01.05.2022 10:54 Uhr

Freiburg reitet auf der "Welle" zur Königsklasse

Christian Streich spielt sich mit dem SC Freiburg nach Europa
Christian Streich spielt sich mit dem SC Freiburg nach Europa

Nach einem weiteren fulminanten Auftritt hat der SC Freiburg mehr denn je die erstmalige Teilnahme an der Champions League im Visier.

Den fünf verbliebenen Krakeelern warf Christian Streich beim Abgang liebevoll eine Kusshand zu. Schließlich hatten die letzten Fans im Stadion den Trainer des SC Freiburg lauthals als "besten Mann" besungen.

Und nach dem furiosen 4:3 (1:1) im badischen Duell bei der TSG Hoffenheim stehen die Chancen gut, dass dieser Mann in der kommenden Saison gemeinsam mit seinen Schützlingen die Champions League unsicher macht.

"Für Freiburg ist es etwas ganz, ganz Besonderes, international spielen zu können. Aber wir haben es nicht gestohlen", kommentierte Streich den bereits sicheren Einzug in den Europacup: "Die Spieler haben es verdient, international dabei zu sein. Die Mannschaft reitet auf einer Welle, sie zeigt enorme Energie und Widerstandsfähigkeit - ich bin begeistert von ihrer Mentalität. Es ist Wahnsinn, was die Mannschaft leistet."

Dieser Wahnsinn könnte tatsächlich zur ersten Teilnahme des Breisgauer Fußball-Bundesligisten an der Königsklasse führen. Zumindest vorerst hat der SC, der zuletzt in der Saison 2013/14 in der Europa League dabei war, am drittletzten Spieltag den vierten Platz erobert.

SC Freiburg bangt Montag am TV mit

Einen Zähler rangieren die Freiburger vor RB Leipzig. Die Sachsen, gleichzeitig Gegner der Streich-Elf im Finale des DFB-Pokals, müssen am Montag bei Borussia Mönchengladbach ran. Der Drittplatzierte Bayer Leverkusen, der am Montag Eintracht Frankfurt empfängt (beide Spiele 20:30 Uhr), ist punktgleich mit den Breisgauern.

Angesichts der spannenden Tabellensituation erteilte Streich seinen Profis die Lizenz zum Rudelgucken - unter Auflagen. "Die Jungs können das bei einem Mannschaftsabend schauen - wenn sie danach zügig ins Nest kommen", sagte der Coach mit einem Augenzwinkern.

"Aber es ist nicht so wichtig, wie die anderen spielen. Unser großes Ziel ist es, am Samstag gegen Union Berlin gut zu spielen. Alles andere werden wir am Ende sehen", so der Coach weiter

Am Ende der Spielzeit könnte jedenfalls ein "Finale" um die Königsklasse in Leverkusen stehen. Genau das streben die Freiburger an. "Wir wollen den größtmöglichen Erfolg - das muss nach einer solchen Saison das Ziel sein", äußerte Kapitän Christian Günter bei Sky: "Das Schönste wäre ein Endspiel um die Champions League in Leverkusen. Darauf arbeiten wir hin."

Freiburg gewinnt packendes Baden-Duell

Auf was sich die Bayer-Profis dann gefasst machen müssten, stellten die Freiburger am Samstagabend bei der TSG wieder einmal unter Beweis.

Obwohl die Gäste vor 23.627 Zuschauern nur schwer in Tritt kamen und Streich mit seiner aufgebotenen Dreier-Abwehrreihe danebenlag, explodierte die Leistung des Teams nach der Umstellung auf eine Viererkette trotz des zwischenzeitlichen Rückstands in der zweiten Hälfte regelrecht.

Roland Sallai (23.), Günter (50.), Lucas Höler (70.) und Woo-Yeong Jeong (73.) trugen sich in die Torschützenliste ein. Für die kriselnden Hoffenheimer waren die Treffer von Andrej Kramaric (32.), Angelo Stiller (49.) und Sebastian Rudy (84.) zu wenig.

Nach sieben Partien ohne Sieg hat der ambitionierte Klub von Mehrheitseigner Dietmar Hopp den Europacup endgültig aus den Augen verloren.

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