-Coach Andreas Herzog Übles. "Jetzt wird es sehr schwer für uns. Wir müssen gegen den LASK gewinnen, damit wir safe sind." Zuversicht gibt ein Blick auf die Statistik: Drei der sechs Saisonsiege wurden in der Fremde geholt, Red Bull Salzburg trotzte man in Wals-Siezenheim ein 0:0 ab. "Wir waren zuletzt auswärts um einiges besser als daheim. Ich hoffe, dass uns das auch in Pasching gelingt", meinte Herzog.

Sollten die Südstädter aber verlieren, wären sowohl Hartberg als auch Ried gerettet - unabhängig vom Ausgang des direkten Duells in der Oststeiermark. Für den TSV setzte es mit dem 2:4 in Innsbruck nach zuletzt sieben Punkten aus drei Partien wieder einen Rückschlag. "Der Flow zählt im Abstiegskampf nicht. Ich denke, dass wir die Situation ein bisschen zu sehr mit Selbstbewusstsein genommen haben, mit zu viel Selbstverständlichkeit. Wir müssen schauen, dass wir uns bis Freitag von der Watsche hier erholen", sagte Trainer Klaus Schmidt.

Die Rieder ließen beim 1:1 im Derby gegen den LASK einige Chancen aus und verpassten dadurch den vorzeitigen Klassenerhalt. "Wir müssen in Hartberg auf den Punkt genau da sein. Das geht schon ein paar Wochen dahin mit diesen Entscheidungsspielen", sagte der Innviertler Trainer Christian Heinle.

Seine Mannschaft holte in dieser Saison in 31 Runden insgesamt zehn Zähler mehr als Altach, befindet sich aber dennoch weiterhin in Abstiegsgefahr. Dafür fehlt Heinle jegliches Verständnis. "Vom jetzigen System profitiert man einmal, einmal ist man der Leidtragende. Aber in Summe ist es eine Katastrophe für den österreichischen Fußball", kritisierte der Oberösterreicher und legte nach: "Wenn ein Verein einen guten Herbst spielt, kann der Club planen, ein System ausarbeiten, junge Spieler einsetzen. In der Qualigruppe ist fast jedes Spiel ein Endspiel."

apa

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