10.04.2022 10:12 Uhr

Der BVB geht auf dem Zahnfleisch: "Unglaublich bitter"

Gio Reyna konnte erneut nicht für den BVB durchspielen
Gio Reyna konnte erneut nicht für den BVB durchspielen

Borussia Dortmund ist mit einem Arbeitssieg in Stuttgart in die Erfolgsspur zurückgekehrt. Doch die vielen Verletzungen werfen Fragen auf und drücken die Stimmung im Saisonendspurt.

Erst 53 Sekunden waren im Stuttgarter Dauerregen gespielt, als bittere Tränen in Giovanni Reynas Augen schossen. Der Arbeitstag war für den Dortmunder Pechvogel schon beendet, wieder eine Muskelverletzung im Oberschenkel - dem geplagten US-Amerikaner droht der nächste Ausfall. "Gio ist fix und fertig, das ist unglaublich bitter", sagte Trainer Marco Rose - und die Verletzung Reynas ist bei Weitem kein Einzelfall. Trotz des erlösenden 2:0 (1:0)-Erfolgs beim VfB Stuttgart war die Stimmung beim BVB gedrückt.

"Jeder im Verein macht sich seinen Kopf. Wir mussten heute in jedem Wechselslot einen verletzten Spieler austauschen", sagte Rose, der im Laufe der Partie auch Mahmoud Dahoud (Schulter), Mats Hummels (Oberschenkel) und Raphael Guerreiro (muskulär) rausnehmen musste. Donyell Malen war angeschlagen gar nicht mit nach Stuttgart gereist, Superstar Erling Haaland ist nach seiner Fußverletzung noch nicht wieder bei 100 Prozent - der BVB geht im Saisonendspurt auf dem Zahnfleisch.

Bereits unter der Woche hatte es im Verein deshalb Aufruhr gegeben. Der langjährige Physiotherapeut Thomas Zetzmann verlässt den BVB am Saisonende, doch laut Rose habe das nichts mit den vielen Verletzungen und Ausfalltagen in Dortmund zu tun. "Die Diskussion in dieser Woche war eine absolute Farce. Er ist ein toller Mensch und geht aus privaten Gründen. Die Physios haben am wenigsten Schuld", machte Rose deutlich.

Dabei hatte der frühe Ausfall von Reyna immerhin etwas Gutes für die Borussia - die Einwechslung von Doppelpacker Julian Brandt. Der Nationalspieler kam bereits in der sechsten Minute ins Spiel und brachte sein Team mit dem frühesten Joker-Tor der Bundesliga-Geschichte auf Siegkurs (12.). "Die besten Antworten, die du geben kannst, ist Spiele zu gewinnen", sagte Brandt angesprochen auf das 1:4-Debakel in der Vorwoche gegen RB Leipzig.

Doch auch im Schwabenland wirkte der BVB alles andere als sattelfest, defensiv agierten die Schwarz-Gelben immer wieder anfällig, Stuttgart hatte bei zwei Aluminiumtreffern Pech (61./90.). Doch am Ende wahrte der Pokalsieger mit dem "verdienten Sieg" (Rose) seine minimale Titelchance und verpasste dem VfB nach zuvor vier Pflichtspielen ohne Niederlage einen Dämpfer im Abstiegskampf.

Für seinen bitter enttäuschten Jungstar Reyna hatte Rose im nasskalten Stuttgart am Ende noch warme Worte übrig. "Wir werden ihn stabil und fit bekommen. Er wird ein Weltklassespieler werden und seinen Weg bei uns gehen", bekräftigte der Coach.

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