11.04.2022 11:06 Uhr

Vor Rapid-Doppel: Sturm ist "Best of the Rest"

Kiteishvili fand die Lücke in Austria-Bollwerk
Kiteishvili fand die Lücke in Austria-Bollwerk

Der SK Sturm schickt sich an, den Titel "Best of the Rest" nach Graz zu holen. Der 1:0-Heimsieg gegen die heuer zuvor ungeschlagene Austria bescherte den Steirern einen guten Polster auf die Verfolger aus Wien. Der Vizemeistertitel und damit verbunden der Startplatz in der Qualifikation zur Champions League liegt für Sturm auf dem Serviertablett. In den kommenden beiden Runden könnten in der Bundesliga im Rennen ganz vorne Entscheidungen fallen.

Holt Sturm nächsten Sonntag (14.30 Uhr) in Teil eins des Doppels gegen Rapid einen weiteren Dreier vor heimischer Kulisse, sind es bereits acht Punkte, die den Hütteldorfern auf den Zweiten fehlen. Die Austria ist zeitgleich daheim gegen Salzburg im Einsatz, setzen sich die vor der Titelverteidigung stehenden "Bullen" durch, lägen die Violetten dann neun Zähler hinter Sturm. Trainer Christian Ilzer sprach von möglichen "Riesenschritten" auf dem Weg zum Saisonziel. Er warnte aber obligatorisch: "Durch ist es aber dann noch nicht."

Ilzer ortete einen "Arbeitssieg" gegen die Austria, die sich 50 Minuten lang in erster Linie aufs Verteidigen konzentrierte. Sturms Trainer vermisste trotz der jüngeren Erfolge "eine gewisse Leichtigkeit", bisweilen habe er auch Nervosität bei seiner Elf gespürt. Otar Kiteishvilis Genieblitz auf Torschütze Jon Gorenc-Stanković beendete jedoch die Torsperre der Gäste. Der gegen seinen Ex-Klub wirkungslose Manprit Sarkaria sah einen "Zauberpass", Gorenc-Stanković blieb pragmatisch: "Wir haben ein hartes Spiel erwartet, das haben wir bekommen. Es war ein wichtiger Sieg."

Mit Kiteishvili hat Sturm jedenfalls ein weiteres Argument auf seiner Seite. Nach einer langwierigen Sprunggelenkverletzung stand der Georgier erstmals seit Ende September wieder von Beginn an auf dem Feld. Der 26-Jährige sei ein Unterschiedsspieler, hielt Ilzer fest. "Jetzt wird er wieder mit den Spielen besser." Von Kiteishvilis Kreativität soll die ganze Mannschaft profitieren. Es gelte jetzt, "die Mannschaft noch weiterzubringen", so Ilzer. Am besten schon gegen Rapid. "Wir haben wieder ein Spiel Zweiter gegen Dritter. Aber wir können mit breiter Brust auftreten."

Austria-Trainer Schmid "absolut nicht zufrieden"

Manfred Schmid war indes ein wenig bedient. Sein Plan mit einer defensiven Fünferkette ging nicht auf. Gegenstöße kamen kaum zustande. Bei der einzigen wirklichen Möglichkeit scheiterte der eingewechselte Romeo Vučić an Sturm-Keeper Jörg Siebenhandl (69.). Schmid war "absolut nicht zufrieden" über die Vorstellung seiner Elf. Er erinnerte aber auch daran, dass die Austria nicht gegen irgendeine Mannschaft gespielt habe.

"Man darf nicht vergessen, dass wir gegen eine sehr erfahrene Mannschaft mit einem sehr guten Kader gespielt haben. Sturm steht nicht zu unrecht auf dem zweiten Platz", sagte der Coach der Favoritner. Der 51-Jährige erinnerte daran, wie die Lage der Austria zu Saisonbeginn ausgesehen hatte. Damals wurden die finanziell schwer gebeutelten Violetten gar als Abstiegskandidat gehandelt. "Wir waren nach sechs Runden Letzter, da war Sturm schon Zweiter", wusste Schmid.

Die Chance auf den Europacup lebt für die Austria weiter. Als Vierter liegt sie drei Zähler vor dem WAC und fünf vor Austria Klagenfurt. Den "Veilchen" könnte freilich noch vor Ostern unliebsame Kunde blühen. Bis Mittwoch (13. April) will die Bundesliga die Lizenz-Entscheidung in erster Instanz bekannt geben. Nach den Turbulenzen um verpasste Fristen bei der Abgabe von Lizenzunterlagen im vergangenen Herbst drohen Sanktionen, die in der kommenden Saison wirksam werden würden.

apa

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