30.04.2022 18:47 Uhr

Pfiffe und Beleidigungen: Ärger beim BVB nach Derby-Pleite

Der VfL Bochum überraschte beim BVB
Der VfL Bochum überraschte beim BVB

Der VfL Bochum hat durch das 4:3 (2:2) bei Borussia Dortmund vorzeitig die Klasse gehalten. Dem BVB reichten gegen den Aufsteiger auch drei Haaland-Tore nicht.

Thomas Reis sprang wie ein Flummi auf und ab, der Bochumer Trainer und seine Spieler feierten vor der VfL-Kurve ekstatisch den vorzeitigen Klassenerhalt - der nicht irgendwie perfekt gemacht wurde, sondern durch ein 4:3 (2:2) im Ruhrduell beim hohen Favoriten Borussia Dortmund.

Die BVB-Stars um den dreimaligen Torschützen Erling Haaland schauten ebenfalls bei den Fans vorbei. Sie ernteten allerdings nichts als Pfiffe und Beschimpfungen.


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"Ich kann den Ärger der Leute nachvollziehen. Aber die Jungs haben es nicht verdient, beschimpft zu werden", sagte BVB-Trainer Marco Rose bei "Sky". "Das eine, ist das Spiel zu verlieren, das andere, sich zurecht auspfeifen zu lassen", urteilte BVB-Profi Julian Brandt. "Die beiden Gegentore am Ende waren mega unglücklich."

Defensiv präsentierten sich die Schwarz-Gelben, die mit einem Erfolg zumindest die Vizemeisterschaft perfekt gemacht hätten, wieder einmal in haarsträubender Verfassung. Eine "Nicht-Leistung" wollte Rose allerdings nicht gesehen haben.

Biergeduschter Reis erteilt Partybefehl

Ganz anders war die Stimmungslage beim Aufsteiger Bochum. "Das ist die Krönung der Saison", sagte ein biergeduschter Reis bei "Sky": "Das wird gefeiert!" Sportchef Sebastian Schindzielorz bemerkte süffisant: "Das ist nicht so schlecht."

Dortmund hatte allerdings am Samstag nicht viel mehr zu bieten als Haaland, der nun 60 Tore in nur 65 Bundesligaspielen erzielt hat - und dessen Abschied trotz des Todes seines Beraters Mino Raiola wohl unmittelbar bevorsteht.

Haalands Dreierpackt reicht dem BVB nicht

Haaland drehte die Begegnung mit seinen drei Treffern (18., Handelfmeter nach Videobeweis/30., Handelfmeter nach Videobeweis/62.) nach dem frühen Rückstand durch Sebastian Polter (3.) und Gerrit Holtmann (8.). Jürgen Locadia (81.) glich für den VfL spät aus, Milos Pantovic (85., Handelfmeter) stellte die Partie abermals auf den Kopf.

Das kleine Revierderby benötigte vor 81.365 Zuschauern im ausverkauften Signal Iduna Park keine Anlaufzeit. Von der ersten Minute an war richtig Feuer drin und die Gäste zeigten überhaupt keinen Respekt. Takuma Asano setzte sich auf der rechten Seite gegen Raphael Guerreiro durch, die Flanke des Japaners köpfte Polter zur frühen Führung ein.

Dortmund zeigte sich geschockt, Bochum agierte in der Anfangsphase furios. Asano legte auf Holtmann zurück, der aus der Distanz erhöhte.

Der personell arg angeschlagene BVB benötigte einige Minuten, um sich zu schütteln. Die Gäste waren dabei aber behilflich. Cristian Gamboa sprang der Ball an den ausgestreckten Arm. Haaland ließ VfL-Schlussmann Manuel Riemann beim Elfmeter keine Chance.

Riemann verhindert BVB-Treffer

Jetzt waren die Gastgeber richtig drin im Spiel. Riemann verhinderte gegen die Nationalspieler Julian Brandt (21.) und Marco Reus (26.) den Ausgleich. Beim zweiten Elfmeter von Haaland war er aber erneut chancenlos. Diesmal hatte Elvis Rexhbecaj den Ball mit dem Arm gespielt.

Bochum versteckte sich aber auch nach den beiden unglücklichen Gegentreffern nicht. Bei Chancen von Holtmann (42.) und Polter (44.) wurden die Gäste, die dem BVB im Hinspiel ein 1:1 abgetrotzt hatten, gefährlich.

Der VfL suchte auch nach dem Wechsel immer wieder den Weg nach vorne. So entwickelte sich ein offener Schlagabtausch, da auch der BVB die Entscheidung suchte.

Haaland scheiterte am stark reagierenden Riemann (58.). Vier Minuten später drückte der Norweger den Ball aus kurzer Distanz zu seinem 21. Saisontreffer über die Linie.

Dann wurde Dortmund aber wieder defensiv sorglos und erhielt die Strafe.

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