08.05.2022 18:01 Uhr

Gnadenloser VfL zerstört Bayerns Titel-Traum

Der VfL Wolfsburg ließ gegen Jena nichts anbrennen
Der VfL Wolfsburg ließ gegen Jena nichts anbrennen

Nach dem Schützenfest knallten die Sektkorken: Mit ihrem siebten Streich sind die Frauen des VfL Wolfsburg zum Bundesliga-Rekordmeister aufgestiegen. Der VfL siegte am vorletzten Spieltag bei Absteiger Carl Zeiss Jena 10:1 (5:0) und nutzte seinen ersten Matchball, um mit sieben Titeln mit dem 1. FFC Frankfurt (heute Eintracht) gleichzuziehen.

Denn bei vier Punkten Vorsprung auf den entthronten Meister Bayern München (52) sind die Wolfsburgerinnen (56) nicht mehr einzuholen. Mehr Meisterschaften gewann nur die SSG Bergisch Gladbach, die vor der Bundesliga-Einführung 1990 neunmal triumphiert hatte.

"Wir haben hart dafür gearbeitet, es ist sensationell. Ich freue mich auf die Rückfahrt", sagte VfL-Trainer Tommy Stroot mit breitem Grinsen. 

"Der VfL ist ein Aushängeschild des deutschen Fußballs", sagte DFB-Präsident Bernd Neuendorf in seiner Gratulationsbotschaft. Es sei "eindrucksvoll" gewesen, "wie die Mannschaft vor allem in der Schlussphase der Saison auf den Punkt Leistung gezeigt hat." Auch Bundestrainerin Martina Voss-Tecklenburg lobte die "hohe Qualität der Arbeit beim VfL".

Der VfL kann eine Saison des Umbruchs in Trainerteam und Kader sogar noch mit dem Double krönen: Im DFB-Pokalfinale am 28. Mai in Köln trifft der Titelverteidiger auf Turbine Potsdam. In der Champions League war indes im Halbfinale Schluss - der Titelträger FC Barcelona war eine Nummer zu groß für die Wölfinnen.

Im Kampf um die nationale Vorherrschaft aber hielt der VfL den Rivalen FC Bayern in Schach. Alle drei Duelle mit München, Pokal-Halbfinale inklusive, entschied Wolfsburg für sich - seit dem 6:0-Kantersieg im Liga-Rückspiel Anfang April stand der Sekt kalt. Die Meister-Schale wird nach dem Heimspiel am Sonntag (14.00 Uhr/MagentaSport) gegen Bayer Leverkusen übergeben.

Wolfsburg feiert den höchsten Saisonsieg

Im Ernst-Abbe-Sportfeld gelang dem VfL vor 760 Zuschauern der höchste Saisonsieg. Ewa Pajor (8.), Sveindis Jonsdottir (10.), Felicitas Rauch (25.), Lena Lattwein (38.), Jill Roord (46.), Alexandra Popp (57.), Tabea Waßmuth (81.), Pauline Bremer (82.) und Svenja Huth (86.) trafen für Wolfsburg. Tina Kremlitschka (19.) unterlief ein Eigentor, Julia Arnold (79.) erzielte den Ehrentreffer für die Gastgeberinnen.

Zwei weitere Entscheidungen fallen erst am letzten Spieltag. Noch offen ist hinter dem Spitzenduo das Rennen um den dritten Champions-League-Platz. Nach dem 0:2 (0:0) von Turbine Potsdam gegen Eintracht Frankfurt am Samstag gehen die beiden Rivalen punktgleich ins Saisonfinale.

Auch der zweite Absteiger wird noch ermittelt. Hier verkürzte der Tabellenvorletzte SC Sand durch ein 1:0 (0:0) beim 1. FC Köln am Sonntag den Rückstand auf die SGS Essen (0:3 beim SC Freiburg) auf zwei Punkte.

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