01.05.2022 11:07 Uhr

"Wahres Gesicht gezeigt": VfL auch ohne Barca-Wunder stolz

Der VfL Wolfsburg schied im Halbfinale der Champions League aus
Der VfL Wolfsburg schied im Halbfinale der Champions League aus

Gegen den FC Barcelona scheidet der VfL Wolfsburg erhobenen Hauptes im Halbfinale aus - der Rückspiel-Sieg vor einer Rekordkulisse soll erst der Anfang gewesen sein.

Mit dem Megafon in der Hand war bei Einpeitscherin Almuth Schult die Enttäuschung verflogen. Die Siegesfeier mit den lange nach Abpfiff in der VW Arena verbliebenen Fans zauberte der Fußball-Nationaltorhüterin trotz Halbfinal-Aus gegen den Champions-League-Sieger ein Lächeln ins Gesicht.

Das beeindruckende 2:0 (0:0) gegen den vermeintlich übermächtigen FC Barcelona hatte nach der 1:5-Klatsche im Camp Nou gezeigt, "was möglich gewesen wäre", befand Trainer Tommy Stroot voller Stolz.

Das aktuell beste Team der Welt nach 45 Pflichtspielsiegen in Serie zu stürzen, dazu noch vor der Heim-Rekordkulisse von 22.057 Zuschauern, tröstete über das verpasste Endspiel hinweg.

"Wir haben unser wahres Gesicht gezeigt und den Zuschauern ein gutes Spiel geboten. Wir hoffen, dass sie wiederkommen und den VfL-Weg im Frauenfußball belohnen", sagte Schult, die nach der Saison allerdings in die USA zum Angel City FC wechselt.

Zeit zum Trauern bleibt auch nicht, das Double soll her. Im Liga-Finish hat der VfL im Fernduell mit Meister Bayern München derzeit die Nase vorn, am Mittwoch steht schon das Nachholspiel bei der SGS Essen an. Im DFB-Pokalfinale am 28. Mai ist der Dauersieger auch gegen Turbine Potsdam Favorit.

VfL sieht sich am "Beginn einer wahnsinnigen Reise"

"Wir müssen genau so weitermachen mit dieser Spielfreude, diese Leistung mitnehmen in die nächsten Spiele", forderte Tabea Waßmuth. Die Nationalstürmerin (47.) hatte die beherzte Aufholjagd des Bundesliga-Spitzenreiters gegen Barcelona mit ihrem abgefälschten Fernschuss eingeleitet.

Jill Roord (59.) legte nach, doch es reichte gegen das abgezockte Starensemble um Weltfußballerin Alexia Putellas nicht mehr für das Finale am 21. Mai.

Um den Henkelpokal kämpfen in Turin wie schon 2019 Barca und Rekordsieger Olympique Lyon, der ohne die verletzte Dzsenifer Marozsan den Bayern-Bezwinger Paris St. Germain um Sara Däbritz ausschaltete (2:1/Hinspiel 3:2).

Doch Wolfsburg, Champions-League-Sieger von 2013 und 2014, wähnt sich nach diesem großen Europacup-Abend auf dem richtigen Weg. "Auch wenn das hier das Ende ist, ist es der Beginn einer wahnsinnigen Reise", sagte Stroot (33), der den VfL erst im vergangenen Sommer mit komplett neuem Trainerstab von Stephan Lerch übernommen hatte.

Die hochkarätigen Sommer-Transfers Jule Brand (TSG Hoffenheim), Merle Frohms (Eintracht Frankfurt), Marina Hegering (Bayern München) und Sara Agrez (Turbine Potsdam) unterstreichen Stroots Vision, "im nächsten Jahr in großen Spielen den nächsten Schritt zu gehen".

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